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       # taz.de -- Bekämpfung von Hungersnot: „Es fehlt nicht an Innovationen“
       
       > Über 800 Millionen Menschen leiden Hunger, erstmals seit Jahren steigt
       > die Zahl wieder. Im Kampf dagegen liegt die Lösung direkt vor unseren
       > Füßen.
       
   IMG Bild: Zu intensive und einseitige Nutzung hat dem Boden vielerorts Humus und Nährstoffe entzogen
       
       Am Welternährungstag machen die Vereinten Nationen auf die ungleiche
       Verteilung von Nahrungsmitteln auf der Welt aufmerksam. [1][Über 800
       Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger]. Erstmals seit Jahren steigt
       die Zahl wieder. Als Ursache machen Experten neben Kriegen klimatische
       Extreme aus. Gerade in Regionen mit sich häufenden Dürren oder
       unregelmäßigen Regenzeiten leben mehr unterernährte Menschen. Betroffen
       sind vor allem Afrika sowie Süd- und Südostasien.
       
       Die Weltgemeinschaft hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 eine Welt ohne
       Hunger zu verwirklichen. In ihr sollen sich die Menschen von nachhaltig
       erzeugten Produkten ausgewogen ernähren können. Um das zu erreichen, ist
       die Landwirtschaft gefragt. In Afrika und Asien sind es vor allem
       Kleinbauern, die für sich und ihre Region Nahrung produzieren. Ihre Erträge
       machen dort 80 Prozent des gesamten Verbrauchs aus.
       
       Damit Kleinbauern genug produzieren können, brauchen sie fruchtbare und
       widerstandsfähige Böden. Doch die sind häufig Mangelware. [2][Zu intensive
       und einseitige Nutzung] hat dem Boden vielerorts Humus und Nährstoffe
       entzogen. Der Boden liefert weniger Ertrag. Bereits ein Drittel der
       weltweiten Ackerfläche ist so degradiert.
       
       Mit solchen Böden lässt sich die wachsende Weltbevölkerung nicht ernähren
       und übrigens auch kein Klimaschutz betreiben. Aber man kann
       Bodenfruchtbarkeit erhalten oder aufbauen: mit mehr Zwischenfrüchten als
       Gründünger, mehr Kompost, mehr Stallmist und dafür weniger mechanischer
       Bodenbearbeitung, weniger Pestiziden und Chemiedünger.
       
       Wir arbeiten zum Beispiel mit [3][Kleinbauern in Sambia], die
       bodenschonende Landwirtschaft praktizieren. Sie haben ihre Erträge
       gesteigert, sichern so die Ernährung ihrer Familien und erzielen extra
       Einkommen. Die Bauern stellen ihr eigenes, robusteres Saatgut her und
       vermarkten es selbst.
       
       Es fehlt also nicht an Innovationen, die erst noch entwickelt werden
       müssten. Im Kampf gegen den Hunger liegt eine Lösung schon zu unseren
       Füßen: im Boden.
       
       16 Oct 2019
       
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   DIR Rolf Sommer
       
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