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       # taz.de -- Truppenentsendung nach Saudi-Arabien: USA verstärken Militärpräsenz
       
       > In Reaktion auf die Angriffe auf zwei Ölanlagen schicken die USA weitere
       > 200 Soldaten, Patriot-Raketen und Radaranlagen nach Saudi-Arabien.
       
   IMG Bild: Eine Patriot-Rakete in einer Abschussvorrichtung. Solche US-Geschosse stehen bald in Saudi-Arabien
       
       Washington afp/taz | Als Reaktion auf die [1][Luftangriffe auf zwei
       saudiarabische Ölanlagen] entsenden die USA 200 zusätzliche Soldaten sowie
       Patriot-Luftabwehrraketen nach Saudi-Arabien. Damit werde der Schutz von
       wichtiger „militärischer und ziviler Infrastruktur“ in dem Königreich
       verstärkt, teilte am Donnerstag das Pentagon mit.
       
       Die USA beschuldigen den Iran, für die Luftangriffe von Mitte September
       verantwortlich zu sein, [2][Teheran weist die Vorwürfe zurück]. Zu den
       Angriffen hatten sich die schiitischen Huthi-Rebellen aus dem Jemen
       bekannt, die der Iran unterstützt.
       
       US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte bereits am Freitag angekündigt,
       dass als Antwort auf die Angriffe die US-Truppenpräsenz in der Golfregion
       verstärkt werden solle. Details dazu waren aber bisher nicht genannt
       worden.
       
       Die nun bekanntgegebene Truppenentsendung hat relativ geringen Umfang –
       nicht zuletzt gemessen an der teilweise scharfen Rhetorik, mit welcher die
       US-Regierung auf die Attacken reagiert hatte. Außenminister Mike Pompeo
       bezeichnete die Attacken bei einem Besuch in Saudi-Arabien als
       „[3][Kriegshandlung]“. US-Präsident Donald Trump verdeutlichte allerdings
       auch, dass er einen Militärkonflikt mit dem Iran möglichst vermeiden will.
       
       ## Pentagon ruft zu Unterstützung auf
       
       In Saudi-Arabien sind bereits rund 500 US-Soldaten stationiert. Sie wurden
       dort im Sommer als Teil einer Truppenverstärkung im Nahen Osten
       stationiert, welche das Pentagon als Reaktion auf mehrere Angriffe auf
       Öltanker im Golf von Oman und den Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch
       eine iranische Rakete angeordnet hatte. Zuvor waren seit 2003 keine
       US-Truppen in Saudi-Arabien stationiert gewesen.
       
       Neben den 200 zusätzlichen Soldaten entsendet das Pentagon nun eine
       Batterie von Patriot-Raketen sowie vier Sentinel-Radaranlagen in das
       Königreich, wie Pentagon-Sprecher Jonathan Hoffman sagte. Zusätzlich
       könnten möglicherweise noch zwei weitere Patriot-Batterien und eine
       THAAD-Anlage nach Saudi-Arabien geschickt werden, sagte er. Die
       Entscheidung darüber stehe noch aus.
       
       Der Pentagon-Sprecher rief andere Länder dazu auf, zum Schutz
       Saudi-Arabiens beizutragen. Die Bundesregierung hatte allerdings erst
       vergangene Woche ihr Embargo für Waffenlieferungen an das Königreich
       verlängert. [4][Der deutsche Rüstungsexportstopp] war nach dem Mord an dem
       Journalisten Jamal Khashoggi im saudiarabischen Konsulat in Istanbul
       verhängt worden.
       
       27 Sep 2019
       
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