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       # taz.de -- Trumps neue Schikane gegen Immigranten: Ohne Krankenversicherung geht nichts
       
       > Der US-Präsident beabsichtigt, die Einwanderungsgesetze weiter zu
       > verschärfen. Wessen gesundheitliche Versorgung nicht abgesichert ist,
       > muss künftig draußen bleiben.
       
   IMG Bild: Bei genauerem Hinhorchen wird klar: Die Verschärfung soll beim Einsparen helfen
       
       Washington dpa/taz | In einer weiteren Verschärfung der
       US-Einwanderungsgesetze will Präsident Donald Trump künftig alle
       Einwanderer abweisen lassen, [1][deren gesundheitliche Versorgung nicht
       abgesichert ist]. Eine Immigration ohne Krankenversicherung oder
       ausreichende finanzielle Mittel für mögliche Behandlungen werde verweigert,
       heißt es [2][in einem vom Weißen Haus am Freitag veröffentlichten Dekret],
       das Anfang November in Kraft tritt. Einwanderer sollten künftig das
       US-Gesundheitssystem und die amerikanischen Steuerzahler „nicht weiter
       belasten“.
       
       Der Beschluss soll das US-Gesundheitswesen vor allem finanziell entlasten:
       Demnach schlugen die Kosten unbezahlter Behandlungen in jedem der
       vergangenen zehn Jahre mit mehr als 35 Milliarden US-Dollar im
       Gesundheitswesen zu Buche. Das seien im Schnitt pro Jahr fast sieben
       Millionen Dollar je Krankenhaus in den USA – Ausgaben, die eine Klinik in
       die Insolvenz treiben könnten, heißt es in dem Dekret.
       
       Zudem solle mit dem Beschluss verhindert werden, dass Notaufnahmen mit
       Patienten überfüllt würden, die keinen Notfall darstellten, sondern
       versuchten, auf diesem Weg eine medizinische Behandlung für sonstige
       Beschwerden zu erhalten, heißt es.
       
       Die [3][britische Tageszeitung The Guardian nennt Zahlen] des Migration
       Policy Institute, eines unabhängigen Thinktanks, der sich mit dem Thema der
       Immigration befasst, wonach im Jahr 2017 57 Prozent der in die USA
       Eingewanderten eine private Krankenversicherung, gegenüber 69 Prozent der
       in den USA Geborenen besaßen. 30 Prozent verfügten über eine staatliche
       Absicherung im Krankheitsfall, bei den in den USA Geborenen betrug die
       Quote 36 Prozent.
       
       Die Anteil unversicherter Immigranten fiel gemäß dem Migration Policy
       Institute von 32 Prozent im Jahr 2013 auf 20 Prozent im Jahr 2017 – dank
       der Implementierung des Affordable Care Act während der Regierungszeit von
       Obama.
       
       [4][„Dieser neuerliche Versuch eines Immigrationsbannes ist ebenso schamlos
       wie atemberaubend“], twitterte Doug Rand, ein früherer Mitarbeiter der
       Obama-Administration und Mitbegründer der Organisation Boundless
       Immigration. „Zu gewährleisten, dass US-Bürger von ihren legal
       eingewanderten Ehepartnern oder anderen engen Verwandten getrennt werden,
       wird sich als chaotisches Unterfangen herausstellen.“
       
       5 Oct 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Verschaerfte-Regeln-fuer-US-Einwanderer/!5618095
   DIR [2] https://www.whitehouse.gov/presidential-actions/presidential-proclamation-suspension-entry-immigrants-will-financially-burden-united-states-healthcare-system/
   DIR [3] https://www.theguardian.com/us-news/2019/oct/05/us-immigrants-will-be-denied-entry-if-they-cant-afford-health-care
   DIR [4] https://twitter.com/doug_rand/status/1180292225890209792
       
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