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       # taz.de -- Schüsse und Tote in Halle: Bundesanwaltschaft ermittelt
       
       > Bei Schüssen in Halle sterben zwei Menschen. Die Polizei meldet eine
       > Festnahme. Der Hintergrund der Tat bleibt vorerst unklar.
       
   IMG Bild: Die Polizei ermittelt nach den tödlichen Schüssen in Halle
       
       BERLIN/HALLE taz | Nach den tödlichen Schüssen in Halle ermittelt die
       Bundesanwaltschaft wegen Mordes von besonderer Bedeutung. Am Mittwochmittag
       hat es in der Innenstadt Schüsse gegeben. Nach Polizeiinformationen gab es
       dabei zwei Tote. Die Polizei sprach zunächst von Tätern, die mit einem Pkw
       flüchtig waren. Gegen 13.45 Uhr bestätigte sie dann eine Festnahme. Die
       Stadt Halle sprach am Mittwoch von einer „Amoklage“.
       
       Die Schüsse ereigneten sich am Mittwochmittag. Der Hintergrund der Tat
       blieb vorerst unklar. Fotos zeigten eine abgedeckte Leiche und
       Patronenhülsen auf der Straße vor der jüdischen Synagoge in Halle. Laut
       Medienberichten soll auch eine Handgranate auf den nahe gelegenen Jüdischen
       Friedhof geworfen worden sein. Ebenso habe es Schüsse auf einen Dönerladen
       in der Ludwig-Wucherer-Straße gegeben.
       
       Medien zitierten Augenzeugen, wonach mindestens ein Täter in Tarnkleidung
       geschossen habe. Ein Foto zeigt einen Mann, der mit Helm und Sturmgewehr
       auf den Döner-Laden zuläuft. Ein Video zeigt einen Mann, der auf offener
       Straße hinter einem silbernen Kombi steht und offenbar mit einem Pumpgun
       vor sich schießt.
       
       ## Oberbürgermeister spricht von „Amoklage“
       
       Die Polizei warnte die Bevölkerung in Halle: „Bitte bleiben Sie in ihren
       Wohnungen oder suchen Sie sichere Orte auf.“ Die Bahn sperrte den Bahnhof
       in Halle.
       
       Die Polizei bestätigte der dpa auch Schüsse in Landsberg, 15 Kilometer von
       Halle entfernt. Ob dort auch die Festnahme der Polizei stattfand, blieb
       vorerst unklar. „Bleiben Sie trotzdem weiterhin wachsam“, teilte die
       Polizei mit.
       
       Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) sprach von einer
       „Amoklage“. Er berief am Mittag einen Stab für „Außergewöhnliche
       Ereignisse“ unter seiner Leitung ein. Alle Rettungskräfte der Feuerwehr
       seien in Alarmbereitschaft versetzt worden.
       
       Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung, sprach von „schrecklichen
       Nachrichten“ aus Halle. Die Regierung hoffe, dass die Täter schnell gefasst
       werden. „Es ist entsetzlich, dass zwei Menschen das Leben genommen wurde.“
       Man sei in Gedanken bei den Angehörigen.
       
       Die jüdische Gemeinde um die Synagoge in Halle zählt 700 Mitglieder. Die
       Juden feierten am Mittwoch Jom Kippur, das höchste Fest der
       Glaubensgemeinschaft.
       
       Anm.: Der Beitrag wurde am 09. Oktober 2019 um 15:45 Uhr aktualisiert.
       
       9 Oct 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Konrad Litschko
       
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