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       # taz.de -- Grüne stimmen Koalitionsverhandlungen zu: Sachsens Kenia-Fans
       
       > Kenia ist eine der wenigen AfD-freien Bündnisoptionen in Sachsen. Nach
       > SPD und CDU haben nun auch die Grünen Verhandlungen zugestimmt.
       
   IMG Bild: Einziges Vorbild in Sachen Kenia-Bündnis: Sachsen-Anhalt
       
       Leipzig afp/dpa | Rund sechs Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen ist
       der Weg frei für Koalitionsverhandlungen zur Bildung eines
       Kenia-Bündnisses: Nach CDU und SPD stimmten am Samstag auch die Grünen auf
       einem Landesparteitag in Leipzig mehrheitlich für die Aufnahme von
       Gesprächen über ein sogenanntes Kenia-Bündnis, das es bisland nur in
       Sachsen-Anhalt gibt.
       
       Vor der Abstimmung wurde das in der vergangenen Woche erzielte
       Sondierungsergebnis von den Grünen kontrovers diskutiert. Zahlreiche
       Vertreter der Basis äußerten Zweifel, dass die Grünen ihre Ziele in einer
       Kenia-Koalition durchsetzen können. Andere warnten, Kenia sei „die einzige
       realistische Alternative“, damit die AfD nicht an die Macht komme.Die
       Grünen-Spitzenkandidatin Katja Meier warb vor der Abstimmung nochmals für
       die Verhandlungen. Es werde „ein verdammt langer und harter Weg zu einer
       Koalition“. Dies könne aber der Start für einen Neuanfang in Sachsen sein.
       
       Zuvor hatten bereits am Freitagabend die Spitzengremien von CDU und SPD
       grünes Licht für Koalitionsverhandlungen gegeben. Vergangene Woche hatten
       die drei Parteien ihre Sondierungen abgeschlossen, in denen sie die
       Möglichkeiten für ein Dreierbündnis ausloteten. Das 14-seitige
       Sondierungspapier ist die Grundlage für die nun anstehenden Verhandlungen,
       hält gemeinsame Ziele ebenso fest wie Positionen bei denen man sich noch
       uneins ist.
       
       ## Nur ohne Tagebau
       
       Als ein Knackpunkt galt vor allem die Energie- und Kohlepolitik.
       CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer stellte bereits klar, dass der
       erzielte Kohlekompromiss mit dem Ausstieg aus der Braunkohle bis 2038 gilt.
       Die Grünen machten zur Bedingung, dass es keine Abbaggerungen von Dörfern
       und keine neuen Tagebaue mehr geben dürfe.
       
       Die sogenannte Kenia-Koalition ist für die CDU in Sachsen die einzige
       Möglichkeit, eine regierungsfähige Mehrheit abseits der AfD zu
       organisieren, [1][die bei der Landtagswahl zweitstärkste Kraft wurde]. Bei
       der Wahl am 1. September kam die CDU trotz erheblicher Verluste zwar wieder
       auf Platz eins. Die bisherige schwarz-rote Koalition hat allerdings keine
       Mehrheit mehr.
       
       Nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen wollen SPD und Grüne ihre
       Mitglieder über den Koalitionsvertrag abstimmen lassen. Nach Lage der Dinge
       beginnen die Koalitionsverhandlungen in der Woche ab dem 21. Oktober. Im
       Dezember könnte das neue Bündnis dann stehen. Spätestens am 1. Februar muss
       gemäß der Landesverfassung die Wahl des Ministerpräsidenten erfolgen. Wird
       die Frist nicht eingehalten, ist der Landtag aufgelöst. Die Folge wären
       Neuwahlen.
       
       12 Oct 2019
       
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