URI: 
       # taz.de -- Verbeamtung von LehrerInnen: Hypothek für den nächsten Senat
       
       > Koalitionspartner Linke und Grüne halten wenig vom SPD-Beschluss,
       > LehrerInnen künftig wieder verbeamten zu wollen. Zulage ab 2023 in
       > Gefahr.
       
   IMG Bild: Hätte die SPD auch gerne in Berlin: Verbeamtungszeremonie von LehrerInnen in Sachsen
       
       Der SPD-Beschluss, LehrerInnen in Zukunft wieder zu verbeamten, stößt beim
       grünen Koalitionspartner auf Unverständnis: „Jeder Partei steht es erst mal
       frei, Beschlüsse zu fassen“, sagte Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek am
       Montag der taz. „Aber die Verbeamtung würde nur neue Ungerechtigkeiten
       schaffen und keine zusätzlichen Stellen bringen.“
       
       Kapek verwies auf die anderen Bundesländer, denen die Verbeamtung auch
       nicht aus der Fachkräftekrise geholfen habe. Zudem sei nicht klar, woher
       man die zusätzlichen Lehrkräfte nehmen wolle, um die von der SPD
       angedachten [1][vier Ermäßigungsstunden] umzusetzen – für all jene, die zu
       alt für die Verbeamtung sind oder die gesundheitlichen Voraussetzungen
       nicht erfüllen.
       
       Am Samstag hatte die SPD auf ihrem Landesparteitag mit 122 zu 100
       Gegenstimmen für die Wiedereinführung der 2004 abgeschafften
       LehrerInnenverbeamtung gestimmt. Der Beschluss klingt nach markiger
       Entschlossenheit, das [2][Dauerthema Lehrermangel] anzugehen – doch
       realpolitisch dürfte er keine Konsequenzen haben. Denn auch die Linke ist
       strikt dagegen: Man stimme da mit der SPD „nicht überein“, ließ sich
       Landeschefin Katina Schubert zitieren.
       
       Um im Ringen um Fachkräfte bundesweit konkurrenzfähig zu sein – alle Länder
       bis auf Berlin verbeamten LehrerInnen –, zahlt Berlin BerufsanfängerInnen
       seit einigen Jahren eine außertarifliche Zulage. Allerdings heißt es in
       einem Papier der Finanzverwaltung, man schätze es als „sehr ungewiss“ ein,
       ob diese Regelung über den bisher vereinbarten Zeitraum bis Ende 2022
       hinaus noch einmal die Zustimmung der Tarifgemeinschaft der Länder bekommt.
       
       Tatsächlich könnte das Thema Verbeamtung also vor allem eine heikle
       Hypothek für die nächste Regierung werden.
       
       28 Oct 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /SPD-Berlin-stimmt-ueber-Verbeamtung-ab/!5633339&s=anna+kl%C3%B6pper/
   DIR [2] /Zu-wenige-Lehrerinnen/!5632676&s=lehrermangel/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anna Klöpper
       
       ## TAGS
       
   DIR Verbeamtung
   DIR SPD Berlin
   DIR Grüne Berlin
   DIR Mietendeckel
   DIR Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
   DIR Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
   DIR SPD Berlin
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Parteitag der Berliner Linken: Die Linke schlägt zurück
       
       Die Linke trifft sich am Samstag zum Parteitag. Die Vorsitzende Katina
       Schubert attackiert die Gegner des Mietendeckls; auch der BBU steht im
       Fokus.
       
   DIR SPD Berlin gegen Enteignungen: Zwischen Klassenkampf und Käse
       
       Früher war mehr Sozialismus: Nach zähem Verlauf spricht sich die SPD auf
       ihrem Landesparteitag gegen das Enteigungs-Volksbegehren aus.
       
   DIR SPD-Entschluss gegen Enteignungen: Jetzt bloß kein teurer Aktionismus
       
       Anders als die grünen und linken Koalitionspartner stellt sich die Berliner
       SPD gegen Enteignungsvolksbegehren. Gut so, findet unser Autor.
       
   DIR SPD Berlin stimmt über Verbeamtung ab: Von Beamten und Lehrermangel
       
       Auf dem Landesparteitag will die SPD ihre Position zur Lehrerverbeamtung
       finden. Unklar ist, ob das gegen Fachkräftemangel hilft