URI: 
       # taz.de -- Neue EU-Kommission in Brüssel: Von der Leyen kann nicht starten
       
       > Das EU-Parlament hat drei KommissionskandidatInnen abgelehnt. Deswegen
       > platzt nun der geplante Amtsantritt von der Leyens zum 1. November.
       
   IMG Bild: Macron hatte von der Leyen die Schuld für die Ablehnung seiner Kommissionskandidatin gegeben
       
       Brüssel dpa | Der für 1. November geplante Start der neuen EU-Kommission
       unter Ursula von der Leyen wird verschoben. Die Spitze des EU-Parlaments
       kippte am Mittwoch offiziell den bisherigen Zeitplan, wie die Deutsche
       Presse-Agentur in Brüssel erfuhr.
       
       Hintergrund ist [1][das Scheitern] von drei designierten Kommissaren im
       Nominierungsverfahren. Frankreich, Rumänien und Ungarn müssen nun neue
       Kandidaten präsentieren. Parlamentspräsident David Sassoli hatte bereits am
       Wochenende gesagt, möglicher Starttermin der neuen EU-Kommission könnte der
       1. Dezember sein.
       
       Von der Leyen selbst war bereits im Juli vom EU-Parlament bestätigt worden,
       damals mit sehr knapper Mehrheit. Die von den EU-Staaten benannten und von
       ihr designierten Kommissare müssen jedoch Anhörungen der zuständigen
       Parlamentsausschüsse bestehen. Der letzte Schritt der Nominierung ist dann
       die Billigung durch das Plenum des Parlaments.
       
       Diese war ursprünglich für 23. Oktober vorgesehen. Sassoli und die
       Fraktionschefs nahmen die Abstimmung in einer Sitzung am Mittwochnachmittag
       von der Tagesordnung. Ein neuer Termin stand zunächst nicht fest.
       
       ## Nachnominierung zieht sich
       
       Die Anwärter aus Ungarn und Rumänien wurden bereits vor der eigentlichen
       Anhörung wegen finanzieller Interessenkonflikte vom Rechtsausschuss
       gestoppt. Die französische Kandidatin [2][Sylvie Goulard] wurde nach zwei
       Befragungen in den zuständigen Ausschüssen abgelehnt. Zum Verhängnis wurden
       Goulard unter anderem laufende Ermittlungen zu einer
       Scheinbeschäftigungsaffäre.
       
       Die offizielle Nachnominierung durch die EU-Länder und von der Leyen ging
       nicht so schnell wie gedacht. In Rumänien kam der Sturz der
       sozialdemokratischen Regierung dazwischen. Der französische Präsident
       Emmanuel Macron will sich nach Angaben aus Regierungskreisen noch einige
       Tage Zeit lassen. Er hatte erbost auf die Ablehnung Goulards reagiert und
       von der Leyen dafür verantwortlich gemacht.
       
       Die EU-Kommission ist für Gesetzesvorschläge und die Einhaltung von
       EU-Recht in den Mitgliedstaaten zuständig. Jeder EU-Staat kann einen
       Vertreter in das Spitzengremium entsenden. Von der Leyen ist die erste Frau
       an der Spitze der Kommission. Erstmals seit Ende der 1960er Jahre wird
       diese wieder von jemandem aus Deutschland geleitet.
       
       16 Oct 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Anhoerungen-der-EU-Kommission/!5632603
   DIR [2] /Frankreich-und-die-EU/!5621694
       
       ## TAGS
       
   DIR Europäische Union
   DIR EU-Kommission
   DIR Ursula von der Leyen
   DIR Schwerpunkt Emmanuel Macron
   DIR Brüssel
   DIR Europäisches Parlament
   DIR Ursula von der Leyen
   DIR Schwerpunkt Brexit
   DIR Lesestück Recherche und Reportage
   DIR Schwerpunkt Emmanuel Macron
   DIR EU-Osterweiterung
   DIR Schwerpunkt Emmanuel Macron
   DIR Europäische Kommission
   DIR EU-Kommission
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Von der Leyens EU-Kommission: Wenn's mal wieder länger dauert
       
       London will keinen EU-Kommissar entsenden. Deshalb bekommt es nun ein
       Strafverfahren aufgebrummt. Auch mit Ungarn gibt es noch Unstimmigkeiten.
       
   DIR Auswahl der EU-Kommission: Leyens Leiden an der Frauenquote
       
       Frankreich und Rumänien haben neue Kandidaten nominiert. Damit würde die
       versprochene Geschlechterparität wohl verfehlt.
       
   DIR Rumänien vor der Präsidentschaftswahl: Das gespaltene Land
       
       Andra G. ist 29, hat in fünf Ländern gelebt und hasst die korrupte
       Regierung ihres Landes. Gheorghe Sinca ist 65 und hat diese immer
       unterstützt.
       
   DIR Frankreichs Kandidat für EU-Kommission: Macrons zweite Wahl
       
       Der französische Präsident schlägt Ex-Finanzminister Thierry Breton als
       EU-Kommissar für Industriepolitik vor. Breton gilt als Costkiller.
       
   DIR EU-Gipfel in Brüssel: Mitgliedsländer im Streit
       
       Mehrere Länder blockieren die geplanten Beitrittsverhandlungen zur
       EU-Osterweiterung. Auch beim Budget gibt es Meinungsunterschiede.
       
   DIR Von der Leyen bei Frankreichs Präsident: Macron schmollt
       
       Paris fürchtet um Frankreichs Einfluss in der EU. Nachdem Macrons
       Kommissionskandidatin abgelehnt wurde, könnte deren Dossier kleiner werden.
       
   DIR Anhörungen der EU-Kommission: Macrons Kandidatin fällt durch
       
       Die künftige Kommissionspräsidentin braucht drei neue Kandidaten für
       verschiedene Posten. So viel Umbau gab es noch nie vor einem Amtsantritt.
       
   DIR Zukünftige EU-Kommission: Von der Leyen muss zittern
       
       Frankreichs Kandidatin muss nachsitzen, Ungarn und Rumänien neu nominieren.
       Sogar der Amtsantritt könnte sich verschieben.