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       # taz.de -- Ökoversion von Hundekotbeuteln: Bellos Reste in die Biotüte
       
       > Eingesammelte Tretminen gehören in den Restmüll. Aber nur mit dem
       > richtigen Behältnis. Eine Firma bietet biologisch abbaubare
       > Hundekotbeutel an.
       
   IMG Bild: Besser mit Bio-Beutel
       
       Hamburg dpa | Sie sehen nicht schön aus und riechen nicht gut:
       [1][Hundehaufen sind vielen Spaziergängern ein Gräuel]. Die dafür – oder
       dagegen – erhältlichen Beutel landen oft in der Natur. Bis sie dort
       zersetzt sind, vergehen bei herkömmlichen Beuteln Jahrhunderte, erklärt
       Arne Krämer, Geschäftsführer von The Sustainable People in Hamburg. Sein
       Unternehmen bietet biologisch abbaubare Hundekotbeutel an – bei deren
       Produktion im Vergleich zu Polyethylen zudem Erdöl und Kohlendioxid
       eingespart werde, da sie mit Maisstärke hergestellt werden, sagt er.
       
       „Es gibt eine klare Zunahme von Städten und Privatpersonen, die anfragen“,
       sagt Krämer. Sogar über die Grenzen Deutschlands hinweg. Er betont: „Allein
       aufgrund des Inhalts sollten sie nicht in der Natur verbleiben, sondern
       immer eingesammelt werden.“ Bei Aufräumaktionen entlang der Alster in den
       vergangenen Jahren haben Krämer und seine Mitstreiter jedes Mal Hunderte
       Beutel gefunden – im Gestrüpp, aufgehängt an einem Pfahl, deponiert in
       einem Vogelnest.
       
       „Hundekotbeutel sind zum Transport eher nervig“, räumt Krämer ein. Selbst
       ein 20 Meter entfernter Mülleimer schaffe manchmal keine Abhilfe. „Aber das
       hängt auch mit sozialer Kontrolle zusammen“, ist er überzeugt: „Wenn gerade
       jemand da ist und zuschaut, wird das eher eingesammelt.“
       
       Seit Jahren schon versuchen Städte mit dem Verteilen kostenloser –
       konventioneller – Gassibeutel für mehr Sauberkeit zu sorgen. In Hamburg
       beispielsweise hat die Stadtreinigung im vergangenen Jahr mehr als 32
       Millionen davon verteilt. Hundebesitzer bekommen sie dort unter anderem in
       sämtlichen Filialen zweier Drogeriemarktketten oder per Post – ein
       frankierter Rückumschlag mit dem Betreff „Gassi-Beutel“ reicht.
       
       ## In Berlin müssen Hundehalter Beutel dabeihaben
       
       Berlin hat 2016 das Straßenreinigungsgesetz geändert. Nun ist jeder, der
       einen Hund ausführt, dazu verpflichtet, Beutel oder „andere geeignete
       Utensilien wie beispielsweise eine Plastiktüte“ mitzuführen. Der Verstoß
       gegen die Mitführpflicht kann sogar als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.
       In Nürnberg drohen 35 Euro Bußgeld für alle, die Kot nicht beseitigen. Bei
       Wiederholungstätern können es mehrere Hundert Euro werden, warnt die Stadt
       per Flyer.
       
       In der Frankenmetropole fallen täglich mehr als fünf Tonnen Hundekot an –
       „im wahrsten Sinne des Wortes ein großer Haufen“, schreibt die Stadt
       Nürnberg. In den Grünanlagen stünden mehr als 140 Spender für Gassibeutel.
       Rund 40.000 Euro kostet es die Stadt, diese immer wieder auffüllen zu
       lassen. Oft würden sie allerdings regelrecht geplündert.
       
       Selbst wenn Bellos Hinterlassenschaft in einem Beutel gesammelt wird,
       landet dieser oft zugeknotet unter Büschen oder am Wegesrand. Dabei gehört
       Hundekot – verpackt oder nicht – ausschließlich in den Restmüll. Das
       Münchner Baureferat erklärt dazu, Hundekot enthalte mitunter Parasiten und
       Krankheitserreger wie Borrelien, Salmonellen, Spul- und Bandwürmer, die
       auch Menschen gefährlich werden können.
       
       20 Oct 2019
       
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