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       # taz.de -- Gespensterseher
       
       > An den britischen Kulturtheoretiker Mark Fisher erinnert jetzt in Bremen
       > sein letzter Übersetzer
       
       Von Alexander Diehl
       
       Es anders sehen? Mark Fisher brauchte man nicht zu kommen mit den Hits der
       Achtsamkeitsindustrie. Aus erster Hand kannte der britische
       Kulturtheoretiker die Depression, und für ihn war sie nur zu verstehen –
       ganz zu schweigen von irgendeiner Aussicht, sie zu besiegen – im
       Zusammenhang mit dem, was uns umgibt: der Gesellschaft, der Ökonomie.
       
       Seinen eigenen Kampf hat Fisher am Ende nicht gewonnen: Er schied 2017 aus
       dem Leben. Als „Kind der britischen Arbeiterklasse, der (sic!) dank des
       britischen Sozialstaats viel Zeit zum wilden Lesen hatte“, hat ihn in
       [1][seinem Nachruf] Christian Werthschulte bezeichnet, einer seiner frühen
       Übersetzer: „Selbst als Mark längst Professor am Londoner Goldsmiths
       College war, hatte er das Gefühl, dort nicht wirklich hinzugehören.“
       
       Fishers Texte verkleideten sich mal als akademisch, mal als
       berufsjugendtumsfreier Popjournalismus. Bloß schrieb er nie nur über
       Dubstep, die „Terminator“-Filme oder H. P. Lovecraft, auch wenn es den
       Anschein hatte: Es ging immer auch um den Kapitalismus und darum, wie der
       alle Alternativen unmöglich erscheinen lässt. Demnächst kommt [2][auf
       Deutsch] eine Auswahl von Texten als Buch heraus, die ursprünglich im Blog
       „K-Punk“ erschienen sind – über die Arbeit daran, aber auch die Kultur- und
       überhaupt: Kritik Mark Fishers berichtet in Bremen nun sein letzter
       Übersetzer, Robert Zwarg.
       
       Do, 7. 11., 20 Uhr, Bremen, Galerie K’
       
       2 Nov 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Nachruf-auf-Mark-Fisher/!5374241/
   DIR [2] https://edition-tiamat.de/k-punk/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Alexander Diehl
       
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