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       # taz.de -- Das Verhältnis zwischen CDU und AfD: Konkurrieren statt kooperieren
       
       > Ergebnisoffene Gespräche mit der AfD darf es für die CDU nicht geben.
       > Trotzdem muss sie das Bedürfnis, wieder konservativer aufzutreten, ernst
       > nehmen.
       
   IMG Bild: Wie umgehen mit dem Mann ganz rechts? Das CDU-Dilemma, nicht nur in Thüringen
       
       Es ist ein Albtraum: Die CDU in Thüringen tut sich mit der AfD zusammen und
       wählt Björn Höcke zum Ministerpräsidenten. Dann ist auch auf Bundesebene
       nichts Faschistisches mehr unmöglich.
       
       Aber wird es dazu wirklich kommen, nur weil ein paar CDU-Provinzfunktionäre
       „ergebnisoffene Gespräche“ mit der AfD gefordert haben? Ja, wenn das
       Ergebnis wäre, dass die CDU ernsthaft mit der AfD regieren will. Denn
       [1][der stärkeren Partei,] und das ist die AfD in Thüringen, könnte man in
       einer schwarz-braunen Koalition den Chefposten nicht auf Dauer verwehren.
       
       Schon allein diese Machtlogik macht Hoffnung, dass die CDU das nicht
       riskiert. Aber die Versuchung ist offenbar da, irgendwie mit der AfD ins
       Geschäft zu kommen. Wie wäre es also mit einer verschwiemelten
       Hinterzimmerkoalition, bei der sich Mike Mohring im Geheimen von der AfD
       mitwählen lässt, um dann eine Minderheitsregierung zu versuchen, toleriert
       von der AfD?
       
       Nein, auch das kann die CDU-Spitze nicht akzeptieren. Rechtsextreme Stimmen
       dürfen nicht angenommen werden wie alle anderen, ob verstohlen oder offen,
       sonst werden sie Normalität und ebnen der AfD den Weg in die Regierung.
       
       Aber es wird für die CDU nicht reichen, auf das Kooperationsverbot zu
       verweisen und ansonsten weiterzumachen wie bisher. Am [2][Ende der Ära
       Merkel] gibt es ein Bedürfnis vieler CDU-WählerInnen und -Mitglieder,
       wieder konservativer aufzutreten, auch wenn viele nicht wissen, was das
       konkret heißt. Das kann man bedauern oder belächeln, aber man sollte es
       nicht ignorieren.
       
       Es wäre gefährlich, von denen, die sich einen Rechtsruck wünschen, nun das
       Gegenteil zu verlangen, nämlich Koalitionen mit der Linken. Auch bei der
       Merkel-Nachfolge sollte das wichtigste Kriterium nicht sein, ob das
       Personal wieder für Linksliberale okay ist. Was nutzt das, wenn dann noch
       mehr Leute AfD wählen?
       
       Wichtiger ist, dass die nächsten CDU-KandidatInnen auch Rechte binden und
       vom Faschisten-Wählen abhalten, ohne selbst faschistisch zu reden. Dieser
       Spagat ist schwierig, aber nötig und besser als jede Kungelei mit der AfD.
       
       5 Nov 2019
       
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