# taz.de -- Bosch baut Arbeitsplätze ab: Ende des Diesels naht
> Die Nachfrage nach Dieselfahrzeugen sinkt, die Branche steuert um
> Richtung E-Autos. Für viele Zulieferer hat das negative Folgen.
IMG Bild: Das anstehende Ende des Diesels trifft auch Bosch: 1.000 Arbeitsplätze sollen wegfallen
Berlin/Schwäbisch Gmünd taz/dpa | Die deutschen Autokonzerne schwächeln.
Und das hat nun auch Auswirkungen auf deren Zulieferer. Bosch, einer der
größten Zulieferer, hat angekündigt, in seinem Werk in Schwäbisch Gmünd
rund 1.000 Arbeitsplätze abzubauen. Betroffen ist der Geschäftsbereich
Automotive Steering, zu deutsch: Lenksysteme.
„Wir müssen jetzt handeln, um uns mit einer tiefgreifenden Restrukturierung
wieder wettbewerbs- und damit zukunftsfähig zu machen“, teilte der
Vorsitzende des Bereichsvorstands, Christian Sobottka, am Donnerstag mit.
[1][Die Stuttgarter Zeitung berichtete zuvor darüber.]
Der Bosch-Standort in Schwäbisch Gmünd beschäftigt derzeit rund 5.000
Mitarbeiter; jeder fünfte Arbeitsplatz ist damit vom Abbau betroffen. Dabei
hatte eine Standortvereinbarung aus dem Jahr 2017 bereits einen Abbau von
Hunderten Arbeitsplätzen bis Ende 2022 vorgesehen. Dieser Abbau soll nun um
weitere 1.000 Stellen ausgeweitet werden.
Und dieser Standort ist keineswegs der einzige: Erst am vergangenen
Dienstag hatte Bosch bekanntgebeben, dass angesichts der sinkenden
Nachfrage nach Diesel- und Benzinautos in den kommenden zwei Jahren gut
1.600 Arbeitsplätze abgebaut werden. Betroffen sind Jobs in der
Antriebssparte an den Standorten in Stuttgart-Feuerbach und
Schwieberdingen.
Die Stadt Schwäbisch Gmünd ist entsetzt: „Das ist eine Herausforderung für
uns“, sagte ein Sprecher der Stadt. Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU)
habe mit der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat gesprochen. Er setze
darauf, dass der Standort nicht grundsätzlich infrage gestellt, sondern
lediglich neu ausgerichtet werde. „Wir stehen zu Schwäbisch Gmünd als
Leitwerk. Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit sind weiter unsere Kernziele“,
betonte Sobottka. Auch die [2][IG Metall in Baden Württemberg] reagierte
bestürzt.
Bosch beschäftigt weltweit momentan rund 410.000 Menschen, davon rund
140.000 in Deutschland. Der bislang angekündigte Abbau klingt im Verhältnis
zu der hohen Zahl der Beschäftigten des Stuttgarter Unternehmens daher
nicht dramatisch.
Doch angesichts des anstehenden Strukturwandels in der gesamten deutschen
Automobilbranche, die nun erst auf Druck der Politik den Schritt wagt, sich
zunehmend vom Verbrennungsmotor zu lösen und verstärkt auf Elektromotoren
zu setzen, könnte dieser Stellenabbau erst der Anfang sein.
Bei Bosch hängen nach eigenen Angaben vom Mai weltweit etwa 50.000
Arbeitsplätze allein vom Diesel ab.
25 Oct 2019
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DIR [2] http://www.bosch.igm.de/
## AUTOREN
DIR Felix Lee
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