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       # taz.de -- Gericht bestätigt Vereinsausschluss: Nazi muss alleine kicken
       
       > Der TuS Appen aus dem Kreis Pinneberg hat es geschafft, den Hamburger
       > NPD-Chef Lennart Schwarzbach aus dem Verein auszuschließen.
       
   IMG Bild: Der NPD die Meinung zu sagen geht per Sticker – oder per Ausschluss aus dem Fußballverein
       
       Hamburg taz | Der Sportverein TuS Appen musste lange vor Gericht kämpfen,
       um einen NPD-Kader ausschließen zu können. Anfang der Woche hat das
       Landgericht Itzehoe entschieden, dass der Ausschluss des Hamburger
       Landesvorsitzenden Lennart Schwarzbach zulässig war. Eine Klage gegen den
       Rauswurf wies das Gericht ab.
       
       Der Vorsitzende des Sportvereins im Kreis Pinneberg, Wilfried Diekert, ist
       mehr als erleichtert. 2014 war Schwarzbach Mitglied des Vereins nahe
       Hamburg geworden, um Fußball zu spielen. Der NPD-Kader wohnt in Appen bei
       seiner Großmutter.
       
       [1][Schon seit 2015 bemühte sich der Verein] – auch auf starken Wunsch der
       Herrenfußballmannschaft –, Schwarzbach auszuschließen. Spieler der
       Mannschaft hatten das beantragt. „Als die Fußballmannschaft durch den Ort
       gelaufen ist, konnten sie im Wohnzimmer die Reichskriegsflagge sehen“, sagt
       Diekert. Im Verein habe der NPD-Kader zwar keine politische Agitation
       betrieben, sagte Sascha Helfenstein, Abteilungsleiter des TuS Appen, der
       taz im vergangenen Jahr. Doch wenn man ihn „direkt darauf angesprochen hat,
       kam allerdings was“.
       
       Die gescheiterte Klage von Schwarzbach war nicht seine erste Klage gegen
       den Verein. Zweimal hatte der Verein bereits seine Satzung geändert, um den
       Ausschluss rechtlich zu ermöglichen. Denn, daran ließ Diekert keine Zweifel
       aufkommen, in dem Verein sollten keine „Rassisten“ mitwirken.
       
       ## Für Schwarzbach ist das bereits der zweite Rauswurf
       
       Vor Gericht gewann der Verein einen Prozess, einen verlor er. Nach gut
       zweieinhalb Jahren hatte 2018 das Landgericht bei der Klage von Schwarzbach
       aber nicht über die inhaltliche Debatte entschieden, ob Mitglieder
       politisch extremer Parteien ausgeschlossen werden dürfen. Das
       Ausschlussverfahren war nach Ansicht des Gerichts formal fehlerhaft. Die
       Entscheidung nutzte Schwarzbach, um triumphierend zu erklären: „Dem
       Missbrauch von Vereinspositionen für politische Verleumdungen muss
       entschieden entgegengetreten werden.“ Und: „Für Deutschenhass gibt es keine
       Entschuldigung.“
       
       Im Norden ist diese Auseinandersetzung keine Ausnahme. Für Schwarzbach ist
       das bereits der zweite Rauswurf. Im April 2014 trennte sich der TSC
       Wellingsbüttel von dem NPD-Kader als Trainer der C-Jugend. Und auch der JGS
       Roddau, Zusammenschluss der Jugendsparten des MTV Handorf, des TSV Radbruch
       und des MTV Rottorf, handelte sofort, nachdem in diesem Jahr der politische
       Hintergrund dreier Mitglieder – Geschwister – bekannt geworden war.
       
       7 Nov 2019
       
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