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       # taz.de -- Kampf ums Mobilitätsgesetz: Vielleicht wird's noch breiter
       
       > Die umstrittenen Rad- und Kfz-Spuren auf der Oberbaumbrücke könnten noch
       > einmal korrigiert werden – das stellt die Verkehrsverwaltung in Aussicht.
       
   IMG Bild: War schon während des Umbaus umstritten: Neugestaltung der Oberbaumbrücke
       
       In der Auseinandersetzung um die Neugestaltung der Oberbaumbrücke zwischen
       Kreuzberg und Friedrichshain hat die Senatsverkehrsverwaltung signalisiert,
       dass Verbesserungen zugunsten Radfahrender möglich sind. Der Umbau sei noch
       nicht abgeschlossen, sagte Sprecherin Dorothee Winden am Mittwoch der taz.
       Die Verwaltung prüfe derzeit „geeignete Protektionselemente“ für die
       Radstreifen, dabei könne es sich etwa um sogenannte Anfahrschwellen
       handeln. „In diesem Zusammenhang werden auch die Breite der Rad- und
       Kfz-Spuren überprüft und gegebenenfalls angepasst“, versprach Winden.
       
       Zudem würden „weitere Elemente zur Verkehrsführung und -sicherung“
       installiert, teilte die Sprecherin von Senatorin Regine Günther (Grüne)
       mit: „Beispielsweise wird auf Kreuzberger Seite wie geplant noch eine
       physische Sperrung des rechten Fahrstreifens angebracht.“ Die werde
       AutofahrerInnen klar signalisieren, dass die beiden Kfz-Spuren jetzt im
       Straßenverlauf vom Schlesischen Tor zur Brücke zu einer verengt werden.
       
       Vorausgegangen waren Vorwürfe des Vereins Changing Cities (CC), der den
       Zustand nach dem Brückenumbau scharf kritisierte. Zwar sei nun nur noch
       eine Autospur pro Richtung vorhanden, die sei jedoch mit fast 4,5 Metern
       überbreit und lade zum Nebeneinanderfahren ein. Dabei werde der Radstreifen
       immer wieder regelwidrig überfahren. Dieser sei gemäß den Vorgaben des
       Mobilitätsgesetzes zu schmal. Das sei ein „Armutszeugnis“, kein Ausweis
       einer fahrradfreundlichen Stadt, sagte CC-Sprecherin Ragnhild Sørensen.
       
       Laut Verkehrsverwaltung ist die Radspur tatsächlich 2 Meter breit, weil
       immer bis zur Mitte des Markierungsstreifens gemessen werde. Der
       Tagesspiegel hatte nachgemessen und von „1,85 Meter netto“ gesprochen. In
       der Kritik stehen auch die Gullideckel auf dem Radstreifen, die für
       schlechte Befahrbarkeit sorgten.
       
       Der Konflikt um die Maße neuer Radinfrastruktur dürfte noch eine Weile
       weitergehen. Spätestens Mitte 2020 muss der Senat den Berliner
       Radverkehrsplan vorlegen, der hier konkrete Planungsvorgaben macht. Die
       Radlobby ist hier über einen Dialogprozess mit der Verwaltung eingebunden.
       Schon im Frühjahr dieses Jahres [1][verließen AktivistInnen von Changing
       Cities und ADFC eine Runde im Protest]. Ihr Vorwurf: Die Senatsseite habe
       über viele Punkte wie die Breite von Radwegen nicht verhandeln wollen.
       
       30 Oct 2019
       
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