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       # taz.de -- Lärmschutz-Pläne für neue Autobahn: Deckel drauf
       
       > Hamburgs Senat will einen langen Lärmschutzdeckel für die neue A26.
       > Naturschützer und Stadtteilaktivisten halten das ganze Projekt für
       > unzeitgemäß.
       
   IMG Bild: Erleichterung für Kirchdorf Süd: die geplante Lärmschutzgalerie an der A1
       
       Hamburg taz | Der rot-grüne Senat hat beschlossen, einen maximalen
       [1][Lärmschutz für die geplante A26] durch Wilhelmsburg zu finanzieren.
       Umweltschützer und Stadtteilaktivisten halten eine neue Autobahn angesichts
       der Klimakrise allerdings für unzeitgemäß. Auch aus Sicht der Grünen stehe
       dieser Abschnitt der Autobahn zwischen A7 und A1 („A26 Ost“) den
       „Grundsätzen einer zukunftsorientierten Mobilität diametral entgegen“, so
       hatte es ihr Landesausschuss im August formuliert.
       
       Wie Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) am Donnerstag erläuterte,
       will der Senat der Bürgerschaft vorschlagen, 62,7 Millionen Euro für einen
       anderthalb Kilometer langen Autobahndeckel auszugeben. Ersten Plänen
       zufolge hätten nur knapp 400 Meter überdeckelt werden sollen. Ergänzend
       soll bei der ebenfalls geplanten Erweiterung der A1 um zwei Fahrstreifen
       ein halboffener Tunnel zur Hochhaussiedlung Kirchdorf Süd hin gebaut
       werden. „Durch den Bau der A26 und der Galerie wird es in Kirchdorf Süd
       viel leiser“, sagte Rieckhof.
       
       Das möge zwar sein, sagte Manuel Humburg vom Verein Zukunft Elbinsel, aber:
       „Wenn sich das ganze anachronistische Projekt nicht verhindern lässt, ist
       es das Mindeste, dass es ein Tunnel wird.“ Dieser werde zwar den Lärm
       dämmen, aber nicht die Schadstoffe des Verkehrs, auch nicht dessen fatalen
       Klimaeffekt und die kontraproduktive Wirkung auf das Verkehrsverhalten.
       „Die Autobahn wird jede Menge Pendlerverkehr in die Stadt pumpen“,
       prophezeite Humburg der taz.
       
       Nach Angaben des Senats soll die A26 Ost, auch „Hafenpassage“ genannt, den
       Hafen besser erreichbar machen, eine Ausweichroute schaffen und die
       Bevölkerung vor Lärm und Schadstoffen schützen, indem sie den
       überregionalen Verkehr aus den Wohnquartieren heraushält. Mit der Autobahn
       würden im Jahr 2030 auf der B73 in Harburg 37 Prozent weniger Autos und
       Lastwagen fahren. In Wilhelmsburg werde vor allem der Lkw-Verkehr drastisch
       zurückgehen, auf der Otto-Brenner-Straße jedoch wachsen.
       
       Malte Siegert vom Naturschutzbund Nabu kritisierte, dass der Senat den
       Lärmschutzdeckel wohl durch das Erschließen neuer Wohn- und Gewerbegebiete
       auf und neben dem Deckel finanzieren werde. „Das heißt, er stellt die Leute
       vor die Wahl: Entweder ihr werdet verlärmt und vergiftet oder wir bebauen
       euer Grün.“ Das finde er unsozial. Statt eine Autobahn zu bauen, müsse die
       Stadt „mal anfangen, neue Mobilitätsangebote zu machen“.
       
       15 Nov 2019
       
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