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       # taz.de -- Kein Friede für die Hütte
       
       > Das Kindertheater Märchenhütte im Monbijoupark in Mitte kündigt seinen
       > Rückzug zum Jahresende an
       
       Von Anselm Lenz
       
       Das Kindertheater Märchenhütte im Monbijoupark hat Ende vergangener Woche
       angekündigt, seinen Betrieb zum 31. Dezember einzustellen. Damit geht ein
       Streit mit der im selben Park spielenden Kinderbühne Märchenscheune zu
       Ende, die von Ex-Mitarbeitern der Märchenhütte gegründet worden war. „Wir
       haben gemerkt, wir können unseren rund 50 Mitarbeiter*innen die tägliche
       Unsicherheit, ob es die Märchenhütten morgen noch gibt, nicht länger
       zumuten“, erklärt Johannes Ehmann, künstlerischer Koordinator der Hütten,
       der taz.
       
       Die Märchenhütte spielt seit zwölf Jahren jeden Winter Kindertheater in dem
       Park in Mitte. Im Sommer spielte man Shakespeare in einem Amphitheater und
       verdiente zudem Geld mit einer Strandbar.
       
       ## Genehmigung abgelaufen
       
       Doch seit März 2019 ist die Genehmigung des Bezirks für die fliegenden
       Bauten im Monbijoupark abgelaufen; die Märchenhütte könnte sogar vor dem
       31. 12. geräumt werden. Ein Bußgeld sei bereits angedroht worden, sagt
       Ehmann. Nach eigenen Angaben hat das Theater für die Winterspielzeit 19/20
       bereits 10.000 Karten verkauft, Spielbeginn war am 22. November. Die
       Spielzeit der Märchenscheune soll am 13. Dezember beginnen.
       
       Laut der „Märchenhütten und Monbijoutheater gGmbH“ wäre eine Koexistenz der
       Kindertheater möglich: „Die Politik hat aber der Märchenscheune bereits im
       Sommer versprochen, uns wegzuräumen“, so die Sichtweise von Ehmann auf den
       Konflikt Frank Weber, Geschäftsführer der Märchenscheune, formuliert seine
       Perspektive im Gespräch mit der taz etwas anders: „Jeder Tag, an dem es
       eine Koexistenz gibt, ist kein Tag, der die erwartete Normalität
       herstellt“, lautet sie.
       
       Michael Konrad, Bezirksverordneter für die Piratenpartei in Mitte, hält das
       eilige Vorpreschen der Bezirks in dem Konflikt für falsch: „Eine Räumung
       wäre überhaupt keine gute Idee!“, so Konrad zur taz.
       
       ## „Super Arbeit“
       
       Die Märchenhütten machten insgesamt „super Arbeit“ und seien „beliebt“.
       Unklar sei auch, warum Baustadtradt Ephraim Gothe (SPD) zur Klärung
       vorgeschickt werde, so Konrad, denn die Grünflächen – und damit auch die
       Nutzung des Monbijouparks und des Bunkers der Humboldt-Uni – seien im
       Ressort der Stadträtin Sabine Weißler (Grüne).
       
       Ephraim Gothe will im Laufe dieser Woche eine Pressekonferenz zu diesem
       Thema geben.
       
       2 Dec 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anselm Lenz
       
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