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       # taz.de -- Grüne Wünsche zum Mietendeckel: Gefährliche Profilierung
       
       > Mit ihren neuen Forderungen zum Mietendeckel gefährden die Grünen den
       > Koalitionskompromiss. Auch motivieren sie die Gegner des Gesetzes.
       
   IMG Bild: So kann man den Deckel auch abräumen
       
       Von den Senatsplänen zum [1][Mietendeckel] haben die Grünen bislang kaum
       profitiert, zu sehr ist das wichtigste Gesetz dieser Koalition mit der SPD
       als Ideengeberin und der Linken und ihrer Stadtentwicklungssenatorin als
       Antreiberin verknüpft. Dass die Grünen [2][auf ihrem Parteitag am kommenden
       Wochenende relevante Änderungen am Deckel-Kompromiss einfordern wollen],
       ist ein aus der Parteilogik nachvollziehbarer Schrei nach Anerkennung –
       politisch klug ist es dagegen nicht.
       
       Die Partei geht vor allem auf die Genossenschaften zu. Diese sollen, sofern
       sie Mieterhöhungen von Mitgliederversammlungen beschließen lassen, vom
       Deckel ausgenommen werden. Auch sollen die Möglichkeiten zur Mieterhöhung
       bei niedrigen Mieten früher greifen und die Förderung für energetische
       Sanierungen erhöht werden. Ob die Ideen im Einzelnen sinnvoll sind oder
       nicht: Sie kommen zu spät und senden falsche Signale.
       
       Es ist nicht lange her, da hing der Fortbestand der Koalition am seidenen
       Faden, so umstritten war der Kompromiss um das Gesetz im Senat. Das
       Ergebnis war ein Erfolg für einen wirksamen Deckel, den Grüne und Linke
       gegen die SPD erkämpfen mussten. Große Teile der SPD scheinen sich seitdem
       ihrem Schicksal gefügt zu haben. Doch die neuen Wünsche der Grünen bergen
       die Gefahr, dass auch die Unzufriedenen unter den Sozialdemokraten wieder
       ihre Wunschzettel auf den Tisch packen. Und dann geht es ans Eingemachte:
       um Höchstmieten und Absenkungen.
       
       Ermutigt werden sich zudem jene Genossenschaften und ihre Verbände fühlen,
       die eine Kampagne gegen den Mietendeckel fahren, die den skrupellosesten
       Konzernen zur Ehre gereichen würde. Deren Widerstand gegen das Gesetz, das
       die Grünen im Grundsatz verteidigen, stärkt die Partei. Einen Gefallen tun
       sie sich damit nicht.
       
       4 Dec 2019
       
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   DIR Erik Peter
       
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