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       Es ist ja nicht nur Weihnachten, es ist auch Chanukka. Am Sonntag, dem 22.
       12., wird das erste Licht angezündet, bis in acht Tagen alle Kerzen des
       Chanukkaleuchters von dem Wunder künden, das sich im Jahr 164 v. Chr. in
       Jerusalem zugetragen haben soll: Jüdische Aufständische haben den zweiten
       jüdischen Tempel von den hellenistischen Herrschern zurückerobert. Im
       zerstörten Tempel fand sich nur ein Kännchen Öl, das das Tempellicht nur
       einen Tag hätte erleuchten lassen – es reichte aber acht Tage lang, bis
       neues geweihtes Öl hergestellt war. Dessen eingedenk wird Chanukka
       gefeiert, zudem stärkt die Legende vom Sieg einer kleinen Truppe gegen eine
       riesige Armee das Zusammengehörigkeitsgefühl, macht Mut und lässt an Wunder
       glauben. Im Jüdischen Museum wird am Sonntag um 16 Uhr das erste Licht
       entzündet, dazu gibt’s flotte Klezmermusik des Shtetl Neukölln, ab 15 Uhr
       geht der Familien-Workshop von BaseBerlin los, bei dem Kinder ab fünf
       Jahren mit ihren Erwachsenen vieles über „das Lichterfest und seine Bräuche
       erfahren und Chanukka-Flammen-Kronen basteln können“. Das Museumscafé
       versorgt alle Besucher*innen mit Chanukka-Leckereien wie Latkes oder
       Sufganiot (www.jmberlin.de, Eintritt frei).
       
       Kaum ein anderes Märchen transportiert die Weihnachtsbotschaft von
       Mitgefühl und Nächstenliebe so unumwunden wie „Hänsel und Gretel“.Ohne böse
       Stiefmutter, dafür gewürzt mit Humor und Liedern aus Humperdincks Oper ist
       die Geschichte im Figurentheater Grashüpfer in der Weihnachtswoche zu
       sehen, als „vergnügliches Marionettenspiel“. Monika Parthier hat das Stück
       inszeniert und spielt die charaktervollen Figuren mit so viel Hingabe, dass
       kleine Märchenfans ab vier Jahren das Stündchen locker bei der Stange
       bleiben. (Vorstellungen 20.–23. 12. je 16 Uhr, 22. 12. auch 11 Uhr, 24. 12.
       14 Uhr, 28.–30. 12. je 16 Uhr, Erwachsene 9 €, Kinder 6 €,
       www.theater-treptower-park.de).
       
       Pappsatt von diversen Festtagsmenüs, bei denen es womöglich hoch her ging,
       weil die Nerven blank lagen, weil der Braten dröge war, weil sich wieder
       einer daneben benommen hat, ist es Zeit, sich der Küche wieder mit Humor
       und impertinenter Unbefangenheit zu nähern. Die zwei kochenden Clowns von
       „Coq au Vin, dem furiosen Küchenzirkus“, zeigen am 29. 12. um 15 Uhr im
       Circus Schatzinsel, wie das geht, vollführen beim Apfelkuchenteiganrühren
       artistische Kunststücke bzw. tänzerische Schmankerl und lassen dabei nichts
       anbrennen, um mal im Bild zu bleiben. Größenwahn und Fantasie sind eben
       doch innige Geschwister (mehr Infos unter www.circus-schatzinsel.de).
       
       19 Dec 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sylvia Prahl
       
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