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       # taz.de -- Regierungsbildung in Spanien: Podemos und Sozialisten sind einig
       
       > Nach Neuwahlen wollen Ministerpräsident Pedro Sánchez und Pablo Iglesias
       > eine Koalition bilden – auch um der rechtsextremen Vox entgegenzutreten.
       
   IMG Bild: Künftig zusammen in der Regierung: Premier Pedro Sánchez und Podemos-Chef Pablo Iglesias
       
       MADRID taz | Der geschäftsführende spanische Premier und Chef der
       sozialistischen PSOE, Pedro Sánchez, und der Chef der linksalternativen
       Unidas Podemos, Pablo Iglesias, haben am Dienstag im spanischen Parlament
       einen vorläufigen Koalitionsvertrag unterzeichnet.
       
       Pablo Iglesias wird einer der beiden Vize-Ministerpräsidenten in der neuen
       Exekutive. Die bisherige sozialistische Wirtschaftsministerin Nadia Calviño
       wird den zweiten Stellvertreterposten einnehmen. Iglesias wird politischer
       Vizepräsident, Calviño, die lange einen Posten in Brüssel innehatte, wird
       sich um die Koordination der wirtschaftlichen Maßnahmen kümmern.
       
       Iglesias sprach von einer „historischen Notwendigkeit“ und verwies auf die
       zunehmende Gefahr durch die rechtsextreme Vox, [1][die bei der Wahl am
       Sonntag drittstärkste Partei wurde]. „Soziale Maßnahmen“, die die neue
       Regierung umsetzen werde, seien „die beste Impfung gegen den
       Rechtsextremismus“, erklärte er und versprach mit Blick auf die Krise in
       Katalonien eine „Politik des territorialen Dialogs“. Die neue Regierung
       werde „die Erfahrung der Sozialisten mit dem Mut von Unidas Podemos“
       zusammenführen.
       
       „Wir haben den Willen der Wähler umgesetzt“, erklärte Sánchez. Weitere
       Details sollen in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden. Die Regierung
       wird sich wohl noch vor der Weihnachtspause der Abstimmung im Parlament
       stellen.
       
       ## Suche nach Mehrheiten
       
       Bereits nach den Wahlen im vergangenen April wäre eine solche Koalition
       möglich gewesen, doch scheiterten die Verhandlungen an der Haltung von
       Ministerpräsident Sánchez. Er wollte auf keinen Fall Iglesias ins Kabinett
       aufnehmen.
       
       Die größte Herausforderung für Sánchez und Iglesias ist es nun, eine
       Parlamentsmehrheit zustande zu bringen. Beide haben am Sonntag Stimmen und
       Sitze verloren. Hatten die beiden Parteien nach den Aprilwahlen zusammen
       165 der für eine absolute Mehrheit notwendigen 176 Sitze, sind es jetzt
       noch 155. [2][Neben der grünen Kraft Más País] braucht die Regierung auch
       die Unterstützung von baskischen und katalanischen Parteien. Die wird es
       ohne einen Dialog mit der Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien nicht
       geben.
       
       12 Nov 2019
       
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