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       # taz.de -- Wie geht es weiter mit der Groko?: Im Gespräch bleiben
       
       > Nach dem SPD-Parteitag versucht die Union, ihr Gesicht zu wahren – und
       > gleichzeitig die Sozialdemokraten nicht zu deutlich zu brüskieren.
       
   IMG Bild: 08.12.2019: Paul Ziemiak gibt ein Statement zum Ausgang des Bundesparteitags der SPD
       
       Berlin taz | Paul Ziemiak versucht fair zu wirken. Der CDU-Generalsekretär
       tritt am Montagmittag im Berliner Konrad-Adenauer-Haus vor die Presse und
       bekräftigt, was er bereits tags zuvor, nach dem Ende des
       SPD-Bundesparteitags, gesagt hat: „Es wird keine Nachverhandlungen geben.“
       Die SPD müsse jetzt mal „aus dem Knick kommen“ und sagen, was sie wolle.
       Ein Abrücken von der schwarzen Null oder der Schuldenbremse im Grundgesetz
       werde es mit der Union allerdings nicht geben.
       
       Es ist Tag eins der „neuen Zeit“, die die SozialdemokratInnen [1][auf ihrem
       programmatischen Parteitag ausgerufen haben.] Und auch Tag eins, an dem CDU
       und CSU für sich klarziehen müssen, wie es weitergehen soll mit dem
       unruhigen Koalitionspartner SPD. Die Sozialdemokraten haben sich nicht nur
       ein neues Führungsduo als Vorsitzende gewählt. Sie haben auch beschlossen,
       noch einmal über den Koalitionsvertrag reden zu wollen. Es soll um
       Mindestlohn gehen, aber auch um das Klimapaket und die Lockerung der
       Schuldenbremse.
       
       Die Union, selbst gerade durch eine Vielzahl [2][personeller und
       inhaltlicher Umbrüche gegangen], hat ein Interesse daran, jetzt nicht als
       Blockiererin dazustehen. Sie hat aber auch erkennbar kein Interesse, jede
       neue Wendung innerhalb der SPD politisch mitzumachen. Ziemiak mahnt
       deshalb, es gehe doch vor allem um die Frage, „was das Land braucht“.
       
       Arbeitsgrundlage für den Koalitionsausschuss, der noch vor Weihnachten
       stattfinden soll, sei bekanntlich der Koalitionsvertrag. Dieser stehe fest,
       er sei noch nicht abgearbeitet und gelte bis zum Ende der Legislaturperiode
       – also idealerweise bis 2021. Ob die SPD davon begeistert sei oder nicht,
       „interessiert mich gar nicht“. Ziel von CDU und CSU sei es, dass die
       Menschen zufrieden seien.
       
       Gefragt, was die Haltung seiner Partei zum von den Sozialdemokraten
       geforderten Mindestlohn von 12 Euro sei, gibt Ziemiak sich streng, aber
       nicht strikt. Ob die Spielräume andere sein sollten, „darüber kann man
       immer nachdenken“. Aber mit der CDU werde es keinen Wahlkampf mit diesem
       Thema geben.
       
       9 Dec 2019
       
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