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       # taz.de -- Daimler streicht 10.000 Stellen: Auslaufmodell Autobau
       
       > Der Arbeitsplatzabbau in der deutschen Autoindustrie hat Konjunktur. Nun
       > will auch Daimler massiv kürzen. Die Mitarbeiter sollen freiwillig gehen.
       
   IMG Bild: Der Mercedes Stern dreht sich auf dem Turm des Bahnhofs in Stuttgart
       
       Hamburg/München rtr/dpa/taz | Nach Audi und BMW hat mit Daimler binnen
       weniger Tage der dritte große Autohersteller in Deutschland einen massiven
       Stellenabbau angekündigt. Man hab sich mit dem Betriebsrat auf ein
       Sparpaket geeinigt, teilte der Stuttgarter Konzern am Freitag mit. Dazu
       seien Maßnahmen zur Kostensenkung und zum sozialverträglichen Abbau von
       Arbeitsplätzen vereinbart worden.
       
       Mindestens 10.000 Mitarbieter in der Verwaltung will der Konzern zum
       Ausscheiden bewegen. „Die Zahl wird im niedrigen fünfstellig Bereich
       liegen“, sagte Personalvorstand Wilfried Porth am Freitag. Ziel sei,
       Mitarbeiter zum freiwilligen Ausscheiden zu gewinnen. Betriebsbedingte
       Kündigungen blieben bis Ende 2029 ausgeschlossen, bekräftigte er. In der
       Produktion sei kein Stellenabbau geplant.
       
       „Wir werden die Maßnahmen so sozialverträglich wie möglich gestalten“,
       erklärte Porth. Frei werdende Stellen sollen nicht wiederbesetzt werden.
       Außerdem will der Konzern das Angebot zur Altersteilzeit erweitern und
       plant in Deutschland zudem ein Abfindungsprogramm.
       
       Daimler hatte bereits Mitte November angekündigt, ein Sparprogramm zu
       starten. Ziel ist es, die Personalkosten bis Ende 2022 um rund 1,4
       Milliarden Euro zu senken und die Zahl der Management-Stellen weltweit um
       zehn Prozent zu kürzen.
       
       ## Auch Audi und BMW streichen Stellen
       
       Die Volkswagen-Tochter [1][Audi will ebenfalls mit einem radikalen
       Sparkurs] aus der Krise kommen. Bis 2025 streicht die vom Dieselskandal
       erschütterte Volkswagen-Tochter in Deutschland 9.500 Stellen – jeden
       sechsten Arbeitsplatz. Zugleich will Audi allerdings 2.000 neue Stellen in
       Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung schaffen.
       
       Auch BMW spart beim Personal, kommt allerdings ohne tiefe Einschnitte aus.
       Der Autobauer einigte sich mit dem Betriebsrat diese Woche unter anderem
       auf eine niedrigere Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter. Die Zahl der fest
       angestellten Mitarbeiter soll unter dem Strich stabil bleiben.
       
       „Die Automobilindustrie steckt in der größten Transformation ihrer
       Geschichte“, erklärte Daimler. Alle traditionellen Hersteller stehen unter
       Druck, Milliardensummen in die Einführung von Elektroautos und andere
       Zukunftsgeschäfte zu investieren.
       
       ## Elektroautos machen weniger Arbeit
       
       Gewerkschaftern und Betriebsräten bereitet ein allzu rascher Umstieg auf
       die E-Mobilität Kopfzerbrechen. Elektroantriebe bestehen nur aus einem
       Bruchteil der Komponenten, aus denen Verbrennungsmotoren zusammengesetzt
       sind – es fällt weniger, dafür aber hoch spezialisierte Arbeit an.
       
       Eine Analyse des Center of Automotive Research (CAR) an der Universität
       Duisburg-Essen kam zu der Einschätzung, dass bis 2030 fast 234.000 Stellen
       bei Herstellern und Zulieferern in Deutschland wegfallen könnten.
       Gleichzeitig sollen nur 109.000 Jobs in Entwicklung und Produktion von
       E-Autos dazukommen.
       
       29 Nov 2019
       
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