# taz.de -- Gegen „Black Friday“-Konsumwut: Block Friday und Amazon
> Attac und Greenpeace in Frankreich ärgert der „Black Friday“. Der
> Schnäppchentag erzeuge zu viele CO2-Emissionen. Amazon wird blockiert.
IMG Bild: Proteste im Einkaufszentrum in La Défense in Paris am Freitag
Paris taz | In Clichy bei Paris haben am Freitagmorgen mehrere Dutzend
Personen den Zugang zum Geschäftssitz von Amazon in Frankreich
vorübergehend mit einem Sit-in blockiert. Die Fotos der von [1][Attac] und
[2][Greenpeace] organisierten Aktion waren kurz darauf auf Twitter zu
sehen.
Der Hashtag #BlockFriday erklärt den Sinn der Proteste: Es ging darum, den
umweltschädlichen Unsinn des „Black Friday“ mit seiner Anstiftung zum
übermäßigem Konsum anzuprangern. Das Online-Versandgeschäft von Amazon
stand dabei wegen seiner weltweiten Expansion und den aggressiven
Verkaufspraktiken besonders im Visier. „Amazon ist für ebenso viel
Treibgasemissionen verantwortlich wie ein Staat“, sagte Greenpeace-Direktor
Jean-François Julliard.
Ein zusätzliches Motiv für die Aktion war der Vorwurf, dass der
amerikanische Internetkonzern für seine Geschäfte und Gewinne in Frankreich
viel zu wenig Steuern bezahle. Unter den TeilnehmerInnen waren auch zwei
bekannte Politikerinnen der linken „[3][France insoumise]“, Manon Aubry und
Clémentine Autain. „Es braucht mehr denn je solche Aktionen des zivilen
Ungehorsams, denn Amazon ist ein Symbol für die Straflosigkeit (dieser
Steuerpraktiken)“, sagte die EU-Abgeordnete Aubry.
## Auch Warenlager in Lyon abgesperrt
In anderen Städten wurden ähnliche Aktionen organisiert, an denen sich
unter anderem Jugendliche von Youth for Climate und Mitglieder der Bewegung
Extinction Rebellion organisiert. Vor den Zufahrten zu einem Warenlager von
Amazon in Saint-Priest bei Lyon am Freitagvormittag von DemonstrantInnen
fesselten Demonstranten sich zum Teil mit Ketten untereinander, um die
Räumung durch die Polizei zu behindern.
Die Ordnungshüter gingen, wie auf Videos zu sehen ist, brutal gegen die
gewaltlosen BesetzerInnen, vor. In Rennes waren die Eingänge eines großen
Warenhauses vorübergehend blockiert, und im Büro- und Businessviertel La
Défense westlich von Paris demonstrierten im Einkaufszentrum „Quatre Temps“
rund fünfzig Personen mit Spruchbändern gegen die Konsumgesellschaft und
forderten einen „Klima-Notstand“.
Wer eine ungeschützte Mailadresse hat, wurde zwischen Marseille und Calais
seit Tagen mit Reklame für den „Black Friday“ bombardiert. Das war in
Frankreich wohl nicht besser als in anderen Ländern, die den verkappten
Ausverkauf vor Thanksgiving aus den USA importiert haben. Als militante
Antwort darauf sollen nun jedes Jahr, und so lange wie nötig,
„BlockFriday“-Aktionen auf den Kalendern der Klima-Bewegung und
antikapitalistischen GegnerInnen der Konsumwut stehen.
29 Nov 2019
## LINKS
DIR [1] https://twitter.com/attac_fr
DIR [2] https://twitter.com/greenpeacefr
DIR [3] /EU-Wahlnachwehen-in-Frankreich/!5598709
## AUTOREN
DIR Rudolf Balmer
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