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       # taz.de -- Urteile im Mordfall Berta Cáceres: 50 Jahre Haft
       
       > Die Mörder der Umweltschützerin Cáceres aus Honduras müssen viele Jahre
       > hinter Gitter. Doch Aktivist*innen in Mittelamerika leben gefährlich.
       
   IMG Bild: 2018 in Tegucigalpa: Das Gericht verhandelt wegen des Mordes an Cáceres
       
       Oaxaca de Juárez/Tegucigalpa epd | Mehr als dreieinhalb Jahre nach dem Mord
       an der honduranischen Umweltschützerin Berta Cáceres hat ein Gericht die
       Täter zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Vier der Tatbeteiligten
       erhielten eine Haftstrafe von 50 Jahren, drei weitere müssen für 30 Jahre
       ins Gefängnis. Die Angeklagten waren bereits vor einem Jahr schuldig
       gesprochen worden, am Montag (Ortszeit) gab das Gericht das Strafmaß
       bekannt.
       
       Die Menschenrechts- und Umweltaktivistin Cáceres war im März 2016 in ihrem
       Haus erschossen worden. Sie war Koordinatorin der [1][indigenen
       Organisation COPINH] und hatte unter anderem gegen den Bau eines
       Wasserkraftwerks am Rio Gualcarque gekämpft. Aufgrund ihrer Aktivitäten war
       sie immer wieder Ziel von Morddrohungen. Für ihren Einsatz bekam sie
       mehrere internationale Auszeichnungen.
       
       Zu den Verurteilten zählen auch der ehemalige Geschäftsführer der an dem
       Staudammprojekt beteiligten Firma Desa sowie zwei Militärs. Eine
       unabhängige internationale Kommission war 2017 zu dem Schluss gekommen,
       dass der Mord gemeinsam von dem Unternehmen sowie Sicherheitskräften
       geplant worden war. Die Tat sorgte auch international für Aufsehen. Die
       deutsche Firma Voith stellte nach dem Anschlag ihre Lieferungen für den
       Kraftwerksbau ein.
       
       Für den Mord an Cáceres erhielten die Haupttäter eine Freiheitsstrafe von
       34 Jahren. Weitere 16 Jahre Haft bekamen sie für den versuchten Mord an
       Gustavo Castro, einem Mitstreiter der Aktivistin. Der Mexikaner hatte sich
       während des Angriffs im Haus von Cáceres befunden. Nach Angaben von Amnesty
       International ist Honduras eines der gefährlichsten Länder Lateinamerikas
       für Aktivisten, die sich für den Schutz von Land und Umwelt einsetzen.
       
       3 Dec 2019
       
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