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       # taz.de -- Steinmeiers Weihnachtsansprache: Bellevue gegen Hass
       
       > In seiner Weihnachtsansprache lobt der Bundespräsident Menschen, die bei
       > rassistischen Sprüchen in Kneipen und auf Schulhöfen widersprechen.
       
   IMG Bild: Freut sich dieses Jahr über einen besonders schönen Baum: Bundespräsident Steinmeier
       
       Berlin dpa/taz | Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ermutigt in seiner
       Weihnachtsansprache zu Zivilcourage gegen Hass und Rassismus. In seiner
       Rede, die am Mittwochabend im Fernsehen ausgestrahlt wird, erinnert er an
       den antisemitischen [1][Terroranschlag vom 9. Oktober] in Halle. Tief in
       ihm eingeprägt habe sich das Bild von Einschusslöchern in der Synagogentür,
       die den rechtsextremen Attentäter aufgehalten habe. „Sie steht auch für
       uns“, sagt Steinmeier und fragt: „Sind wir stark und wehrhaft? Stehen wir
       genügend beieinander und fest zueinander?“
       
       Die Antwort, so Steinmeier an die Zuschauer*innen gerichtet, „geben auch
       Sie. Sie stehen auf und halten dagegen, wenn im Bus Schwächere angepöbelt
       werden; wenn jemand, der anders aussieht, beleidigt wird; wenn auf dem
       Schulhof, in der Kneipe rassistische Sprüche fallen.“
       
       Erneut ruft der Bundespräsident zudem dazu auf, mit Andersdenkenden ins
       Gespräch zu kommen. Im vergangenen Jahr hatte Steinmeier in seiner
       Weihnachtsansprache die Menschen aufgefordert: „Sprechen Sie ganz bewusst
       mal mit jemandem, über den Sie vielleicht schon eine Meinung haben, mit dem
       Sie aber sonst kein Wort gewechselt hätten.“ In diesem Jahr hätten „ganz
       viele“ das offenbar getan.
       
       „Viele haben mir sogar geschrieben und berichtet von Diskussionen und
       Debatten, die sie bewegt haben in diesem Jahr“, so Steinmeier. Er habe den
       Eindruck, dass „tatsächlich in diesem Jahr – landauf, landab – mehr
       miteinander gesprochen, auch mehr miteinander gestritten“ werde. Von zu
       wenig Meinungsfreiheit könne in seinen Augen nicht die Rede sein. Aber:
       „Wie wird aus Reibung wieder Respekt? Wie wird aus Dauerempörung eine
       ordentliche Streitkultur?“. Eine „salbungsvolle Antwort“ auf solche Fragen
       könne er als Bundespräsident alleine nicht geben.
       
       Steinmeier schließt mit aufmunternden Worten aus der Weihnachtsgeschichte
       der Bibel: „Fürchtet euch nicht!“, heiße es dort. „Mut und Zuversicht“
       wünsche er „Ihnen und uns allen für das kommende Jahr.“
       
       25 Dec 2019
       
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       B.