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       # taz.de -- Frankreichs Handelsstreit mit den USA: Richtig so, Macron!
       
       > Frankreichs Digitalsteuer ist wichtig und gut, Europa muss nachziehen.
       > Macron darf nicht der Einzige sein, der dem Silicon Valley an den Kragen
       > geht.
       
   IMG Bild: „Like“: Schild in der Pariser Facebook-Zentrale
       
       Frankreichs Finanzminister gibt sich erfrischend standhaft. „Nie, nie, nie“
       werde seine Regierung den Willen aufgeben, die digitalen Riesen fair zu
       besteuern. Er werde sich auch nicht von den mächtigen USA einschüchtern
       lassen, die in Reaktion auf Frankreichs Digitalsteuer [1][nun mit
       Strafzöllen auf Champagner, Käse und Luxushandtaschen drohen]. Dabei
       könnten diese Strafzölle Frankreichs Luxusindustrie durchaus schädigen.
       Doch Paris bleibt eisern: Wer dreistellige Millionenumsätze macht, soll
       gefälligst auch angemessen Steuern zahlen. Richtig so.
       
       Keine Frage: [2][Frankreichs Digitalsteuer] richtet sich gegen Google,
       Amazon, Facebook und Apple, denen es dank zahlreicher [3][Schlupflöcher im
       EU-System] bislang geschickt gelungen war, in Europa so gut wie gar keine
       Steuern zu zahlen. Die Steuer trifft auf jeden Fall die Richtigen.
       
       Anders als bei den Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA geht es
       in dem Konflikt zwischen Paris und Washington nicht um
       Handelsungleichgewichte. So dilettantisch Trump gegen China vorgeht, in der
       Sache hat er recht, wenn er die exorbitanten Exportüberschüsse der Chinesen
       anprangert. Denn diese destabilisieren tatsächlich das weltweite
       Wirtschaftsgefüge.
       
       Im Streit mit Paris aber geht es Trump darum, vom eigenen Versagen
       abzulenken. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit senkte er die Steuern. Er
       wollte beweisen, dass eine massive Steuerentlastung der US-Unternehmen
       Wachstum bringen und sich so selbst finanzieren würde. Beides erfüllte sich
       nicht. Die US-Konjunktur dümpelt vor sich hin. Das Staatsdefizit ist um 26
       Prozent auf eine Billion Dollar gestiegen. Trump ist schuld am größten
       Steuerflop der Geschichte.
       
       Dass Frankreich nun Steuern erhebt, ist wichtig und gut. Denn auch die
       Bundesregierung kann sich nicht mit Ruhm bekleckern. Finanzminister Olaf
       Scholz (SPD) drückt sich um eine Entscheidung mit der Begründung, es
       [4][bedürfe eines gesamteuropäischen Vorgehens]. Es brauchte erst einen
       Politiker wie Macron, der sich traut, dem Silicon Valley an den Kragen zu
       gehen. Endlich.
       
       4 Dec 2019
       
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