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       # taz.de -- Wada-Entscheidung zu russischem Doping: Russland vier Jahre ausgeschlossen
       
       > Die Welt-Antidoping-Agentur verbietet Russland die Teilnahme an den
       > Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften unter eigener Flagge.
       
   IMG Bild: Die Dopingdaten aus dem Moskauer Labor sollen „weder vollständig noch vollständig authentisch“ sein
       
       Lausanne dpa | Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat Russland für vier Jahre
       gesperrt. Das Wada-Exekutivkomitee bestätigte am Montag in Lausanne die
       [1][Empfehlung der unabhängigen Prüfkommission] CRC und suspendierte die
       russische Anti-Doping-Agentur Rusada bis 2023. Das bestätigte ein
       Wada-Sprecher am Montag. Athleten des Landes dürfen in diesem Zeitraum
       nicht unter der russischen Fahne, sondern nur als neutrale Sportler
       starten, die nicht in den Staatsdoping-Skandal verwickelt gewesen sind.
       
       Dies gilt für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokio und
       2022 in Peking, die Olympischen Jugendspiele und Weltmeisterschaften von
       Sportarten, die den Wada-Code unterschrieben haben sowie sogenannte „Major
       Sport-Events“.
       
       [2][Forensische Untersuchungen] durch Wada-Experten hatten ergeben, dass
       die Dopingdaten aus dem Moskauer Labor von 2012 bis 2015 „weder vollständig
       noch vollständig authentisch“ sind. Dies konnte im Vergleich mit einer der
       Wada 2017 von einem Whistleblower zugespielten Datenkopie nachgewiesen
       werden. Dabei hat Russland nach Wada-Angaben „Hunderte von mutmaßlichen
       nachteiligen Analyseergebnissen gelöscht oder geändert“. Dabei sollen 145
       mutmaßliche Dopingfälle vertuscht oder verfälscht worden sein.
       
       ## 21 Tage, um die Sanktionen anzuerkennen
       
       Das Internationale Olympische Komitee hatte bereits zuvor angekündigt, die
       „härtesten Sanktionen“ gegen Russland zu unterstützen und das Wada-Urteil
       zu akzeptieren. „Der Wada-Beschluss ist für uns bindend“, hatte
       IOC-Präsident Thomas Bach betont. Trotz der Dimension des Dopingskandals um
       vertuschte und ausgetauschte Proben im Analyselabor bei den Winterspielen
       2014 in Sotschi durften vier Jahre später 168 Russen als „Olympische
       Athleten aus Russland“ unter neutraler Fahne antreten.
       
       Die Rusada hat nun 21 Tage Zeit, um die Sanktionen anzuerkennen oder
       abzulehnen. Lehnt sie die Strafe ab, wird der Fall an den Internationalen
       Sportgerichtshof Cas weitergeleitet. Auch das IOC und die Weltsportverbände
       haben die Möglichkeit gegen das Wada-Urteil beim Cas in die Berufung zu
       gehen, wenn es sich auf die Teilnahme an Olympischen Spiele beziehungsweise
       Weltmeisterschaften auswirkt.
       
       9 Dec 2019
       
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