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       # taz.de -- Impeachment gegen Trump: Kein Ende in Sicht
       
       > Eine Mehrheit im Repräsentantenhaus beschuldigt Trump des
       > Machtmissbrauchs. Er ist jetzt ein Angeklagter. Seiner Politik ist so
       > nicht beizukommen.
       
   IMG Bild: Rigide Abschiebungspolitik: Aus den USA deportierte Migranten landen in Guatemala
       
       Donald Trump, der 45. Präsident der USA und der mächtigste Politiker der
       Welt, ist seit der Nacht zu Donnerstag ein Angeklagter.
       
       Eine klare Mehrheit der Abgeordneten des Repräsentantenhauses
       [1][beschuldigt ihn des Machtmissbrauchs] und der Justizbehinderung. Zu
       Trumps zahlreichen Makeln ist damit ein weiterer hinzugekommen. Nachdem er
       im November 2016 einer der schlechtest gewählten Präsidenten der
       US-Geschichte war, der drei Millionen Stimmen weniger erhielt, als seine
       Kontrahentin, und nachdem sein Amtsantritt im Januar 2017 nie dagewesene
       Proteste ausgelöst hatte, ist er nun ganz offiziell der dritte Präsident
       der US-Geschichte, den das Repräsentantenhaus impeachen will.
       
       Die beiden Straftaten, wegen derer Trump nun angeklagt ist, sind dabei nur
       die Spitze des Eisbergs.
       
       In seinen knapp drei Jahren im Amt hat er zahlreiche Regeln verletzt. Dazu
       gehören seine Attacken gegen Muslime, gegen MexikanerInnen und gegen
       Transgender-Menschen, dazu gehört die von ihm zu Abschreckungszwecken
       inszenierte Inhaftierung von Kindern und die [2][Zerstörung von
       Einwandererfamilien], dazu gehört die Aushöhlung des Wahlrechtes von
       Minderheiten und dazu gehört auch sein Hofieren von Neonazis im
       Landesinneren und von Diktatoren im Rest der Welt.
       
       ## Moralische Verpflichtung
       
       Angesichts der Enthüllungen eines Whistleblowers über [3][Trumps
       Erpressungsversuche] gegenüber dem ukrainischen Präsidenten hatte die
       Demokratische Partei gar keine andere Wahl: Sie musste ein
       Impeachmentverfahren gegen Trump einleiten. Die Parteispitze, die das
       Verfahren aus taktischen Erwägungen vermeiden wollte (weil es das Land
       spalten und WählerInnen verstören könnte) war moralisch verpflichtet, so zu
       handeln. Trumps Vorgehen gegenüber Kiew war einfach zu dreist. Ohne das
       Impeachmentverfahren hätte die Demokratische Partei sich selbst gegen den
       Vorwurf wehren müssen, mitschuldig an der Aushöhlung der Institution durch
       Trump zu sein.
       
       Die Anklage gegen Trump ist keineswegs der Anfang seines Endes, sondern nur
       einer von vielen notwendigen Schritten. Nachdem die DemokratInnen die
       Anklage im Repräsentantenhaus geschafft haben, täten sie nun gut daran,
       sich auf Programme zu konzentrieren, um klare Alternativen zu Trumps
       Kahlschlagpolitik zu entwickeln. Sie müssen unter anderem eine andere
       Gesundheitspolitik, gerechte Löhne und die Rückkehr zu einer Klimapolitik
       anbieten. Bei den Wahlen im November nächsten Jahres eröffnet sich dann
       vielleicht die Chance, Trump loszuwerden.
       
       19 Dec 2019
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Dorothea Hahn
       
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