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       # taz.de -- Frauenpolitik der Bundesregierung: Giffey will mehr Gleichstellung
       
       > Ein Institut, ein Bericht, eine Strategie, internationale Konferenzen:
       > Das Programm für 2020 ist ambitioniert – und nimmt auch Männer in den
       > Blick.
       
   IMG Bild: Giffey: „Wir wollen nach innen und nach außen Gleichstellung mit Leben füllen“
       
       Berlin taz | Es ist ein durchaus ambitioniertes Programm, das
       Frauenministerin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag in Berlin vorstellte:
       ihre Vorhaben für die Gleichstellungspolitik 2020. Im ersten Halbjahr soll
       eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie der Bundesregierung
       vorgelegt werden, interministerielle Arbeitsgruppen arbeiten bereits seit
       vergangenem Jahr daran. „Wir wollen nach innen und nach außen
       Gleichstellung mit Leben füllen“, sagte Giffey.
       
       Zudem soll ein Gleichstellungsinstitut gegründet werden – als „Ort für
       Gleichstellungskompetenz“, das Netzwerk-, Informations- und Bildungsarbeit
       leisten soll. Zunächst geht das Institut mit einem Budget von 1,5 Millionen
       Euro allerdings nur mit drei Mitarbeitenden an den Start. Mitte bis Ende
       des Jahres steht auch der dritte Gleichstellungsbericht der Bundesregierung
       an. „[1][Solange Frauen viel schlechter bezahlt werden als Männer], solange
       sie in Führungspositionen unterrepräsentiert sind und viel häufiger Opfer
       von Partnerschaftsgewalt werden, braucht es den besonderen Fokus auf die
       Frauenpolitik“, sagte Giffey.
       
       Auch international steht einiges an: Im März tagt die
       UN-Frauenrechtskommission in New York, an der Deutschland teilnehmen wird,
       ab dem Sommer übernimmt Deutschland außerdem die EU-Ratspräsidentschaft.
       Dabei will Giffey die Schwerpunkte Lohnlücke und Gewaltschutz setzen. Und
       schließlich ist im November eine internationale
       Gleichstellungsminister:innenkonferenz in Potsdam geplant.
       
       Giffey kündigte außerdem an, auch die Männer in den Blick zu nehmen: Männer
       haben eine um fünf Jahre geringere Lebenserwartung als Frauen, mehr als
       drei Viertel aller Suizide werden von Männern begangen. Außerdem sind sie
       weit überdurchschnittlich häufiger Täter in Fällen von [2][Gewalt, Mord
       und Totschlag]. Durch den Ausbau von Vernetzung, Beratung, Ansprache und
       Unterstützung soll deshalb ab Februar bis Mitte 2022 ein Projekt des
       Bundesforums Männer als Teil einer „partnerschaftlich orientierten Politik“
       finanziell unterstützt werden.
       
       Insgesamt stehen dem Ministerium dieses Jahr 21 Millionen Euro für
       Gleichstellungsprojekte zur Verfügung, zudem 35 Millionen Euro aus dem
       neuen Bundesprogramm „Gegen Gewalt an Frauen“ zur Stärkung der
       Beratungsstellen und Frauenhäuser.
       
       14 Jan 2020
       
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