URI: 
       # taz.de -- Autonome Waffensysteme: Killerroboter verbieten
       
       > Eine Human-Rights-Watch-Direktorin meint: Deutschland braucht mehr
       > Engagement gegen Killerroboter.
       
   IMG Bild: Roboter auf einer Pressekonferenz über eine Kampagne zum Stopp von Killerrobotoren
       
       Hoch entwickelte Armeen weltweit stürzen sich auf künstliche Intelligenz
       und andere neue Technologien. Doch was passiert, wenn es keine menschliche
       Kontrolle mehr beim Einsatz von Gewalt gibt? Am 31. Januar trifft sich die
       Koalition f[1][ür ein Verbot von Killerrobotern] in Berlin, um Abgeordnete
       des Bundestags für das Thema zu gewinnen.
       
       Es wird immer deutlicher, dass [2][eine moralische Grenze überschritten]
       und die Eskalation von Konflikten begünstigt wird, wenn Waffensysteme Ziele
       ohne menschliches Eingreifen angreifen. Das Töten Maschinen zu überlassen,
       wirft ethische und humanitäre Fragen auf, nicht zuletzt, weil solche Waffen
       gegen ganze Bevölkerungsgruppen mit verheerenden Folgen eingesetzt werden
       könnten.
       
       Doch die Staatengemeinschaft hat noch immer keine glaubwürdige Antwort
       darauf gefunden, obwohl sie sich deshalb seit 2014 bereits achtmal
       getroffen hat. Im November konnten sich die Länder nur einigen, weiter über
       tödliche autonome Waffensysteme im Rahmen der Konvention über
       konventionelle Waffen im Juni 2020 zu sprechen. Außenminister Maas
       verkündete die schwache Entscheidung als eine Maßnahme, die die
       internationale Gemeinschaft dem Ziel der Ächtung dieser Waffensysteme einen
       großen Schritt näher bringe.
       
       Es ist schwer verständlich, warum Deutschland mehr Zeit mit ergebnislosen
       Beratungen verschwendet. Die Staatengruppe der Allianz für den
       Multilateralismus, die Deutschland zusammen mit Frankreich anführt, hat
       Killerroboter als eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit
       bezeichnet.
       
       Wie in Kanada und Finnland hat sich auch in Deutschland die Regierung für
       ein [3][Abkommen zum Verbot von Killerrobotern] ausgesprochen. Deshalb
       sollten seine Diplomaten mit gleichgesinnten Ländern darüber sprechen, wie
       und wann Verhandlungen darüber aufgenommen werden. Das ist schlicht und
       ergreifend nötig, um die Menschheit vor Killerrobotern zu schützen, bevor
       es zu spät ist. Führungsstärke ist jetzt gefragt.
       
       31 Jan 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Waffen-mit-kuenstlicher-Intelligenz/!5549880
   DIR [2] /Ruestungsforscher-ueber-Kampfdrohnen/!5038906
   DIR [3] /Petition-der-Woche--autonome-Waffen/!5521072
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Mary Wareham
       
       ## TAGS
       
   DIR Militär
   DIR Aufrüstung
   DIR Rüstungsindustrie
   DIR Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
   DIR Killerroboter
   DIR Autonome Waffen
   DIR Drohnen
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Waffen mit künstlicher Intelligenz: 26 Staaten für Killerroboter-Verbot
       
       UNO-Staaten beraten, ob die Entwicklung autonomer tödlicher Waffen
       verhindert werden soll. Deutschland hält Unverbindliches für ausreichend.
       
   DIR Petition der Woche – autonome Waffen: Freiwillig gegen Killerroboter
       
       Tausende Wissenschaftler sprechen sich gegen autonome Waffensysteme aus.
       Sie warnen vor der Selbstvernichtung der Menschheit.
       
   DIR Rüstungsforscher über Kampfdrohnen: „Sind dann Programmierer schuld?“
       
       Künftig könnten Kampfdrohnen auch ohne menschliche Kontrolle agieren, sagt
       der Forscher Hilmar Linnenkamp. Aber wer ist dann für sie verantwortlich?