URI: 
       # taz.de -- Trumps Nahost-Plan: Ostjerusalem als Hauptstadt?
       
       > US-Präsident Donald Trump hat seinen lange erwarteten Plan für Israel und
       > die palästinensischen Gebiete nun in Washington vorgestellt.
       
   IMG Bild: PalästinenserInnen in Jerusalem protestieren gegen Trumps Nahostdeal
       
       Washington ap/dpa | US-Präsident Donald Trump hat am Dienstagnachmittag
       (Ortszeit) in Washington seinen angekündigten Nahost-Plan vorgestellt.
       Dieser sieht die Bildung eines eigenen Palästinenserstaates mit der
       Hauptstadt in Ostjerusalem vor. Dort würden die USA „stolz“ eine Botschaft
       eröffnen, sagte Trump bei der Vorstellung seines Plans im Weißen Haus.
       
       Das Territorium unter Kontrolle der Palästinenser würde mehr als verdoppelt
       werden, sagte Trump. Gleichzeitig wollen die USA aber die Souveränität
       Israels über große jüdische Siedlungsgebiete im palästinensischen
       Westjordanland anerkennen, was die Palästinenser kategorisch ablehnen.
       
       Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP stimmten sowohl der
       israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als auch sein politischer
       Herausforderer Benny Gantz dem Plan Trumps zu. Die Palästinenser, die nicht
       an Verhandlungen darüber beteiligt waren und Trump eine einseitige
       Nahost-Politik zugunsten Israels vorwerfen, haben ihn schon vorab
       abgelehnt.
       
       Trumps 50-seitiger Plan beinhaltet mehr Zugeständnisse an die
       Palästinenser, als erwartet worden war. Er sieht einen vierjährigen
       Siedlungsstopp vor. In dieser Zeit soll nach den Vorstellungen Trumps eine
       umfassende Vereinbarung ausgehandelt werden.
       
       ## Palästinenserführung boykottiert die Zusammenarbeit
       
       Bei einer Zustimmung zum neuen Nahost-Plan würden die Palästinenser nach
       Aussage von US-Präsident Donald Trump massive Hilfe und Investitionen
       erhalten, um Armut und Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Die Wirtschaft der
       Palästinenser könnte sich bei einer Annahme des Plans „verdoppeln oder
       verdreifachen“, versprach Trump. Die USA und zahlreiche andere Staaten
       stünden bereit, den Palästinensern „in vielerlei Hinsicht zu helfen“, wenn
       diese bereit seien, Frieden zu schließen und Gewalt und Terrorismus
       abzuschwören.
       
       Unter dem neuen Plan würden für die Palästinenser bis zu eine Million neuer
       Jobs geschaffen, versprach Trump. Zahlreiche Staaten seien bereit, dort
       Milliarden US-Dollar zu investieren, sagte er weiter.
       
       Der Nahost-Plan war drei Jahre in Vorbereitung. Die Palästinenserführung
       hatte den Plan bereits vor der Vorstellung als Verstoß gegen
       UN-Resolutionen und geltendes Völkerrecht zurückgewiesen und boykottierte
       deshalb die Zusammenarbeit.
       
       28 Jan 2020
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR Israel
   DIR Palästinenser
   DIR Benjamin Netanjahu
   DIR Benny Gantz
   DIR Donald Trump
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Donald Trump
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Israel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Sicherheit in Israel und Palästina: Abbas will Kooperation beenden
       
       Die Zusammenarbeit von Palästinensern und Israelis im Bereich Sicherheit
       ist ein erstaunlicher Aspekt des Nahostkonflikts. Droht jetzt das Aus?
       
   DIR Reaktionen auf US-Friedensplan: Palästinenser eindeutig dagegen
       
       In der Ablehnung des Friedensplans von US-Präsident Trump sind sich alle
       palästinensischen Fraktionen einig. Das kommt selten vor.
       
   DIR Trumps Plan für den Nahen Osten: „Tausendmal nein!“
       
       Der US-Präsident und sein Schwiegersohn Jared Kushner preisen ihren
       Nahostplan als „Deal des Jahrhunderts“. Die Palästinenser sehen das anders.
       
   DIR US-Plan für Nahost: Warten auf den „Jahrhundertdeal“
       
       Mit Spannung wird Trumps Plan für Israel und Palästina erwartet. Neben
       Netanjahu kommen auch die Siedlerführer nach Washington.
       
   DIR US-Aussage zu Israels Siedlungsbau: Illusionen machen keine Politik
       
       Pompeos Aussage zu Siedlungen im Westjordanland bringt wenig außer
       Erregung. Besser wäre es, nach Alternativen zur Zweistaaten-Lösung zu
       suchen.
       
   DIR USA zu Israels Siedlungspolitik: Die Siedler und ihre Freunde
       
       Der US-Schritt, Israels Siedlungspolitik nicht mehr als illegal zu
       betrachten, stößt weltweit auf Kritik. Dahinter stehen Trumps
       Nahost-Hardliner.