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       # taz.de -- Coronavirus in China: Krankenhauschef stirbt an Virus
       
       > 1.700 weitere medizinische Helfer*innen haben sich angesteckt. Insgesamt
       > gehen die Infektionen zurück – doch Apple spürt die wirtschaftlichen
       > Folgen.
       
   IMG Bild: Krankenhaus in Wuhan: Medizinisches Personal ist den Gefahren des Coronavirus besonders ausgesetzt
       
       PEKING dpa/afp | In China ist zum ersten Mal ein Krankenhauschef der neuen
       Lungenkrankheit zum Opfer gefallen. Liu Zhiming, der Direktor des Wuchang
       Hospital in der schwer vom Coronavirus betroffenen Metropole Wuhan, sei am
       Montag gestorben, berichtete am Dienstag die Nachrichtenagentur China News.
       
       Ein Medizinerkollege berichtete demnach, der Chefarzt sei in gutem
       Gesundheitszustand gewesen und hätte nicht erwartet, dass er an der
       Covid-19-Lungenkrankheit sterben würde. Am Freitag war schon eine
       59-jährige Krankenschwester desselben Hospitals an der Lungenkrankheit
       gestorben.
       
       Im Kampf gegen das Sars-CoV-2-Virus haben sich schon mehr als 1.700
       medizinische Helfer*innen wie Ärzte und Pflegekräfte angesteckt. Bis Ende
       vergangener Woche waren schon mindestens sechs Helfer daran gestorben, wie
       das chinesische Staatssender CCTV berichtet hatte. Der überwiegende Teil
       der Betroffenen war demnach in der besonders schwer betroffenen Provinz
       Hubei im Einsatz, in deren Hauptstadt Wuhan das Virus ausgebrochen war.
       
       Insgesamt geht die Zahl der Neuinfektionen nach [1][Angaben der
       Weltgesundheitsorganisation (WHO)] wohl zurück. Das deuteten Daten zu
       44.000 Fällen an, die China der WHO zur Verfügung gestellt habe, erklärte
       WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. „Es ist
       zu früh, um zu sagen, dass dieser Rückgang andauern wird. Alle Szenarien
       sind weiterhin möglich.“ Darüber hinaus zeigten die Daten, dass Covid-19
       wohl nicht so tödlich sei wie vergleichbare Erkrankungen wie Sars oder
       Mers.
       
       ## Relativ wenig Kinder betroffen
       
       Die WHO betonte erneut, dass das neuartige Virus außerhalb von China nur
       einen sehr kleinen Anteil der Menschen betreffe. Forderungen nach
       drastischeren [2][Maßnahmen] wie allgemeinen Reiseverboten wies die
       UN-Behörde zurück. „Alle Maßnahmen müssen der Situation angemessen sein“,
       sagte Tedros. WHO-Experte Michael Ryan ergänzte: „Es gibt kein Nullrisiko
       auf der Welt – für gar nichts.“
       
       Dem WHO-Direktor zufolge nimmt die Virusinfektion in 80 Prozent aller Fälle
       einen unkomplizierten Verlauf. 14 Prozent der Infizierten leiden demnach
       unter ernsten Erkrankungen wie Lungenentzündung, 5 Prozent aller
       Infektionen gelten als lebensbedrohlich. Aus noch nicht vollständig
       bekannten Gründen gebe es „relativ wenige“ Infektionen bei Kindern, sagte
       Tedros.
       
       Apple kassiert [3][wegen der wirtschaftlichen Folgen der Epidemie] die
       Umsatzprognose für das laufende Quartal. Bei iPhones gebe es
       Lieferengpässe, weil die Produktion in China langsamer hochgefahren werde
       als geplant, teilte der Konzern am Montag mit. Außerdem sei der Absatz von
       Apple-Geräten in China selbst gedämpft, da viele Geschäfte lange
       geschlossen blieben.
       
       18 Feb 2020
       
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