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       # taz.de -- Präsidentschaftswahl in Afghanistan: Aschraf Ghani bleibt im Amt
       
       > Nach mehr als vier Monaten steht das Ergebnis fest: Ghani gewinnt im
       > ersten Durchgang. Ob der Herausforderer die Wahl diesmal anerkennt, ist
       > fraglich.
       
   IMG Bild: Der neue und alte Präsident von Afghanistan: Aschraf Ghani
       
       KABUL dpa | Mehr als vier Monate nach der [1][Präsidentschaftswahl in
       Afghanistan] hat die Unabhängige Wahlkommission Aschraf Ghani zum Sieger
       erklärt. Demnach erhielt der amtierende Präsident 50,64 Prozent der
       Stimmen, wie die Wahlkommission in einer Pressekonferenz am Dienstag
       mitteilte. Damit hat Ghani die Wahl bereits im ersten Durchgang gewonnen,
       es ist keine Stichwahl notwendig.
       
       Ghanis wichtigster Herausforderer, Regierungsgeschäftsführer Abdullah
       Abdullah, kam den Resultaten zufolge auf 39,52 Prozent der Stimmen. Von den
       weiteren Kandidaten kam niemand auch nur auf fünf Prozent der Stimmen.
       
       Die Präsidentenwahl hatte am 28. September stattgefunden. Ende Dezember
       hatte die Wahlkommission nach wochenlangen Verzögerungen wegen technischer
       Probleme und nach Vorwürfen der Wahlfälschung vorläufige Ergebnisse
       verkündet. Auch danach wurde für Ghani ein Wert von 50,64 Prozent der
       Stimmen ermittelt.
       
       Abdullah sowie weitere Präsidentschaftskandidaten hatten [2][das vorläufige
       Resultat nicht anerkannt]. Abdullah hatte 300.000 Stimmen beanstandet, die
       seiner Ansicht nach ungültig waren. Beobachter gingen davon aus, dass
       Abdullah auch das offizielle Endergebnis nicht anerkennen wird.
       
       Vor der Wahl hatte es in Kabul viele Warnungen vor einer möglichen
       politischen Krise im Fall eines erneut umstrittenen Votums gegeben.
       Abdullah etwa hatte im Vorfeld erklärt, seine Anhänger seien nicht bereit,
       einen legitimen Wahlsieg zu opfern. Eine anhaltende politische Krise mit
       Straßenprotesten oder gar Gewalt könnten auch die Bemühungen, einen
       [3][Friedensschluss mit den aufständischen Taliban] zu erreichen,
       erschweren.
       
       18 Feb 2020
       
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