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       # taz.de -- SPD bittet zum Sondieren: Hamburger Farbkasten
       
       > Wer will – wie sehr? Die möglichen Koalitionspartner CDU und Grüne
       > besuchen am Montag die SPD.
       
   IMG Bild: Hat irgendwer das Schwarz gesehen? Wasserfarbkasten ohne CDU
       
       Hamburg taz | Bei der Jungen Union werden eher keine Korken geknallt haben.
       Dabei empfängt am Montag Hamburgs SPD die sehr viel gebeutelter aus der
       [1][jüngsten Bürgerschaftswahl] hervorgegangene CDU für ein
       Sondierungsgespräch. Eine rot-schwarze Koalition – die anderswo eine
       schwarz-rote wäre – scheint also noch nicht gänzlich vom Tisch, und ds
       dürfte den Unionsnachwuchs freuen. Zumal: Die CDU schickt zum Vorverhandeln
       gleich vier Emissär*innen ins Kurt-Schumacher-Haus, die SPD bietet davon
       nur drei auf.
       
       Aber, wie im Fußball: Überzahl muss nicht hilfreich sein. Teil des
       christdemokratischen Besucher*innen-Grüppchens ist ja auch Marcus Weinberg,
       der glücklose Spitzenkandidat, der selbst gar nicht in der nächsten
       Bürgerschaft sitzt. Und mit dessen Performance waren sie bei der JU so
       unzufrieden, dass sie [2][gar sinngemäß forderten], solchen Losern nicht
       die Verhandlungen anzuvertrauen.
       
       Mehr für irgendwann mal wieder bessere Zeiten steht da vielleicht der
       Abgeordnete Dennis Thering, der als kommender Fraktionschef gehandelt wird.
       Komplett machen die CDU-Delegation die Altonaer Abgeordnete Anke Frieling –
       ein Schelm, wer da Geschlechterproporz erfüllt sehen will – und
       Noch-CDU-Landeschef Roland Heintze.
       
       Die SPD schickt Bürgermeister Peter Tschentscher, Parteichefin Melanie
       Leonhard und den Fraktionsvorsitzenden Dirk Kienscherf. Zwei Stunden, grob,
       sind eingeplant für die CDU, von 10 bis 12 Uhr.
       
       Wie ernst aber ist es der SPD damit? Ist das Treffen mehr als politisches
       Theater, gerichtet an ein sehr genau definiertes Publikum – die Grünen? So
       was will ja gut überlegt sein: Ist eine ganz große, nämlich rot-grüne
       Koalition – ohne echte Opposition – ein leichter zu steuerndes Schiff als
       ein Bündnis mit der sehr viel schwächeren CDU? Denn das würde den
       Regierenden die hoch motivierten Grünen als parlamentarische
       Gegenspieler*innen bescheren.
       
       Die sind am selben Tag auch noch im Schumacher-Haus; am Nachmittag kommen –
       erneut – Spitzenkandidatin Katharina Fegebank, Parteichefin Anna Gallina
       und Fraktionschef Anjes Tjarks zum vertiefenden Sondieren. Dann liegt es
       bei der SPD.
       
       8 Mar 2020
       
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