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       # taz.de -- Mietinitiativen fordern Moratorium: Hilft Corona gegen Zwangsräumungen?
       
       > Initiativen verlangen die Aussetzung von Zwangsräumungen. „Wir arbeiten
       > daran“, heißt es aus der Verwaltung des Berliner Justizsenators.
       
   IMG Bild: Zwangsräumungen sollten baldigst aufhören
       
       Berlin taz | Die Coronakrise stellt alle BerlinerInnen vor
       Herausforderungen – besonders aber jene, die schon ohne die Pandemie um ein
       geordnetes Leben kämpfen müssen: etwa Menschen, denen die Zwangsräumung
       droht. So verlangt die Initiative Deutsche Wohnen enteignen noch einmal
       nachdrücklich ein Verbot von Zwangsräumungen sowie der Sperrung von Strom,
       Wasser oder Gas. Auch bei Rot-Rot-Grün ist die Forderung angekommen.
       
       „In der Koalition wird darüber geredet“, sagte die linke Abgeordnete
       Katalin Gennburg am Montag der taz. Es liefen intern Prüfungen, wie ein
       solches Aussetzen rechtssicher gemacht werden könne – schließlich handelt
       es sich um einen Eingriff in die Justiz. Gennburg hofft auf eine schnelle
       Lösung: „Das ist ein zutiefst menschlicher Akt und überfällig.“
       
       Zuständig für eine rechtliche Regelung ist Justizsenator Dirk Behrendt
       (Grüne). „Wir arbeiten daran“, heißt es aus seinem Haus. Wie eine Lösung
       aussehen könnte, dazu wollte sich sein Sprecher Sebastian Brux nicht
       äußern. 2018 wurden laut der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 311
       Zwangsräumungen durchgeführt, etwas weniger als im Vorjahr.
       
       ## Kulanter Umgang mit Mietschulden
       
       Kulant umgehen mit Mietrückständen wollen die Mitglieder des Verbandes der
       Wohnungsunternehmen in Berlin und Brandenburg (BBU), in dem auch die sechs
       landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften organisiert sind. Bausenatorin
       Katrin Lompscher (Linke) und BBU-Vorstand Maren Kern hätten sich am Montag
       noch einmal besprochen, teilte Lompschers Sprecherin Katrin Dietl mit. Es
       würden Einzelfallprüfungen durchgeführt werden im Sinne der Mieterinnen und
       Mieter. „Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen begrüßt diese
       Vorgehen ausdrücklich“, so Dietl.
       
       Sie verwies darauf, dass auch bei Räumungen aus Wohnungen des landeseigenen
       Bestands auf Gespräche gesetzt werde – es gelte eine
       Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land und den landeseigenen
       Wohnungsbaugesellschaften.
       
       17 Mar 2020
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bert Schulz
       
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