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       # taz.de -- Coronakrise in Deutschland: Hürden für Kurzarbeitergeld gesenkt
       
       > Das Coronavirus bedroht Unternehmen – und damit auch Arbeitsplätze.
       > Deshalb hat der Bundestag nun einstimmig ein erleichtertes
       > Kurzarbeitergeld beschlossen.
       
   IMG Bild: Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) rief zu Zuversicht angesichts der Coronavirus-Krise auf
       
       Berlin dpa | Deutschlands Beschäftigte sollen in der [1][Coronakrise] durch
       [2][öffentlich finanziertes Kurzarbeitergeld] vor Arbeitslosigkeit
       geschützt werden. Der Bundestag beschloss am Freitag in einem beispiellosen
       Schnellverfahren einstimmig einen Gesetzentwurf für erleichtertes
       Kurzarbeitergeld. Der Entwurf war erst am Dienstag vom Bundeskabinett
       gebilligt worden.
       
       Mehr Unternehmen als bisher sollen die Leistung der Bundesagentur für
       Arbeit (BA) ab April beantragen können. Betriebe sollen Kurzarbeitergeld
       schon nutzen können, wenn nur 10 Prozent der Beschäftigten vom
       Arbeitsausfall betroffen sind – statt wie bisher ein Drittel.
       
       Die Sozialbeiträge sollen ihnen zudem voll von der BA erstattet werden.
       Auch für Leiharbeiter soll Kurzarbeitergeld gezahlt werden können. Die BA
       übernimmt bei dieser Leistung 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns, wenn
       ein Unternehmen Mitarbeiter in Kurzarbeit schickt. Bei Arbeitnehmern mit
       Kind sind es 67 Prozent.
       
       Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) rief zu Zuversicht angesichts der
       Coronavirus-Krise auf. „Wir werden das miteinander bewältigen.“ Scholz
       vertrat Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), der wegen Kontakts zu einer
       mit dem Virus infizierten Person derzeit vorerst zu Hause bleibt.
       
       ## Taxifahrer und Selbstständige brauchen Hilfe
       
       Scholz sagte, bereits in der Finanzkrise 2008/2009 sei es gelungen, mit
       öffentlich finanzierter Kurzarbeit einen Einbruch auf dem Jobmarkt zu
       verhindern.
       
       Die Linke-Abgeordnete Susanne Ferschl mahnte, 60 Prozent des Lohns reichten
       vielen Beschäftigten nicht aus. Wolfgang Strengmann-Kuhn mahnte, auch
       Selbstständige, Taxifahrer oder Crowdworker, die kein Kurzarbeitergeld
       bekämen, bräuchten nun Hilfe. Beschäftigte auf Mindestlohnniveau hätten
       zudem das Problem, dass ihnen 60 Prozent nicht reichten – sie müssten
       unbürokratisch mit Hartz IV aufstocken können.
       
       Zugleich beriet der Bundestag erstmals ein Gesetz, um Kurzarbeitergeld
       sowie die Förderung von Qualifizierung angesichts des Strukturwandels zu
       erleichtern. Dieses Gesetz wird nun weiter in den Ausschüssen beraten.
       
       13 Mar 2020
       
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