URI: 
       # taz.de -- Berlin schließt Geschäfte: Aus mit Verkauf
       
       > Der Senat verschärft erneut seine Maßnahmen im Kampf gegen das
       > Coronavirus: Ein Großteil der Geschäfte wird geschlossen. Spielplätze
       > bleiben offen.
       
   IMG Bild: Gähnende Leere: Im Bikini-Haus am Zoo kauft am Dienstag schon niemand mehr ein
       
       Berlin dpa | Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl von Infizierten mit
       dem neuartigen Coronavirus sollen in Berlin in großem Umfang Geschäfte
       schließen. Das entschied der Senat bei seiner mehrstündigen Sitzung am
       Dienstag. Supermärkte und andere Läden, die zur Versorgung der Menschen
       dienen, Banken, Drogerien und Apotheken sollen allerdings offen bleiben,
       sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci nach der Senatssitzung vor
       Journalisten. Auch Spielplätze sollen in Berlin nicht gesperrt werden.
       
       In Berlin sind nach Angaben der Senatsgesundheitsverwaltung vom Montagabend
       [1][332 Infektionsfälle bestätigt, am Sonntag waren es noch 283]. Das
       Robert-Koch-Institut (RKI) schätzt die Gefährdung durch das Coronavirus für
       die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland inzwischen als „hoch“ ein,
       wie RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin sagte.
       
       Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte am Montag erklärt, in Berlin
       funktionierten die Strukturen zur Bewältigung der Krise. Man sei noch nicht
       in der Situation eines Katastrophenfalls. So stehe etwa die Versorgung der
       Bevölkerung mit Lebensmitteln nicht infrage.
       
       Das öffentliche Leben in Berlin wird dennoch drastisch eingeschränkt. Bund
       und Länder hatten am Montag entsprechende Maßnahmen vereinbart, um die
       Ausbreitung des Virus zu bremsen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte
       am Montag dazu gesagt: „Das sind Maßnahmen, die es so in unserem Lande noch
       nicht gegeben hat.“
       
       [2][Clubs und Bars in Berlin sind seit dem Wochenende geschlossen.] Berlin
       sei dabei Vorreiter gewesen, sagte Kalayci. Seit Dienstag sind auch alle
       Schulen und Kitas dicht. Nur für die Kinder von Eltern, die in sogenannten
       systemrelevanten Berufen wie bei der Polizei und im Katastrophenschutz
       arbeiten, gibt es eine Notbetreuung. Bereits zuvor abgesagt wurden die
       Aufführungen an Theatern, Opernhäusern und Konzertsälen für die kommenden
       Wochen.
       
       ## U-Bahn nur noch im 10-Minuten-Takt
       
       Berlin dünnt seinen Nahverkehr wegen der Folgen des Coronavirus stark aus.
       U-Bahnen sollen von Montag an tagsüber nur noch im Zehn-Minuten-Takt fahren
       statt wie bisher alle fünf Minuten. Auf den wichtigen Buslinien fahren die
       Fahrzeuge alle zehn Minuten, das Gleiche gilt für die Straßenbahn.
       „Berlinerinnen und Berliner können sich darauf verlassen: Der nächste Bus,
       die nächste Bahn kommt“, versicherte Betriebsvorstand Rolf Erfurt. Das
       Unternehmen reagiert darauf, dass die Zahl der Fahrgäste deutlich gesunken
       sei. Sie liege 40 bis 50 Prozent unter dem Üblichen, hieß es.
       
       Deshalb fährt die U55 von diesem Mittwoch an nicht mehr. Die Stummellinie
       zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor („Kanzler-U-Bahn“) wird vor
       allem von Touristen genutzt. Auch die Tram-Linien 16/18 sowie 37/67 werden
       von Mittwoch an nicht mehr bedient. Verstärkerfahrten für Schüler fallen
       weg. Beim Bus bleiben zunehmend die Doppeldecker zugunsten von kleineren
       Bussen im Depot.
       
       Die S-Bahn behält nach Angaben der Verkehrsverwaltung weitgehend ihren
       Fahrplan bei. Allein die Verstärkerfahrten in den Hauptverkehrszeiten auf
       den Linien S1, S3 und S5 fallen demnach weg.
       
       17 Mar 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Berlin-im-Zeichen-von-Corona/!5668604&s=corona+berlin/
   DIR [2] /Berlin-im-Zeichen-von-Corona/!5668492&s=corona+berlin/
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Pandemie
   DIR Virus
   DIR Einkaufen
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Shutdown wegen Corona-Pandemie: Berlin ist nicht ganz dicht
       
       Nur noch Supermärkte und Läden des täglichen Bedarfs wie Baumärkte sind ab
       Mittwoch geöffnet. Eine Stadtbegehung.
       
   DIR Coronavirus und der Arbeitsmarkt: Müller will Kreativen helfen
       
       Berlins Regierungschef plant ein Corona-Hilfsprogramm für
       Solo-Selbständige. Sie sollen je 15.000 Euro erhalten.
       
   DIR Einschränkungen wegen Coronavirus: Friseur ja, Kirche nein
       
       Die Bundesregierung hat massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens
       verkündet. Manche Länder fallen dabei ein bisschen aus der Rolle.
       
   DIR Reaktion auf Corona-Falschmeldungen: Pistorius will Fake News verbieten
       
       Niedersachsens Innenminister will das Strafrecht verschärfen, um Panik zu
       verhindern. Das unterstützt die Bundesjustizministerin allerdings nicht.
       
   DIR Corona in Berlin und das Schulsystem: „Es fehlen die Lernorte“
       
       Nicht alle SchülerInnen haben zu Hause gute Lernbedingungen. Die
       Schulschließung verstärke deren Benachteiligung, erklärt eine Neuköllner
       Lehrerin.
       
   DIR Überblick zur Corona-Pandemie: Maas plant Luftbrücke
       
       Das Auswärtige Amt will gestrandete Deutsche aus dem Ausland zurückholen.
       Wegen Corona-Fällen bei VW machen die Fabriken des Autobauers dicht.
       
   DIR Corona legt Berlin still: Jetzt hört man die Tauben gurren
       
       Berlin in Slow Motion: Den wenigen Touristen gefällt die Ruhe, denen, die
       von ihnen leben, aber nicht so gut.