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       # taz.de -- Nordkorea testet Marschflugkörper: Raketen zum Geburtstag
       
       > Mit den jüngsten Raketentests will Nordkorea sowohl den südlichen
       > Nachbarn als auch Donald Trump beeindrucken.
       
   IMG Bild: Seoul, Südkorea: unbeachteter Fernsehbericht über den Raketentest
       
       Die ganze Welt ist im Corona-Lockdown. Die ganze Welt? Nein, nicht ganz,
       denn da gibt es dieses kleine gallische Dorf namens Nordkorea, wo es
       angeblich gar keine Fälle von Covid-19 gibt. Dafür verfügt die Kim-Dynastie
       über Marschflugkörper, die sie am Dienstag nach südkoreanischen Angaben
       ausgiebig getestet hat.
       
       Solche Tests dienen Pjöngjang nicht nur der Erprobung seiner neuesten
       Waffen, sondern sie sind auch eine beliebte Kommunikationsform. Denn sie
       rufen der Welt immer wieder die Existenz dieses Landes in Erinnerung, das
       als failed state längst mit Missachtung gestraft worden wäre, wenn es nicht
       regelmäßig mit Raketen und Atomwaffen um Aufmerksamkeit buhlen würde. Und
       natürlich sagt die Art der Tests auch stets etwas über die jeweilige
       Botschaft und ihre Adressaten.
       
       [1][So wählt an diesem Mittwoch Südkorea ein neues Parlament]. Die Partei
       des dort auf Entspannung mit dem Norden zielenden Präsidenten Moon Jae In
       gilt als Favoritin, weil die Regierung in der Coronakrise bisher eine gute
       Figur gemacht hat. Nordkorea will dem Süden signalisieren, dass Pjöngjang
       nicht daran denkt, dem Nachbarn politisch auch nur einen Millimeter
       entgegenzukommen.
       
       Den Typ der jetzt abgefeuerten Marschflugkörper hat der Norden erstmals vor
       drei Jahren gezeigt. Sie sind also eine recht neue und unerprobte
       Waffengattung. Sie sind in der Lage, Schiffe anzugreifen, was vor allem die
       USA beeindrucken soll, deren Flugzeugträger im Konfliktfall vor Koreas
       Küste kreuzen.
       
       Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist weiterhin von US-Präsident Donald
       Trump enttäuscht, weil der nach zwei persönlichen Treffen trotz Nordkoreas
       unverbindlicher Zusagen die Sanktionen bis heute nicht aufgehoben hat. Die
       Raketentests sollen den Druck auf Trump erhöhen, der gerade in der
       Coronakrise um seine Wiederwahl kämpft.
       
       Und natürlich ist an diesem Mittwoch auch der 108. Geburtstag des
       nordkoreanischen Gründungsübervaters Kim Il Sung. Das ist seinem Enkel, der
       seine Herrschaft mit seiner Abstammung legitimiert, doch ein paar
       Marschflugkörper wert.
       
       15 Apr 2020
       
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