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       # taz.de -- Geschäfte öffnen wieder: Nur Verkäufer tragen Mundschutz
       
       > Die Geschäfte in Bremen haben wieder auf: Manche rechnen mit zehn
       > Quadratmetern pro Kund*in, andere mit 20, um die Auflagen einhalten zu
       > können.
       
   IMG Bild: Irgendwie exklusiv: Bei Wormland kontrolliert Abteilungsleiter Lennart Beil den Einlass
       
       BREMEN taz | Gleich als erste wurde Ingrid Brockmeyer am Montagmorgen
       hinein gelassen, jetzt sitzt sie bei Karstadt im Eingangsbereich und wartet
       darauf, dass ein Verkäufer ihr die gewünschten Artikel bringt: „Die sind
       alle im vierten Stock.“ Und da darf sie nicht hin, denn Karstadt hat nur
       eine begrenzte Fläche im Erdgeschoss für Kund*innen geöffnet.
       
       Seit Montag haben die Geschäfte in Bremen wieder geöffnet, aber nicht auf
       Flächen, die größer als 800 Quadratmeter sind. Die Galeria Karstadt Kaufhof
       GmbH hat gegen diese Entscheidung in mehreren Bundesländern [1][Eilanträge
       vor Oberverwaltungsgerichten] gestellt und ist damit in Berlin und
       Mecklenburg-Vorpommern gescheitert. In Bremen steht die Entscheidung des
       Gerichts noch aus.
       
       Karstadt ist nicht das einzige Geschäft in der Innenstadt, das seine Fläche
       verkleinern musste. Nur Thalia in der Obernstraße kann alle drei Stockwerke
       öffnen, weil für Buchläden eine Ausnahme gemacht wurde. Theoretisch könnte
       sie 170 Leute gleichzeitig in den Laden lassen, rechnet Filialleiterin
       Petra Kischkat vor, aber das wären zu viele, um den Überblick zu behalten.
       Also dürfen maximal 50 hinein, sie bekommen am Eingang einen Korb. Andere
       Geschäfte geben Chips aus, haben eine Zähl-App auf dem Handy oder führen
       Strichlisten.
       
       Dabei rechnen einige Geschäfte mit zehn Quadratmetern pro Kund*in, andere
       mit 20. Der Senat hat nur vorgeschrieben, dass der Abstand von 1,50 Meter
       gewahrt bleiben muss. An diesem Vormittag erscheint das machbar, denn in
       den Geschäften ist wenig los – normal für einen Montagvormittag, sagen die
       Verkäufer*innen. Nur beim Schuhhändler Deichmann ist reges Kommen und
       Gehen.
       
       Anders als in Sachsen und bald auch in Bayern besteht in Bremen keine
       [2][Mundschutz-Pflicht], das Tragen wird nur „dringend empfohlen“. Nur
       wenige derjenigen, die an diesem Vormittag in der Innenstadt unterwegs
       sind, halten sich daran. Und fast alle lehnen die Maske ab, wenn ein*e
       Verkäufer*in eine anbietet.
       
       20 Apr 2020
       
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   DIR Eiken Bruhn
       
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