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       # taz.de -- „Lager evakuieren“-Demo in Berlin: Protestieren eingeschränkt möglich
       
       > Vor dem Brandenburger Tor: Mit 20 prominenten Teilnehmer:innen hat der
       > Republikanische Anwälteverein gegen die Abschottungspolitik der EU
       > protestiert.
       
   IMG Bild: Gegen europäische Abschottung und für die Evakuierung der griechischen Lager: Katja Riemann
       
       Berlin taz | Das musste raus: Mit sich überschlagender Stimme und viel Wut
       im Bauch schreit Flüchtlingsanwältin Berenice Böhlo vor dem Brandenburger
       Tor ins Mikrofon: „Es ist schön, wenn Flüchtlingskinder aufgenommen werden.
       Aber wir schämen uns dafür, wenn wir unseren Mandantinnen und Mandanten
       sagen sollen: ‚Nein, dein Kind ist unter den 47 Aufgenommenen nicht dabei.‘
       Das kann nicht sein!“
       
       Die Abschottungspolitik der EU nennt Böhlo einen Wettlauf der
       Schändlichkeiten. „Deutschland ist durch die Familienzusammenführung für
       Tausende Menschen in Griechenland zuständig, in der Umsetzung aber trickst
       das Bundesamt für Flüchtlinge systematisch, sodass Familien getrennt
       bleiben!“, [1][ruft die Anwältin bei der Kundgebung.]
       
       Nach einem Demo-Maulkorb im Zuge der [2][Infektionsschutzmaßnahmen] und dem
       kompromisslosen Agieren der Polizei hat der Republikanische Anwälteverein
       am Donnerstagnachmittag eine erfolgreiche Kundgebung für die Evakuierung
       der Flüchtlingslager in Griechenland veranstaltet.
       
       Zusammen mit anderen sozial- und flüchtlingspolitischen Bündnissen sowie
       Fridays for Future redeten dort auch [3][Luisa Neubauer] und sogar die
       Schauspielerin [4][Katja Riemann]. Angekündigt waren zuvor nur [5][ein
       Livestream] und eben prominente Redner:innen. Der Ort war bis zuletzt
       geheim, damit nicht mehr als die 20 erlaubten Personen zur Demo kämen.
       
       Anwesend waren dann auch nur Teilnehmer:innen, Journalist:innen und
       Polizei. Vereinzelt blieben Radler:innen stehen und hörten zu. Platz war
       genug. Und so blieb die Polizei ruhig und vor allem auf Abstand: Noch vor
       [6][drei Wochen] nahmen Beamte am selben Ort bei einer
       [7][#LeaveNoOneBehind]-Demo Personalien von Aktivist:innen und sogar von
       Fotograf:innen auf und verteilten Anzeigen. Sogar symbolisch abgelegte
       Schuhe und Demo-Banner sammelte die Polizei ein.
       
       Nichts davon war am Donnerstag zu sehen: Demonstrieren ist in Berlin
       eingeschränkt wieder möglich.
       
       24 Apr 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/Unteilbar_/status/1253352225050591234
   DIR [2] /Berliner-Senat-gibt-Lockerungen-bekannt/!5677208
   DIR [3] https://twitter.com/garethmetik/status/1253349134003773442
   DIR [4] https://twitter.com/garethmetik/status/1253346427981496321
   DIR [5] https://twitter.com/rav_gs/status/1253390418135449600
   DIR [6] /Proteste-fuer-Gefluechtete/!5673520/
   DIR [7] https://twitter.com/search?q=%23LeaveNoOneBehind&amp&src=typeahead_click
       
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