# taz.de -- Kampf gegen Coronakrise: Kleine Läden bald wieder offen?
> Bund und Länder beraten, wie es weitergeht. Die Regierung will, dass
> kleine Geschäfte bald wieder öffnen können, bei Sozialer Distanz soll es
> aber bleiben.
IMG Bild: Abgesperrtes Café in Frankfurt, das wohl auch noch eine Weile hinter Flatterband bleibt
Berlin dpa | Die Bundesregierung plant, dass Geschäfte bis zu einer
Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern bald wieder öffnen dürfen. Das
sieht eine Beschlussvorlage des Corona-Kabinetts für die Beratungen von
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten hervor, die der
Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Mittwochmittag vorlag. Danach könnten
die Länder solche Geschäfte unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des
Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen wieder öffnen. Die seit
Wochen geltenden harten Kontaktbeschränkungen im Kampf gegen das
Coronavirus sollen nach dem Willen des Bundes aber grundsätzlich bis 3. Mai
verlängert werden.
Unabhängig von der Verkaufsfläche sollen nach dem Papier Kfz-Händler,
Fahrradhändler und Buchhandlungen wieder öffnen. Unter gleichen Auflagen
sollten auch Kultureinrichtungen wie Bibliotheken und Archive sowie
zoologische und botanische Gärten wieder öffnen können. Unter jenen
Dienstleistungsbetrieben, bei denen körperliche Nähe unabdingbar sei,
„sollen sich zunächst Friseurbetriebe darauf vorbereiten“, unter bestimmten
Auflagen sowie „unter Nutzung von persönlicher Schutzausrüstung den Betrieb
am 4. Mai wieder aufzunehmen“. Restaurants, Bars und Kneipen sollen wie
bisher grundsätzlich geschlossen bleiben.
Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen und Synagogen sowie religiöse
Feierlichkeiten und Veranstaltungen sowie Zusammenkünfte anderer
Glaubensgemeinschaften sollen nach den Vorstellungen des Bundes untersagt
bleiben. Hotels sollten auch weiterhin „nur für notwendige und ausdrücklich
nicht touristische Zwecke zur Verfügung“ stehen.
Prüfungen und Prüfungsvorbereitungen der Abschlussklassen des laufenden
Schuljahres sollten nach entsprechenden Vorbereitungen unmittelbar wieder
stattfinden können, heißt es in dem Papier weiter. Die Notbetreuung in den
Kitas werde fortgesetzt und auf weitere Berufs- und Bedarfsgruppen
ausgeweitet. Dadurch solle besonders Eltern in zentralen
Wirtschaftsbereichen eine Rückkehr in den Arbeitsalltag ermöglicht werden.
Ab dem 4. Mai sollen nach den Vorstellungen des Bundes prioritär auch die
Schüler der Abschlussklassen und qualifikationsrelevanten Jahrgänge wieder
in die Schule können, die im nächsten Schuljahr ihre Prüfungen ablegen.
Zudem soll die letzte Klasse der Grundschule wieder in die Schule dürfen.
Die Kultusministerkonferenz soll bis zum 29. April ein Konzept für weitere
Schritte vorlegen, wie der Unterricht unter besonderen Hygiene- und
Schutzmaßnahmen insgesamt wieder aufgenommen werden kann.
Aktualisiert am 15.04.2020 um 14:03 Uhr
15 Apr 2020
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