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       # taz.de -- Hanau-Tatort mit Steinen beworfen: „Ein abscheulicher Angriff“
       
       > Unbekannte haben die Scheiben einer Hanauer Bar eingeworfen, in der im
       > Februar Menschen erschossen wurden.
       
   IMG Bild: Wurde nun mit Steinen beworfen: die Arena Bar, einer der Tatorte des Hanau-Anschlags
       
       Hanau/Berlin taz | Es ist nur eine kurze Meldung, welche die Polizei am
       Dienstag veröffentlicht hat. Die Scheibe eines Lokals am Hanauer
       Kurt-Schumacher-Platz sei in der Nacht zum Freitag eingeworfen worden. Der
       Schaden belaufe sich auf 1.500 Euro. Die Täter seien unbekannt.
       
       Dieses Lokal ist jedoch die Arena Bar, wie ein Polizeisprecher der taz
       bestätigt. Und damit [1][einer der Tatorte, an denen am 19. Februar mehrere
       Menschen Opfer eines rassistischen Anschlags wurden]. Ein Ort, der bis
       heute auch Gedenkort ist, mit Blumen und Fotos der Erschossenen vor der
       Tür.
       
       Der Polizeisprecher sagte am Mittwoch, auf die Täter gebe es weiter keine
       Hinweise. „Wir ermitteln in alle Richtungen.“
       
       Saadet Sönmez, hessische Linken-Landtagsabgeordnete und Hanauerin, sprach
       dagegen von einer naheliegenden rassistisch motivierten Straftat. „Der
       Angriff auf den Gedenkort ist abscheulich. Ich hoffe, dass die Polizei
       intensiv ermittelt und insbesondere die rechte Szene genau unter die Lupe
       nimmt.“ Die Szene fühle sich derzeit auffällig sicher und begehe weiter
       viele Straftaten, so Sönmez. „Bei solchen Taten handelt es sich nicht um
       Bagatelldelikte, denn sie bringen zum Ausdruck, dass die Täter den
       schrecklichen Terroranschlag vom 19. Februar gutheißen.“
       
       Robert Erkan, Hanauer Beauftragter für die Opfer des Anschlags, betonte,
       dass es abzuwarten bleibe, was das Motiv hinter den eingeworfenen Scheiben
       an der Arena sei. „Klar aber ist, dass solche Taten die Opfer wieder in
       Sorge und Angst versetzen.“
       
       [2][Zu dem Mordanschlag an sich ermittelt weiterhin das Bundeskriminalamt].
       Am 19. Februar hatte der Hanauer Tobias R. [3][an zwei Tatorten insgesamt
       neun Menschen erschossen, allesamt mit Migrationshintergrund]. Danach
       erschoss er auch seine Mutter und sich selbst. In einer Schriftsatz äußerte
       der 43-jährige wirre Verschwörungstheorien, schrieb aber auch, dass er
       Migranten „eliminieren“ wolle.
       
       15 Apr 2020
       
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