# taz.de -- Neue Corona-Zahlen des RKI: Noch lange keine Normalität
> Solange es weder Medikament noch Impfstoff gibt, rechnet das
> Robert-Koch-Institut mit Einschränkungen. Die Zahl der Neuansteckungen
> sinkt weiter.
IMG Bild: In Plauen, Sachsen, werden Proben für den Corona-Test vorbereitet
Berlin taz | Trotz der weiter sinkenden Zahl neuer Corona-Infektionen ist
eine Rückkehr zur Normalität nach Ansicht des Robert-Koch-Instituts (RKI)
in nächster Zeit nicht zu erwarten. „Bis ein Impfstoff da ist, von dem wir
alle nicht wissen, wann er kommt und ob er kommt, müssen wir uns
letztendlich so verhalten, dass wir Infektionen vermeiden“, sagte
RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Dienstag.
Ziel sei es derzeit, die tägliche Zahl neuer Fälle weiter zu senken, um
alle Kontakte wieder rückverfolgen zu können. „Es wird sicherlich viele
Monate dauern, bis wir hier eine Lösung haben, die uns erlaubt, wieder wie
vorher in den Alltag zu gehen“, so Schaade. Bei einer [1][„vorschnellen
Rücknahme eines Großteils der Maßnahmen“] könne es schnell zu einer zweiten
Infektionswelle kommen. Hygienemaßnahmen und Verhaltensregeln müssten „auf
lange Frist“ eingehalten werden.
Eine Immunität zu erreichen, indem nach und nach die ganze Bevölkerung mit
dem neuen Coronavirus infiziert werde, sei keine realistische Alternative,
sagte Schaade. Wenn das Gesundheitssystem dabei nicht überlastet werden
solle, würde dies „mehrere Jahre“ dauern. Zudem hätte diese Strategie viele
schwere Verläufe und Tote zur Folge.
## 2.600 neue Fälle pro Tag
Die Zahl der bestätigten neuen Corona-Infektionen ist in Deutschland
unterdessen weiter gesunken. In den vergangenen sieben Tagen kamen im
Schnitt nur noch rund 2.600 neue Fälle hinzu. Eine Woche zuvor lag dieser
Wert noch bei 3.700 Fällen, vor zwei Wochen waren es im Schnitt über 5.000
neue Fälle pro Tag. Von der Infektion bis zur Meldung vergehen allerdings
10 bis 14 Tage.
Die Entwicklung der letzten Tage, in denen die allgemeine Vorsicht aufgrund
der angekündigten Lockerungen nachgelassen zu haben scheint, spiegelt sich
in diesen Zahlen darum noch nicht wieder. Die Reproduktionszahl, die
angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt, stieg laut
RKI zuletzt von 0,7 wieder auf 0,9 an.
Neue Höchstwerte gibt es dagegen bei der Zahl der gemeldeten deutschen
Coronatoten: Sie lag in der vergangenen Woche im Schnitt bei 233 pro Tag
und damit höher als je zuvor. Doch auch bei dieser Zahl, die erst mit
größerer Verzögerung auf Gegenmaßnahmen reagiert, könnte es demnächst zu
einem Rückgang kommen. Die Zahl der Coronapatienten auf Intensivstationen
ging in den letzten Tagen bereits geringfügig auf rund 2.800 zurück.
21 Apr 2020
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DIR Malte Kreutzfeldt
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