# taz.de -- Deutsche Entwicklungspolitik: Keine Hilfe für Partnerländer mehr
> Die Entwicklungskooperation mit einem Drittel der Staaten soll enden,
> heißt es in einem Medienbericht. Darunter seien Länder wie Burundi und
> Liberia.
IMG Bild: Bundesentwicklungsminister Müller in Indien mit Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi
Frankfurt/Main afp | Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will die
direkte Zusammenarbeit mit vielen [1][Partnerländern] beenden. In etwa
einem Drittel der bislang 85 Staaten, in denen der deutsche Staat bisher
direkt in der Entwicklungshilfe engagiert ist, solle diese Kooperation
enden, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in ihrer
Mittwochsausgabe.
Die bilaterale Zusammenarbeit in der Entwicklungshilfe werde damit auf
Länder konzentriert, die gezielt [2][Reformen zu guter Regierungsführung]
umsetzten, die Menschenrechte wahrten und die Korruption mit deutscher
Unterstützung bekämpften, sagte Müller der Zeitung. „Wir gehen damit weg
von der Gießkanne und arbeiten verstärkt mit unserer bilateralen
Zusammenarbeit dort, wo unser Engagement einen Unterschied macht“, betonte
er.
Das Vorhaben gilt dem Zeitungsbericht zufolge in Müllers Ministerium als
„die größte Strukturreform seit zwölf Jahren“. Auf der Streichliste für die
bilaterale Entwicklungszusammenarbeit stehen laut FAZ unter anderem
Myanmar, Nepal und Sri Lanka in Asien, Burundi, Liberia und Sierra Leone in
Afrika sowie Guatemala, Haiti und Kuba in Lateinamerika und der Karibik.
Der Minister wollte sich zu den einzelnen Ländern nicht äußern. Die Arbeit
an der neuen Länderliste gilt zwar der Zeitung zufolge als weitgehend
abgeschlossen, es seien aber noch Änderungen in dem einen oder anderen Fall
möglich.
29 Apr 2020
## LINKS
DIR [1] https://www.bmz.de/de/laender_regionen/laenderliste/index.html
DIR [2] /Mehr-Geld-fuer-afrikanische-Laender/!5416440
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