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       # taz.de -- Bizarrer Skandal um Christian Lüth: AfD-Sprecher bleibt freigestellt
       
       > Weil er sich als „Faschist“ bezeichnet haben soll, muss Lüth seinen Job
       > ruhen lassen. Dabei bleibt es auch, hat nun die AfD-Fraktion entschieden.
       
   IMG Bild: Bleibt freigestellt: der ehemalige AfD-Pressesprecher Christian Lüth
       
       Berlin taz | Der Pressesprecher der [1][AfD]-Bundestagsfraktion, Christian
       Lüth, bleibt freigestellt. Darauf habe sich die Fraktion verständigt, sagte
       der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Bernd Baumann, am
       Mittwochvormittag. Die Abgeordneten sind damit einer Empfehlung des
       Fraktionsvorstands gefolgt. Jetzt solle ermittelt werden, was hinter den
       Vorwürfen stecke, „die teilweise durch die Presse gegangen sind“, so
       Baumann weiter: „Wir müssen klären, was echt ist und was nicht.“
       
       Öffentlich bekannt ist bislang, dass sich Lüth in einem Whatsapp-Chat mit
       einer jungen Frau als „Faschist“ bezeichnet und seine „arische“ Abstammung
       gerühmt haben soll – mit Bezug auf seinen angeblichen Großvater, einen
       Marineoffizier, der im Zweiten Weltkrieg U-Boot-Kommandant war und mit dem
       Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Allerdings ist er mit diesem Mann wohl
       doch nicht so eng verwandt, wie er angab. Besagter Offizier [2][war wohl
       nur Lüths Großonkel].
       
       Der Chat war bei Fraktionschef Alexander Gauland gelandet, der Lüth vor
       knapp zwei Wochen freigestellt hatte. Weil es aber die Fraktion war, die
       Lüth zu Beginn der Legislaturperiode ins Amt gewählt hatte, beharrt sie nun
       auch auf ein Mitspracherecht, was seine Zukunft angeht.
       
       Offiziell macht die AfD zu dem Fall aus arbeitsrechtlichen Gründen keine
       weiteren Aussagen. Aus der Fraktion aber ist zu hören – wie auch Baumann
       andeutete –, dass es weitere Vorwürfe gebe. Vielen Abgeordneten galt Lüths
       Lebenswandel ohnehin als unsolide, sein Auftreten als großspurig, seine
       Arbeit als unzuverlässig.
       
       Die meisten AfD-Abgeordneten scheinen auch deshalb der Ansicht zu sein,
       dass Lüth nicht auf seinen alten Platz zurückkehren solle. Ob es aber eine
       „Anschlussverwendung“ oder eine Kündigung gebe, werde noch diskutiert. Die
       Leitung der Pressestelle der AfD-Fraktion hat unterdessen der ehemalige
       Redakteur der Jungen Freiheit Marcus Schmidt übernommen, der bislang Lüths
       Stellvertreter war.
       
       6 May 2020
       
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