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       # taz.de -- Berlin plant viele Lockerungen: Details sind noch zu klären
       
       > Mittwochabend hat der Senat Lockerungen angekündigt. Restaurants und
       > Gaststätten öffnen wieder, bald auch Freibäder. Manchen reicht das noch
       > nicht.
       
   IMG Bild: Ein gewohntes Bild in Berlin: ein geschlossenes Restaurants. Bald kann es wieder öffnen
       
       Berlin dpa/bb | Die [1][Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie]
       verschwinden nicht, aber sie werden doch weniger. Das hat der Berliner
       Senat am Mittwochabend (6. Mai) angekündigt. Am Donnerstag (7. Mai) will er
       sich bereits wieder mit dem Thema beschäftigen. So soll es weitere
       Lockerungen fürs Einkaufen, für Restaurantbesuche und Hotelübernachtungen
       geben. Und auch die Schulen sollen bald wieder voller werden. Manche
       Details sind noch zu klären.
       
       Berlins Geschäftsleute haben es bald deutlich einfacher: Ab dem 9. Mai gilt
       die Regel nicht mehr, dass Läden mit mehr als 800 Quadratmetern Fläche
       wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben müssen. Abmessen und
       Absperren wird damit überflüssig. Alle Läden dürfen unabhängig von Größe
       und Sortiment wieder öffnen. Erlaubt ist allerdings maximal ein Kunde pro
       20 Quadratmeter Verkaufsfläche – ganz fällt das Rechnen also nicht weg.
       
       [2][Restaurants und Gaststätten sollen am 15. Mai wieder öffnen],
       allerdings nur bis 22.00 Uhr. Dabei müssen Gäste und Bedienung Abstands-
       und Hygieneregeln einhalten. Ab dem 25. Mai dürfen auch die Berliner Hotels
       wieder Gäste begrüßen. Manches geht aber noch nicht gleich wieder: Essen am
       Buffet etwa bleibt vorerst tabu.
       
       Thema Kontaktverbot 
       
       Lockerungen hat der Senat auch beim Thema Kontaktverbot angekündigt: So
       soll im öffentlichen Raum oder auch in Gaststätten wieder möglich sein,
       nicht nur Angehörige des eigenen Haushalts zu treffen, sondern auch
       Angehörige eines zweiten Haushalts. Details dazu sollen am Donnerstag
       besprochen werden, etwa der Termin, ab wann das gilt.
       
       Nachdem in den vergangenen beiden Wochen die ersten Klassen zurück in die
       Berliner Schulen gekommen sind, geht es nun bald weiter: Ab dem 11. Mai
       dürfen Schüler der Klassenstufen 1, 5 und 7 wieder zum Unterricht. Bis
       spätestens zum 29. Mai sollen alle Schüler wieder unterrichtet werden,
       allerdings mit verringerter Stundenzahl, anders ginge es organisatorisch
       auch gar nicht.
       
       [3][Vereinssportler] können ab dem 15. Mai wieder trainieren. Zumindest in
       kleineren Gruppen soll es wieder möglich sein, wie Regierungschef Michael
       Müller (SPD) angekündigt hat. Ein Termin, wann im Sommerbad am Insulaner
       oder im Wannseebad wieder Betrieb herrscht, steht dagegen noch nicht fest.
       Aber der Senat will die [4][Freibäder wieder öffnen]. Auch das soll am
       Donnerstag ein Thema sein.
       
       ## Opposition kritisiert
       
       Der Berliner FPD-Fraktionschef Sebastian Czaja sieht die Ankündigungen
       kritisch: „Dass die Gaststätten öffnen dürfen, ist sehr erfreulich. Warum
       allerdings erst ab dem 15. Mai bleibt rätselhaft“, monierte er. „Warum
       zögert der Senat weiterhin anstatt den Gastronomen sofort grünes Licht zu
       geben? Die notwendigen Hygienekonzepte liegen längst vor, und jeder Tag
       zählt für die Wirtschaft.“
       
       Beatrice Kramm, Präsidentin der Berliner Industrie- und Handelskammer,
       zieht ein gemischtes Fazit: „Das ist eine gute Nachricht vor allem für
       Gastgewerbe und Hotellerie, bieten die angekündigten Lockerungen doch die
       dringend benötigte Perspektive“, teilte sie mit. „Aber selbst bei einer
       weitgehenden Aufhebung des Lockdowns bleiben wir von einer Rückkehr zu
       kostendeckenden Geschäftsmodellen in Branchen wie Tourismus, Gastgewerbe
       und bei den Veranstaltern noch über lange Zeit entfernt.“
       
       Diese für Berlin wichtigen Branchen benötigten immer dringender einen
       konkreten politischen Plan, wie sie noch über viele Monate hinweg
       unterstützt werden könnten, forderte Kramm. „Selbst in unseren
       optimistischsten Prognosen gehen wir von einem Einbruch der
       Wirtschaftsleistung von zehn bis zwölf Prozent aus.“
       
       7 May 2020
       
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