URI: 
       # taz.de -- Hamburger Tresen-Standortpolitik: Wichtige Wirtschaften
       
       > Sicher: Die Wirt*innen, die in Hamburg ein „Barkombinat“ gegründet haben,
       > machen Interessenpolitik. Aber warum auch nicht?
       
   IMG Bild: Typisch für Hamburg, nech: Tresen in der Kiez-Kneipe „Elbschlosskeller“
       
       Puuh. Noch eine Branche, die ganz besonders am [1][Coronavirus] und seinen
       Folgen leidet – und nun nach dem Staat ruft? Demselben Staat, ausgerechnet,
       der an nicht wenigen Tresen lange zuverlässig als Problem beklagt worden
       ist, nicht als irgendeine Lösung? Weil er, in Gestalt von Polizei und
       Ordnungsamt und Vorschriften und Normen, es schwer mache, [2][eine ehrliche
       Schwemme] zu betreiben? Und – können wir an die Nöte von Kneipen und Bars
       nicht denken, wenn alle anderen Kühe wieder vom sprichwörtlichen Eis sind?
       Gibt es gerade nicht Wichtigeres? Doch, ja – aber.
       
       Es bezweifelt niemand, [3][dass es Bars und Kneipen derzeit schlecht geht],
       nach Wochen ohne jeden Umsatz, aber mit größtenteils weiterlaufenden
       Kosten. Und die sachten Lockerungen? Dass Mindestabstände die Zahl der
       gleichzeitig irgendwo Trinkenden senken, und also den Umsätz: Das leuchtet
       ein. Bloß: Ohne solche Regeln gäbe es ja überhaupt keine Erlaubnis, wieder
       zu öffnen.
       
       Die nun in Hamburg ihre Stimmen bündelnden Betroffenen beklagen aber noch
       etwas anderes: Dass sie absehbar nicht nur weniger einnehmen, sondern auch
       noch ein Mehr an Aufgaben übertragen bekommen. [4][Sie müssen
       dokumentieren, wer zu Gast ist], falls später Infektionen zurückverfolgt
       werden müssen. Und mit solchen „Registrierungslisten“ entstehen gleich auch
       Datenschutzerfordernisse.
       
       Sicher: Es ist Interessenpolitik, ganz banale, die das junge [5][Hamburger
       „Barkombinat“] um- und betreibt. Aber die da zu Wort sich meldenden
       Wirt*innen haben ja einen Punkt: Für eine zunehmend als Reiseziel sich
       verstehende (und vermarktende) Stadt sind ihre Tresen nicht ganz unwichtig.
       Eine Hafenstadt muss [6][mit einem anderen Mix] für sich werben als eine
       vormalige Residenz mit großer Sakralbautradition. Wo aber die Tourist*innen
       nicht mehr hinfahren, weil sie nicht wüssten, warum: Da gibt es irgendwann
       auch kein Geld mehr für all die anderen Dinge. Die so viel wichtigeren.
       
       29 May 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /!t5660746/
   DIR [2] /Koks-und-Kotze/!5111263
   DIR [3] /Kneipen-auf-St-Pauli-wieder-geoeffnet/!5682330
   DIR [4] https://www.hamburg.de/coronavirus/13757524/das-ist-erlaubt/
   DIR [5] https://www.facebook.com/barkombinathamburg
   DIR [6] https://www.hamburg-tourism.de/shoppen-geniessen/szene-nachtleben/bars-kneipen-von-a-bis-z/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Alexander Diehl
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Gastronomie
   DIR Hamburg
   DIR Wirtschaft
   DIR Krise
   DIR Tourismus
   DIR Schwerpunkt Polizeikontrollen in Hamburg
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Schwerpunkt Coronavirus
   DIR Friedrichshain-Kreuzberg
   DIR Reeperbahn
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Rot-grüner Koalitionsvertrag in Hamburg: Geschenke unter Vorbehalt
       
       Nach sechs Wochen Verhandlungen haben sich SPD und Grüne in Hamburg auf die
       Grundlagen ihrer Koalition geeinigt. Im Fokus: Klima- und Verkehrswende.
       
   DIR Berliner Bar-Betrieb in Coronazeit: Zum Bier die Bockwurst
       
       Die Betreiber des Club 49 in Kreuzberg und des Posh Teckel in Neukölln, die
       das Pendelbier zwischen den Bars erfunden haben, sprechen vom Geschäft.
       
   DIR Kneipen leiden an Corona-Beschränkungen: Bier und Korn auf Abstand
       
       Der Hamburger Senat hat die Hygiene-Regeln für Kneipen gelockert. Die seien
       so streng, dass sich der Betrieb nicht lohne, kritisieren Wirte.
       
   DIR Gastronomie in Berlin: Ausschank auf dem Parkplatz
       
       In Zeiten von Corona dürfen Wirte und Ladeninhaber in
       Friedrichshain-Kreuzberg bald ihre Tische auf öffentliches Straßenland
       stellen.
       
   DIR Hamburger Kiez Kulturerbe?: Gegen den Zauber
       
       St. Pauli soll denselben Ruhm erlangen wie ein Brot aus Armenien. Ginge es
       nach einer Initiative, soll der Stadtteil immaterielles Kulturerbe der
       Unesco werden.