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       # taz.de -- +++ Corona News vom 13. Mai +++: Quarantäne-Station für Obdachlose
       
       > Zwei Monate nach Beginn der Beschränkungen öffnet Berlin die erste
       > Einrichtung. Bund will Steuern nicht erhöhen. Nachrichten zum Coronavirus
       > im Live-Ticker.
       
   IMG Bild: Diesem wohnungslosen Mann in Frankfurt wird die Berliner Station nicht helfen
       
       Den Live-Ticker bearbeiten [1][Klaudia Lagozinski] und [2][Anselm Denfeld].
       
       Erste Quarantäne-Station für Obdachlose öffnet in Berlin 
       
       15.22 Uhr: Deutschlands erste Quarantäne-Station für mit dem Coronavirus
       infizierte Obdachlose soll Anfang kommender Woche in Berlin an den Start
       gehen. Dann könnten bis zu 16 positiv getestete Covid-19-Patient*innen, die
       sonst auf der Straße leben, versorgt werden, teilte die Berliner
       Stadtmission am Mittwoch mit, auf deren Gelände sich die Quarantänestation
       befindet. Betroffene ohne schwere Krankheitssymptome könnten sich in dem
       Gebäude zu häuslichen Bedingungen in Ruhe auskurieren. Ansteckungen Dritter
       würden somit vermieden und Krankenhäuser entlastet.
       
       Für die Station und für eine ebenfalls auf dem Gelände befindliche
       rund-um-die-Uhr-geöffnete Obdachlosenunterkunft mit 110 Plätzen übernimmt
       das Land die Kosten von monatlich rund 205.000 Euro. Damit gibt es in
       Berlin drei Standorte mit Ganztagsangeboten für Obdachlose während der
       Corona-Krise mit insgesamt rund 400 Übernachtungsplätzen. (epd)
       
       ## Bundesliga: Polizei bereitet sich auf Corona-Leugner vor
       
       14.37 Uhr: Der Fußballbundesligist Borussia Dortmund (BVB), die Polizei und
       die Stadt Dortmund wappnen sich für das Revier-Derby gegen Schalke 04 am
       Samstag, das als Geisterspiel ausgetragen wird. Polizeipräsident Gregor
       Lange kündigte an, dass die Polizei am Stadion „mit starken Kräften vor
       Ort“ sein werde, um die Abstandsregelungen durchzusetzen. Die Polizei
       bereite sich aber auch darauf vor, dass Menschen, die die Gefahren einer
       Corona-Erkrankungen leugnen, in der Innenstadt zusammenkommen. Lange wie
       auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau und der BVB appellierten an die
       Vernunft der Fans, sich gemäß den Auflagen zu verhalten. (rtr)
       
       ## Es ließe sich die dreifache Menge Arbeiter*innen ausbeuten
       
       14.36 Uhr: Deutsche Landwirte können noch zehntausende weitere
       Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland beschäftigen: Seit Anfang April seien
       rund 28.000 gemeldete Helfer aus dem Ausland nach Deutschland eingereist,
       sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, CDU. Für die
       kommenden Tagen seien bei der Bundespolizei rund 5.500 weitere
       Saisonarbeiter angekündigt worden. Klöckner und Bundesinnenminister Horst
       Seehofer, CSU, hatten die Einreise von insgesamt 80.000 Erntehelfern im
       April und Mai per Flugzeug erlaubt.
       
       Die Gründe seien vielfältig, warum das Kontingent noch nicht ausgeschöpft
       ist, sagte Klöckner. Dazu zählten die Arbeitnehmer aus Deutschland, die als
       Erntehelfer eingestiegen sind. Außerdem hätten ausländische Helfer wegen
       Grenzschließungen nicht mehr auf dem Landweg anreisen können. (afp)
       
       EU-Kommission gibt Empfehlungen für Sommerurlaub 
       
       13.49 Uhr: Die Europäische Kommission hat einen Plan für die Urlaubssaison
       vorgelegt. Im Zentrum steht die Empfehlung, zu beginnen, die Grenzen
       zwischen EU-Staaten mit ähnlichen Infektionsraten und vergleichbar starken
       Gesundheitssystemen wieder zu öffnen. So sollen die Sommerreisen der Bürger
       und die angeschlagene Tourismuswirtschaft gerettet werden. Touristen von
       außerhalb sollen aber bis mindestens 15. Juni nicht in die Europäische
       Union einreisen. Das letzte Wort zu Gesundheits- und Sicherheitsfragen
       haben aber die Mitgliedstaaten. (dpa)
       
       ## Italien öffnet Schulen frühestens im Herbst
       
       13.35 Uhr: In Italien öffnen die Schulen landesweit im September wieder.
       Das kündigt Bildungsministerin Lucia Azzolina während einer Anhörung im
       Parlament an. Ein früherer Start sei angesichts der gegenwärtigen
       Bedingungen zu unsicher. In Italien sind Schulen und Universitäten seit dem
       5. März geschlossen. (rtr)
       
       ## Großbritannien meldet 275 verstorbene Gesundheitsarbeiter*innen
       
       13.28 Uhr: In Großbritannien sind nach Angaben von Premierminister Boris
       Johnson inzwischen 144 Mitarbeiter im Gesundheitswesen und 131
       Sozialarbeiter im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Insgesamt hat das
       Vereinigte Königreich mehr als 40.000 Corona-Tote bestätigt – so viele wie
       kein anderes europäisches Land. (rtr)
       
       „Keinerlei Erhöhungen von Abgaben und Steuern geplant“ 
       
       13.25 Uhr: Die Bundesregierung plant nach den Worten von Kanzlerin Angela
       Merkel bisher zur Finanzierung der Coronakrise keine Steuererhöhung. „Stand
       heute sind keinerlei Erhöhungen von Abgaben und Steuern geplant“, sagte
       Merkel, CDU, am Mittwoch in Berlin im Bundestag. Es gehöre zu Politik,
       „dass wir zum jetzigen Zeitpunkt immer antworten, sonst wären wir ja
       Zukunftsvorherseher, und das maße ich mir nicht an“, fügte sie hinzu.
       
       Merkel verwies mit Blick auf die Lage der Wirtschaft und Arbeitnehmer auf
       staatliche Hilfen wie Kurzarbeit, Liquiditätshilfen und die Senkung der
       Mehrwertsteuer für Gastronomen. (dpa)
       
       ## EU-Kommission positioniert sich gegen Gutschein-Zwang
       
       12.50 Uhr: Die EU-Kommission will rechtlich gegen EU-Länder vorgehen, die
       in der Debatte um Gutscheine für ausgefallene Reisen gegen EU-Recht
       verstoßen, sagt die Vize-Präsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager.
       „Die europäischen Verbraucher haben das Recht auf eine Erstattung in bar,
       wenn sie das wollen.“ Gegen Staaten, die die Freiwilligkeit von Gutscheinen
       für ausgefallene Flüge oder Reisen aufgehoben hätten, werde man erste
       rechtliche Schritte einleiten. Es gebe zwar Liquiditätsprobleme bei vielen
       Reisefirmen. Aber man könne nicht die individuelle Lage der Verbraucher
       beurteilen, sagte Vestager. (rtr)
       
       Polizei nach aufgelöster Demo in Cottbus angegriffen 
       
       12.27 Uhr: Nach einer erst genehmigten und dann durch die Polizei
       aufgelösten Kundgebung des rechten Vereins „Zukunft Heimat“ in Cottbus sind
       Polizisten tätlich angegriffen worden. Das teilte die Polizeidirektion Süd
       am Mittwoch mit. Die Beamten seien aus einer Gruppe von bis zu 50 Menschen
       heraus attackiert worden, so dass sie Pfefferspray einsetzten.
       
       Bei insgesamt 63 Menschen wurden demnach Personalien festgestellt. Es gehe
       um Verstöße gegen die Eindämmungsverordnung, sagte Polizeisprecherin Ines
       Filohn am Mittwoch. Versammlungsteilnehmer waren nach der Auflösung der
       Demonstration in größeren Gruppen durch die Innenstadt gezogen. Polizisten
       erteilten Platzverweise. Angemeldete Demonstrationen unter freiem Himmel
       mit bis zu 50 Teilnehmern sind in Brandenburg wieder erlaubt. (dpa)
       
       ## Seehofer verteidigt Bundesligastart und freut sich darauf
       
       12.19 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer verteidigt die Entscheidung,
       dass die Fußball-Bundesliga am kommenden Wochenende den Spielbetrieb in der
       Ersten und Zweiten Liga wieder aufnimmt. „Ich freue mich auch darauf, das
       muss ich ganz ehrlich sagen“, betont der auch für den Sport zuständige
       Minister in Berlin.
       
       ## Flüge nach China könnten bald wieder möglich sein
       
       12.15 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer sagt, eine generelle
       Aufhebung der internationalen Reisewarnung sei nicht in Sicht. Bis zum
       Ablauf der bestehenden Warnung am 15. Juni müsse entschieden werden, wie
       man mit einzelnen Regionen weiter umgehe, sagt Seehofer in Berlin.
       Angesichts des Infektionsgeschehens etwa in den USA oder in Russland sei
       freies Reisen in diese Länder derzeit nicht absehbar. Allerdings könne sich
       binnen vier Wochen auch viel ändern. Er könne sich aber vorstellen, dass
       nach Ablauf der internationalen Reisewarnung am 15. Juni Flüge in und aus
       sicheren Regionen Chinas wieder möglich seien. China sei ein sehr großes
       Land, da seien regionale Regelungen sinnvoll. (rtr)
       
       ## Mäßige Ansteckungsrate: 661 Neuinfektionen in Spanien
       
       12.06 Uhr: In Spanien steigt die Zahl der neu gemeldeten Infektionsfälle um
       661 auf 228.691. Sie bleibt damit erneut unter der Marke von 1.000. Am
       Vortag hatte es mit 594 Ansteckungen die wenigsten Neuinfektionen seit mehr
       als zwei Monaten gegeben. Bei den Todesfällen verzeichnet das
       Gesundheitsministerium am Mittwoch einen Anstieg um 184 auf 27.104. (rtr)
       
       Russland untersucht Brände von Beatmungsmaschinen 
       
       12.03 Uhr: Russland hat nach zwei Bränden in Corona-Kliniken und dem Tod
       von sechs Patienten die Nutzung seiner Beatmungsmaschinen namens „Awenta-M“
       gestoppt. Ab sofort sei die Nutzung der seit dem 1. April hergestellten
       Geräte untersagt, teilte die Gesundheitsschutzbehörde Rossdrawnadsor mit.
       Als Grund nannte die staatliche Überwachungsstelle für das Gesundheitswesen
       einen Brand in einer Moskauer Klinik am 9. Mai und in einer St.
       Petersburger Klinik am 12. Mai. Insgesamt starben bei den Unglücken sechs
       Menschen.
       
       Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass die Maschinen die Brände verursacht
       haben. Russland hatte Geräte dieses Typs auch an die USA als humanitäre
       Hilfe geliefert. Deren Nutzung sei nun von der Katastrophenschutzbehörde
       Fema untersagt worden. (dpa)
       
       ## Verfassungsrichter Voßkuhle: Grundrechte nicht in Gefahr
       
       11.42 Uhr: Der scheidende Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas
       Voßkuhle, sieht vor dem Hintergrund [3][der jüngsten Proteste] keine Gefahr
       für das Grundgesetz durch die Pandemie-Maßnahmen. „Die Grundrechte sind
       nicht dauerhaft in Gefahr“, sagt er der Zeit einem Vorabbericht zufolge.
       Die Gerichte arbeiteten trotz Homeoffice normal, manche Einschränkungen
       würden von ihnen aufgehoben, andere nicht. „Die Menschen werden ihre
       Freiheiten zurückbekommen, ohne Abstriche. Da bin ich sicher.“ (rtr)
       
       ## Polen ändert nichts an harten Einreisebeschränkungen
       
       11.10 Uhr: Polen behält seine strikten Einreisebeschränkungen bis zum 12.
       Juni bei. Das teilt das Innenministerium mit. Das EU-Mitglied hat seine
       Grenzen für Ausländer seit März geschlossen. Ausgewählte Grenzübergänge
       sind offen für [4][polnische Staatsbürger], Diplomaten, Ausländer mit
       Aufenthaltserlaubnis und ausländische Lkw-Fahrer. (rtr)
       
       ## Bundesregierung beschließt Lockerung der Grenzkontrollen
       
       11.09 Uhr: Die Kontrollen an der deutschen Grenze sollen von diesem Samstag
       an [5][vorsichtig gelockert werden]. Wie die Deutsche Presse-Agentur am
       Mittwoch nach der Kabinettssitzung in Berlin erfuhr, strebt das
       Bundesinnenministerium aber erst für den 15. Juni ein [6][vollständiges
       Ende der Kontrollen an allen Grenzabschnitten] an. (dpa)
       
       ## Thailand meldet erstmals seit 60 Tagen keine Neuinfektion
       
       10.55 Uhr: [7][Thailand] meldet erstmals seit zwei Monaten keinen neuen
       Coronavirus-Fall. „Wir können alle erleichtert sein, aber nicht
       selbstgefällig“, sagt ein Sprecher des Krisenzentrums der Regierung.
       Thailand verzeichnete am 13. Januar die erste Infektion mit dem neuartigen
       Virus außerhalb Chinas. Dabei handelte es sich um einen chinesischen
       Touristen. Seitdem haben die thailändischen Behörden 3.017 Ansteckungen und
       56 Todesfälle registriert. Die Regierung erwägt, in der nächsten Woche
       Einkaufszentren wieder zu öffnen. (rtr)
       
       ## Kommission will voll besetzte Flugzeuge nicht verbieten
       
       10.26 Uhr: Die EU-Kommission will als Teil ihrer Empfehlungen für die
       Tourismusbranche zur schrittweisen Wiederaufnahme des Reiseverkehrs
       Fluggesellschaften nicht vorschreiben, in Passagierkabinen die mittleren
       Sitzplätze unbesetzt zu lassen. Das Tragen von Masken in Flugzeugen und in
       Flughäfen soll allerdings erforderlich sein. (rtr)
       
       Tote bei Protesten gegen Corona-Restriktionen in Guinea 
       
       10.21 Uhr: Bei Protesten gegen Beschränkungen im Zusammenhang mit der
       Coronakrise hat es im westafrikanischen Guinea zahlreiche Tote gegeben.
       Mehrere Polizeistationen und Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Innenminister
       Brima Condé sprach im Fernsehen von einer „hohen Opferzahl“, ohne konkrete
       Zahlen zu nennen. Er sicherte eine Bestrafung der Verantwortlichen zu.
       Guinea mit seinem unzureichenden Gesundheitssystem hat knapp 2.300
       Covid-19-Fälle gemeldet und gilt als eines der am stärksten betroffenen
       afrikanischen Länder. (dpa)
       
       ## Expert*innen: „Immense Schäden“ für Krebspatien*innen
       
       9.57 Uhr: Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische
       Onkologie warnt vor einem „immensen Schaden“ für Krebspatienten, die aus
       Angst vor einer möglichen Covid-19-Erkrankung nicht rechtzeitig zum Arzt
       gehen. Deutsche Kliniken beobachteten, dass PatientInnen erst in sehr
       fortgeschrittenen Tumorstadien kämen und die Zahl der in Tumorkonferenzen
       vorgestellten PatientInnen mit frühen Verläufen sinke. Diagnose und
       Therapie könnten sich deshalb verzögern. (rtr)
       
       VW muss Produktion in Wolfsburg wieder drosseln 
       
       10.09 Uhr: Volkswagen fährt die Bänder wegen des Corona-bedingten
       Absatzeinbruchs gut zwei Wochen nach dem Wiederanlauf teilweise wieder
       herunter. Im Stammwerk in Wolfsburg soll an insgesamt vier Tagen im Mai
       nicht produziert werden, wie der VW-Personalmanager Arne Meiswinkel in
       einem im Intranet des Autobauers veröffentlichten Interview sagte. (rtr)
       
       ## Neuer R-Wert des RKI: Keine Meldung ist auch eine Meldung
       
       10.00 Uhr: Das Robert-Koch-Institut will eine neue bereinigte
       Reproduktionszahl einführen, die weniger stark von täglichen Schwankungen
       beeinflusst sein soll. taz-Journalist Malte Kreutzfeld würde Ihnen gern
       mehr dazu sagen – kann er aber nicht, weil das RKI sich bedeckt hält. (taz)
       
       ## Schätzung: 11 Prozent weniger Fahrgäste im ÖPNV
       
       9.00 Uhr: Die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie haben [8][den
       öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland] spürbar gebremst. Die
       Fahrgastzahlen bei Bus und Bahn seien im ersten Quartal nach Schätzungen
       wohl binnen Jahresfrist um rund 11 Prozent gesunken, teilt das Statistische
       Bundesamt mit. Die Deutsche Bahn spürt den heftigen Einbruch und hofft auf
       einen milliardenschweren Zuschuss des Bundes, um über die Krise
       hinwegzukommen. (rtr)
       
       ## Norbert Röttgen warnt vor schnellen Grenzöffnungen
       
       8.55 Uhr: Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen warnt davor, die
       EU-Binnengrenzen zu schnell wieder zu öffnen. Offene Grenzen seien für
       Europa zentral, aber Grenzöffnungen müssten sich nach dem
       Infektionsgeschehen der beteiligten Länder richten, zitiert der SWR den
       Kandidaten für den CDU-Vorsitz. Die Grenze zu Luxemburg könne womöglich
       früher öffnen, die zu Frankreich werde wohl erst Mitte Juni wieder geöffnet
       werden. Man müsse sicher sein, dass von zusätzlicher Mobilität keine
       zusätzliche Gefahr ausgehe. (rtr)
       
       ## Österreich öffnet seine Grenze zu Deutschland Mitte Juni
       
       8.31 Uhr: Die Grenzen zwischen Deutschland und [9][Österreich] werden laut
       Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger am 15. Juni wieder
       vollständig geöffnet. Auf diese Vorgehensweise hätten sich Kanzler
       Sebastian Kurz und Bundeskanzlerin Angela Merkel In einem Gespräch am
       Dienstag geeinigt, sagt die Ministerin. Bereits am Freitag soll es zu
       Erleichterungen im Grenzverkehr kommen. (rtr)
       
       Coronavirus in UN-Camp im Südsudan nachgewiesen 
       
       8.18 Uhr: Zum ersten Mal ist in einem überfüllten UN-Lager zum Schutz der
       Zivilbevölkerung im Südsudan das neue Coronavirus nachgewiesen worden. Die
       beiden infizierten Menschen seien Südsudanesen und zwischen 20 und 30 Jahre
       alt, teilte das Gesundheitsministerium des nordafrikanischen Landes am
       Dienstag (Ortszeit) mit. Die Vereinten Nationen seien über die Fälle in dem
       Lager in der Hauptstadt Juba informiert, bestätigte Sprecherin Francesca
       Mold.
       
       Das Auftauchen der Fälle in dem Camp ist besorgniserregend. Der Südsudan
       gilt als eines der Länder, die am wenigsten auf die Ausbreitung des Virus
       vorbereitet sind. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen warnten, im Südsudan
       gebe es kaum mehr als Isolationszentren für erkrankte Menschen, sollte das
       Virus sich in den Camps ausbreiten. Das Gesundheitssystem des Landes
       bestehe praktisch nur aus den Angeboten der Hilfsorganisationen. Nach
       derzeitigem Stand sind 174 Infektionen im Südsudan nachgewiesen. In dem
       Lager in Juba leben fast 30.000 Menschen. In von den Vereinten Nationen
       betriebenen Lagern im ganzen Südsudan lebten Mitte April, mehr als ein Jahr
       nachdem ein Friedensabkommen den fünf Jahre andauernden Bürgerkrieg beendet
       hatte, mehr als 190.000 Zivilisten.
       
       ## TUI rüstet sich für harten Sommer – 8.000 Jobs fallen weg
       
       7.52 Uhr: TUI steht nach starken Verlusten im Winter vor einer extrem
       schwierigen Sommersaison 2020 und will mehrere tausend Jobs abbauen. Wegen
       der anhaltenden Unsicherheiten müsse man die Verwaltungskosten beim größten
       Reiseanbieter der Welt um 30 Prozent drücken, sagte Vorstandschef Fritz
       Joussen am Mittwoch zur Vorlage der Zahlen für das abgelaufene erste
       Geschäftshalbjahr in Hannover. „Weltweit wird das Auswirkungen auf rund
       8.000 Stellen haben, die wir nicht besetzen oder abbauen“, kündigte der
       Manager an. (dpa)
       
       ## Initiative fordert Schuldenerlass für arme Staaten
       
       7.50 Uhr: Mehr als 300 Politiker aus zwei Dutzend Ländern fordern den
       Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Weltbank auf, den ärmsten
       Ländern der Welt die Schulden zu erlassen. Die armen Staaten bräuchten
       jeden Cent, um sich um ihre Einwohner zu kümmern, statt die „untragbaren
       Schulden“ abzuzahlen, erklärt der US-Senator Bernie Sanders, einer der
       Wortführer der Initiative. Die Schulden zu streichen, sei „das Geringste,
       was man tun könne, um ein unvorstellbares Anwachsen von Armut, Hunger und
       Krankheiten zu verhindern“. (rtr)
       
       ## Chinesische Stadt Jilin befürchtet neuen Virus-Ausbruch
       
       7.05 Uhr: Die nordostchinesische Stadt Jilin verhängt neue
       Reiserestriktionen. „Es besteht das gewaltige Risiko, dass das Virus sich
       weiter ausbreiten wird“, begründen die Stadtbehörden die Maßnahme, die
       Einschränkungen im Passagierzugverkehr vorsieht. Zuvor hatte Jilin sechs
       neue Fälle gemeldet. Fünf davon konnten direkt zurückverfolgt werden zu
       einem Fall in dem nahe gelegenen Shulan, wo am Wochenende die
       Corona-Warnstufe wieder von „mittel“ auf „hoch“ heraufgesetzt werden
       musste. (rtr)
       
       Neuinfektionen: China will alle Bewohner Wuhans testen 
       
       5.38 Uhr: Nach einer leichten Zunahme von Fällen in der zentralchinesischen
       Stadt Wuhan wollen die Behörden [10][sämtliche 11 Millionen Einwohner auf
       das neuartige Virus testen]. Die Maßnahme solle über einen Zeitraum von
       zehn Tagen erfolgen, berichteten lokale Medien am Dienstag. Ziel sei,
       womöglich infizierte Bewohner ausfindig zu machen.
       
       Wuhan gilt als Ausgangspunkt der globalen Pandemie. Erst kürzlich wurden
       aus der Metropole sechs Neuinfektionen gemeldet. Zuletzt hob Wuhan eine 76
       Tage dauernde Ausgangssperre auf. Doch warnen Behörden immer wieder vor der
       Gefahr einer möglichen zweiten Infektionswelle. (dpa)
       
       ## 798 Ansteckungen – Neuinfektionen sind leicht rückläufig
       
       5.01 Uhr: Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt
       binnen 24 Stunden um 798 auf 171.306, wie Daten des Robert-Koch-Instituts
       (RKI) für Infektionskrankheiten zeigen. Damit sind die Neuinfektionen im
       Vergleich zu 933 am Vortag wieder leicht rückläufig. Es sind damit wieder
       mehr Menschen genesen, als sich angesteckt haben. Die Zahl der Todesopfer
       steigt nach offiziellen Angaben um 101 auf 7.634. (rtr)
       
       Immense Nachfrage bei durchsichtigen Kunststoffplatten 
       
       4.45 Uhr: Durchsichtige Kunststoffplatten sind in der Coronakrise als
       Hygieneschutzmaßnahme stark gefragt. Der Branche beschere das eine
       beispiellose Auftragslage, sagte Joachim Wehmeyer vom Einkaufs-Verband
       Deutscher Kunststoffhändler (EVDK). Die Produktionskapazitäten der
       Industrie seien maximal ausgelastet.
       
       Kunststoffplatten werden derzeit an vielen Orten eingebaut: in Restaurants
       und Cafés ebenso wie in Altersheimen, Schulen, Firmen und Geschäften. In
       den kommenden Monaten rechne man daher nicht mit einer Abnahme der
       Nachfrage, hieß es vom EVDK. Ein Grund für diese Einschätzung sei, dass
       sich Acrylglas nicht optimal für die Behandlung mit Desinfektionsmittel
       eigne, nach einiger Zeit Spannungsrisse zeige und darum vermutlich in ein
       paar Monaten ausgetauscht werden müsse. (dpa)
       
       ## China meldet sieben Neuinfektionen
       
       2.56 Uhr: Die chinesische Gesundheitsbehörden melden sieben neue
       Coronavirus-Fälle auf dem Festland, tags zuvor wurde nur eine Neuinfektion
       gemeldet. Sechs der neuen Fälle waren lokale Infektionen in der
       nordöstlichen Provinz Jilin. Der einzige importierte Fall sei in Schanghai
       aufgetreten, erklärt die Nationale Gesundheitskommission. (rtr)
       
       ## [11][Brasilien meldet] höchste Toten- und Infektionszahlen bisher
       
       1.11 Uhr: Das brasilianische Gesundheitsministerium bestätigt einen
       Rekordanstieg mit 9.258 neue Fällen und 881 Toten in den letzten 24
       Stunden. Damit übersteigt die Zahl der Infizierten mit 177.589 die Zahl der
       Fälle in Deutschland. (rtr)
       
       ## Israel: Mehr als 300 Festnahmen bei religiöser Versammlung
       
       1.00 Uhr: Die Polizei in Israel hat mehr als 300 Teilnehmer einer
       Versammlung an einer religiösen Stätte festgenommen. Trotz der
       Ausgangsbeschränkungen habe sich am Dienstag eine große Menge am Berg Meron
       und an Polizeikontrollpunkten nahe dem Ort eingefunden, teilten die
       Behörden mit. Einige unter den Hunderten ultraorthodoxen Juden hätten „vor
       Ort Steine und andere Gegenstände auf Polizeibeamte geschleudert“.
       
       Die Gläubigen begingen das Fest Lag Ba'omer, bei dem traditionell am Berg
       Meron Großversammlungen stattfinden. Es ist eine fröhliche Zusammenkunft
       mit Tanz und Feuerwerk. (ap)
       
       ## Schätzung: US-Lockerung bedeutet rund 10.000 weitere Tote
       
       0.56 Uhr: Die jüngste Hochrechnung des medizinischen Instituts IHME an der
       Universität in Washington geht davon aus, dass deutlich mehr Amerikaner an
       den Folgen des Sars-CoV-2-Virus gestorben sein werden als bislang
       angenommen. Eine überarbeitete Simulation sagt voraus, dass bis Anfang
       August mehr als 147.000 Amerikaner an Covid-19 sterben werden, rund 10.000
       mehr als bei der letzten Prognose. Die Projektion müsse nach oben
       korrigiert werden, da Beschränkungen zunehmend gelockert würden, sagten die
       Forscher. (rtr)
       
       ## Parlamentskreis der Union gegen Abwrackprämie
       
       0.00 Uhr: Der Parlamentskreis Mittelstand (PKM) der
       CDU/CSU-Bundestagsfraktion lehnt einem Medienbericht zufolge [12][eine
       Abwrackprämie] ab und fordert stattdessen eine bessere Unterstützung für
       Kleinunternehmen in der Krise. Das berichtet die Bild-Zeitung unter
       Berufung auf ein neues Strategiepapier, das der Vorstand des
       einflussreichen Parlamentskreises am Dienstag verabschiedet habe. „Die
       Bundesregierung sollte besser die Unternehmen zusätzlich unterstützen,
       welche weiter von staatlichen Auflagen betroffen sind“, sagte PKM-Chef
       Christian von Stetten, CDU, dem Blatt. Schausteller, Reisebüros,
       Busunternehmer, Veranstalter und das Gastgewerbe brauchten die
       Unterstützung dringender. (rtr)
       
       [13][Hier] finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der
       taz zum Thema finden sich in unserem [14][Schwerpunkt Coronavirus].
       
       13 May 2020
       
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