# taz.de -- Anstehendes Räumungsurteil in Berlin: Linke Szene demonstriert vorab
> Am Mittwoch wird über die Räumungsklage gegen das Hausprojekt Liebig 34
> entschieden. Schon Dienstag soll in Friedrichshain dagegen protestiert
> werden.
IMG Bild: Can't touch this? Presseerklärung, verlesen aus der Liebig 34, im Frühjahr 2016
Berlin taz | Die autonomen Aktionen zum 1. Mai liefen wegen der
Corona-Beschränkungen in diesem Jahr auf Sparflamme. Unter der Parole „Für
uns ist jeder Tag 1. Mai“ ruft das Revolutionäre 1.-Mai-Bündnis, in dem
verschiedene autonome und antifaschistische Gruppen zusammenarbeiten, für
diesen Dienstag zu Protesten in den Friedrichshainer Südkiez. Anlass ist
die für den Mittwoch erwartete Entscheidung des Landgerichts über die
[1][Räumungsklage gegen das Hausprojekt Liebig 34.]
„Einen Monat nach dem 1. Mai wollen wir uns erneut die Straßen nehmen, um
für den Erhalt der Liebig 34 und aller anderen linken Projekte wie Potse,
Meuterei, Syndikat und vielen anderen zu demonstrieren“, heißt es in dem
Aufruf, der seit mehreren Tagen in den sozialen Netzwerken verbreitet wird.
Die Padovicz-Unternehmensgruppe hat die Verträge mit den BewohnerInnen
gekündigt.
Am 2. Juni seien unterschiedliche Aktionsformen geplant, die vom Verteilen
von Flyern über das Sprühen von Graffitis bis zum Anbringen von
Solidaritätstransparenten mit der Liebigstraße 34 reicht, erklärt eine
Aktivistin, die nicht namentlich genannt werden will. Das Bündnis setzt auf
eine Vorgehensweise, die [2][bereits am diesjährigen 1. Mai] praktiziert
wurde. Ab 18.15 Uhr sollen am 2. Juni über Twitteraccounts Protestorte
bekannt gegeben werden. Am 1. Mai gab es auch interne Kritik daran, dass
die linke Szene bei der Protestplanung auf das Smartphone setzt.
## Räumungstermin für den Sommer erwartet
Gewinnt Padovicz das Verfahren gegen die BewohnerInnen der Liebig 34, wovon
viele BeobachterInnen ausgehen, könnte noch im Sommer ein Räumungstermin
festgesetzt werden.
Auch andere Initiativen haben angekündigt, sich als solidarisches
Schutzschild der Räumung zu widersetzen. So zeigt sich die Friedrichshainer
Bezirksgruppe der Berliner MieterInnengemeinschaft solidarisch mit den
Liebigstraßen-BewohnerInnen. „Wie viele andere EigentümerInnen ist die
Immobilienfirma Padovicz dafür bekannt, auf die Interessen der MieterInnen
wenig Rücksicht zu nehmen“, heißt es dort. Die BewohnerInnen wollen
gemeinsam mit NachbarInnen die Gerichtsentscheidung am 3. Juni ab 9 Uhr vor
ihren Haus verfolgen.
1 Jun 2020
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## AUTOREN
DIR Peter Nowak
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