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       # taz.de -- +++ Corona News am Dienstag +++: Über die Hälfte für Vermögensabgabe
       
       > Laut einer Umfrage wollen 51 Prozent der Deutschen, dass Reiche für die
       > Kosten der Pandemie aufkommen. Die Nachrichten zum Coronavirus im
       > Live-Ticker.
       
   IMG Bild: Unter Politiker*innen gibt es für eine Vermögensabgabe bisher keine Mehrheiten
       
       Den Live-Ticker bearbeiten [1][Klaudia Lagozinski] und [2][Anselm Denfeld].
       
       Mehrheit spricht sich für Vermögensabgabe aus 
       
       15.29 Uhr: Die Deutschen haben laut einer Umfrage eine klare Vorstellung
       davon, wer für die Kosten der Pandemie aufkommen soll. 51 Prozent halten
       eine [3][Vermögensabgabe für Reiche] für sehr sinnvoll, weitere 30 Prozent
       halten sie für teilweise sinnvoll, teilte die Universität Freiburg am
       Dienstag mit. Dagegen halten nur knapp drei Prozent generelle
       Steuererhöhungen für sehr sinnvoll.
       
       Für die Umfrage haben Forscher der Universitäten Freiburg, Stuttgart und
       München vom 7. bis zum 17. Mai 2020 über 7.800 Personen in Deutschland
       online befragt. (epd)
       
       ## Spanien hat mehr Schulden als je zuvor
       
       15.25 Uhr: Die Staatschulden in Spanien sind im März auf den Rekordwert von
       1,224 Billionen Euro gestiegen, wie aus Daten der Notenbank hervorgeht. Die
       sogenannte Schuldenstandsquote veröffentlichte die Zentralbank allerdings
       nicht. Dieses Verhältnis von Schulden zum Bruttoinlandsprodukt kletterte
       nach Reuters-Berechnung auf Basis von Zahlen des spanischen Statistikamts
       auf knapp 99 Prozent. Die Obergrenze in der EU beträgt hier eigentlich 60
       Prozent, dürfte aber wegen des Kampfs gegen die Coronakrise noch auf Jahre
       hinaus weit verfehlt werden. (rtr)
       
       Berliner Gastronom*innen dürfen Gehweg und Straße nutzen 
       
       14.35 Uhr: Berliner Gastronom*innen sollen ihre Gäste Pandemie verstärkt
       auch auf Gehwegen, Parkplätzen oder Straßen bewirten können. Entsprechende
       Sondernutzungsgebühren werden bis zum Ende des Jahres aufgehoben, teilte
       Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, SPD, am Dienstag nach der
       Senatssitzung mit. Wenn Gaststättenbetreiber Stühle und Tische auch auf
       Gehwegen oder Straßen aufstellen könnten, könne der Sicherheitsabstand
       besser eingehalten werden. „Wir wollen von Senatsseite aus das Angebot
       machen, den Weg dafür freimachen“, sagte er. Wo genau das erlaubt werde,
       obliege den Bezirken. (dpa)
       
       ## WHO-Versammlung beschließt weltweite Untersuchung
       
       14.15 Uhr: Der weltweite Umgang mit der Pandemie soll untersucht werden.
       Bei der Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation lehnt keiner der
       194 Mitgliedsstaaten [4][einen entsprechenden Antrag] ab, den die
       Europäische Union im Auftrag von mehr als 100 Ländern vorgelegt hat,
       darunter Australien, China und Japan. Als der Vorsitzende der Versammlung
       erklärt, die Resolution sei angenommen, brandet Applaus auf. (rtr)
       
       Merkel und Osteuropäer für Abbau der Grenzkontrollen 
       
       14.12 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs von Polen,
       Tschechien, Ungarn und der Slowakei haben sich für einen schrittweisen
       Abbau der Grenzbeschränkungen ausgesprochen. Dies solle geschehen, sobald
       die Pandemie dies zulasse, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am
       Dienstag nach einer Videokonferenz Merkels mit den Ministerpräsident*innen
       der sogenannten Visegrád-Staaten mit. Konkrete Termine wurden nicht
       genannt. (dpa)
       
       Kühnert: Rolle der Gesundheitsämter im Fußball ist „herb“ 
       
       14.07 Uhr: Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert
       kritisiert, dass die Entscheidung über [5][Quarantäne in der Bundesliga]
       den Gesundheitsämtern aufgebürdet wird. „Das finde ich ganz schön herb, was
       für Verantwortung abgeladen wird“, sagte der Politiker im Facebook-Format
       11FREUNDE Themenfrühstück am Dienstag.
       
       Die Aussage des DFL-Chefs Christian Seifert, dass das letzte Wort bei den
       Gesundheitsämtern liege, findet in der Bevölkerung laut Kühnert vielfach
       keine Akzeptanz. Leute aus dem mittleren Dienst einer Behörde stünden
       plötzlich vor einer millionenschweren Entscheidung, für die sie sich dann
       noch rechtfertigen müssten, sagte Kühnert. Das halte er für „unangemessen“.
       (dpa)
       
       Bayern erlaubt DFB-Pokal-Halbfinale in München 
       
       14.00 Uhr: Das Halbfinalspiel im DFB-Pokal zwischen dem FC Bayern und
       Eintracht Frankfurt kann nach einer Erlaubnis der Staatsregierung in der
       Münchner Allianz Arena stattfinden. Das Kabinett von Ministerpräsident
       Markus Söder, CSU, stimmte bei einer Sitzung am Dienstag der Austragung der
       Partie ohne Zuschauer zu.
       
       Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann, CSU, sagte, dass sich die jüngsten
       Konzepte des Profifußballs bewährt hätten. „Deshalb werden wir entsprechend
       unsere bayerische Verordnung anpassen.“ Das Spiel ist für den 9. oder 10.
       Juni geplant und muss ohne Zuschauer im Stadion ausgetragen werden. (dpa)
       
       Bayern senkt Grenzwert für Hotspots auf 35 Neuinfektionen 
       
       13.36 Uhr: Bayern verschärft seinen [6][Grenzwert im Frühwarnsystem für die
       Corona-Neuinfektionen]. Das Landeskabinett setzte den Grenzwert auf 35
       Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen innerhalb von sieben Tagen in
       einer Stadt oder einem Landkreis herab, wie Staatskanzleichef Florian
       Herrmann, CSU, am Dienstag in München mitteilte. Bund und Länder hatten
       sich auf den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen
       geeinigt. Auch das Land Berlin hält dies für zu viel und hat ein eigenes
       Warnsystem entwickelt, das bereits bei 30 auf Rot schaltet.
       
       Herrmann sagte in München: „Das Virus ist nicht besiegt, also wird es diese
       lokalen Ausbrüche immer wieder geben.“ Die frühzeitige Erkennung von
       Hotspots sei in der aktuellen Phase der Pandemie sehr wichtig. (dpa)
       
       Milliarden-Steuerloch für Schleswig-Holstein 
       
       13.07 Uhr: Schleswig-Holstein wird in diesem Jahr wegen der Coronakrise
       voraussichtlich über eine Milliarde Euro [7][weniger an Steuern einnehmen
       als ursprünglich geplant]. Wie Finanzministerin Monika Heinold, Grüne, am
       Dienstag mitteilte, geht die Prognose von einem Minus zum beschlossenen
       Haushalt von 1,2 Milliarden Euro aus. (dpa)
       
       Bündnis plant morgen Mahnwachen vor Schlachthöfen 
       
       12.28 Uhr: Ein Bündnis aus Kirchen und Gewerkschaften plant am morgigen
       Mittwoch Mahnwachen vor vier Schlachthöfen in Schleswig-Holstein. Mit
       Infoblättern wollen die Teilnehmer die Beschäftigten in der Coronakrise
       informieren und auf Beratungsmöglichkeiten hinweisen, teilte der Kirchliche
       Dienst in der Arbeitswelt in der Nordkirche (KDA) am Dienstag mit. Die
       Mahnwachen sollen in Böklund bei Schleswig, im nordfriesischen Husum, in
       Satrup bei Flensburg und in Kellinghusen im Kreis Steinburg abgehalten
       werden. Das Bündnis aus Kirchen und Gewerkschaften kritisiert seit zwei
       Jahren die [8][Verstöße gegen geltendes Arbeitsrecht und Gesundheitsschutz
       in der Branche]. (epd)
       
       Hoffenheims Behinderten-Fanbetreuer tritt aus Protest ab 
       
       12.27 Uhr: Michael Mildenberger tritt wegen des schnellen Neustarts der
       Bundesliga in der derzeitigen Coronakrise als Behinderten-Fanbetreuer des
       Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim ab. Das erklärte der 54-Jährige
       dem Mannheimer Morgen. „Wenn man wie ich im sogenannten systemrelevanten
       Bereich arbeitet, [9][pflegebedürftige, geistig Behinderte und/oder
       psychisch erkrankte Menschen] betreuen darf und dabei unmittelbar die
       Folgen und Konsequenzen der sogenannten Coronakrise erlebt, dann ist es für
       mich nicht nachvollziehbar, wie ein Verein und die Funktionäre der TSG
       dieser Wiederaufnahme des Spielbetriebs tatenlos zustimmen und mitwirken“,
       begründete Mildenberger seinen Schritt. Er hätte sich stattdessen eine
       klare Positionierung „gegen eine Wiederaufnahme zum jetzigen Zeitpunkt“
       gewünscht. (dpa)
       
       ## Umweltinstitut fordert biologisch abbaubare Masken
       
       12.15 Uhr: Das Hamburger Umweltinstitut fordert, dass [10][gebrauchte
       Corona-Masken] in biologische Kreisläufe zurückgehen müssten. Statt ein
       neues Abfallproblem zu schaffen, sollten an Atemschutzmasken entsprechende
       Umweltauflagen gestellt werden, sagte Institutsleiter Michael Braungart am
       Dienstag in Hamburg. „Es kann nicht sein, dass die Atemschutzmasken jetzt
       ein gigantisches Müllproblem verursachen, wo es doch möglich ist, perfekt
       biologisch abbaubare Materialien zu verwenden.“
       
       Der vom Wirtschaftsministerium errechnete Bedarf von bis zu zwölf
       Milliarden Atemschutzmasken pro Jahr sowie der hohe Verbrauch an
       Einmalhandschuhen und anderer Schutzkleidung werde für ein Abfallaufkommen
       von etwa 1,1 Millionen Tonnen pro Jahr sorgen. Das wären etwa 7 Prozent der
       gesamten Hausmüllmenge Deutschlands, die zusätzlich entstehen würden.
       
       Das 1989 gegründete Hamburger Umweltinstitut ist ein gemeinnütziger Verein
       zur wissenschaftlichen Bearbeitung von Umweltthemen. (epd)
       
       Fast 300.000 Infektionen in Russland nachgewiesen 
       
       11.24 Uhr: In Russland sind nach offiziellen Angaben inzwischen rund
       300.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. In
       den vergangenen 24 Stunden sei die Zahl der landesweiten Corona-Fälle um
       9.263 auf 299.941 gestiegen, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag
       mit. Die Zahl der Todesopfer habe sich um 115 auf 2.837 erhöht.
       
       Russland steht bei den Infektionen inzwischen weltweit an zweiter Stelle
       hinter den USA. Die Zahl der Corona-Toten in Russland liegt im
       internationalen Vergleich sehr niedrig. Kritiker werfen den russischen
       Behörden allerdings vor, Todesfälle durch das Virus zu verschleiern. Die
       russischen Behörden bestreiten dies. (afp)
       
       ## RKI will in sechs Wochen Ergebnisse von neuer Studie haben
       
       11.24 Uhr: Das Robert-Koch-Institut will binnen sechs Wochen Ergebnisse
       einer neuen Corona-Studie in der baden-württembergischen Gemeinde
       Kupferzell vorlegen. In den kommenden drei Wochen sollten die 2.000
       ausgewählten Studienteilnehmer untersucht werden, etwa drei Wochen danach
       könnten dann erste Aussagen getroffen werden, sagte Studienleiter Thomas
       Lampert am Dienstag in Kupferzell. Die vorgelegten Ergebnisse seien
       repräsentativ für die Bevölkerung in Kupferzell.
       
       Das RKI untersucht an vier besonders von der Corona-Pandemie betroffenen
       Orten in Deutschland insgesamt 8.000 Menschen. Mit den Studien soll
       herausgefunden werden, [11][wie viele Menschen bereits Antikörper gegen das
       Coronavirus haben]. Kupferzell hatte nach einem Kirchenkonzert einen
       besonders großen Corona-Ausbruch. (afp)
       
       Fahrradbranche lässt Coronakrise schnell hinter sich 
       
       10.47 Uhr: Bei Verbandsumfragen zeigten sich zwei Drittel der Händler und
       69 Prozent der Werkstätten und anderen Dienstleister überzeugt, im
       laufenden Jahr den gleichen oder sogar einen höheren Umsatz zu erzielen als
       im Vorjahr. 54 Prozent der Händler hätten berichtet, dass sich der Absatz
       bereits normalisiert habe, berichtete der Zweirad-Industrie-Verband am
       Dienstag in Bad Soden bei Frankfurt.
       
       Die Beschränkungen hatten die Branche in der wichtigsten Verkaufssaison
       getroffen, dem Frühjahr. Die Nachfrage sei aber nach Wiederöffnung der
       Geschäfte sofort wiedergekommen, berichteten ZIV, der Bundesverband Zukunft
       Fahrrad und der Verbund Service und Fahrrad. [12][Das Fahrrad habe als
       krisensicheres Verkehrsmittel auch neue Zielgruppen überzeugt]. Einen Schub
       hätten digitale Angebote erhalten. (dpa)
       
       Studie: Warmer Sommer wird Pandemie kaum bremsen 
       
       10.46 Uhr: Statistische Auswertungen deuteten daraufhin, dass heißeres
       Wetter und eine höhere Luftfeuchtigkeit die Ausbreitung des Virus nur in
       geringem Maß beeinflussen, hieß es in einer Studie der US-Universität
       Princeton, die am Montag im Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurde. Der
       Einfluss der klimatischen Bedingungen auf den neuartigen Erreger seien
       „gering“.
       
       Zwar beeinflusse eine höhere Luftfeuchtigkeit die Ausbreitung anderer
       Coronaviren und der Grippe, im Fall des neuen Erregers Sars-CoV-2 sei aber
       das Fehlen einer „weitverbreiteten Immunität“ entscheidend, schrieben die
       Forscher. Daher werde sich das Virus unabhängig von den klimatischen
       Bedingungen schnell ausbreiten. Auch das [13][Pandemie-Geschehen in warmen
       Ländern wie Brasilien], Ecuador und Australien liefere Hinweise für diese
       These. „Es scheint, dass das Klima die Verbreitung (des Virus) derzeit
       nicht reguliert“, erklärte die Princeton-Forscherin Rachel Baker. (afp)
       
       ## Tschechien meldet wieder mehr Neuinfektionen
       
       10.21 Uhr: In Tschechien steigt die Zahl der Neuinfektionen so stark wie
       seit vier Wochen nicht mehr. Mit 111 neuen Fällen in 24 Stunden wurden
       erstmals in diesem Monat nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als
       100 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Insgesamt wurde damit
       die Infektion bislang bei 8.586 Menschen nachgewiesen. Neue Todesfälle
       wurden nicht gemeldet. Die Zahl der Toten bleib damit bei 297. (rtr)
       
       ## Wirtschaftsweise sieht Sparpotenzial bei Mindestlohn
       
       10.00 Uhr: Der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, plädiert bei der im
       Sommer anstehenden Entscheidung über eine Erhöhung des Mindestlohns für
       Zurückhaltung. „Gerade Branchen mit eher geringen Lohnniveaus sind von der
       Krise besonders erfasst worden. Meines Erachtens kann deshalb in dieser
       tiefen Rezession der Mindestlohn nicht weiter erhöht werden“, sagte Feld
       der WirtschaftsWoche. Der Freiburger Ökonom ist beratendes Mitglied der
       Mindestlohn-Kommission, die im Juni ihre turnusmäßige Empfehlung an die
       Bundesregierung formulieren wird. Nach den bisherigen rechtlichen Vorgaben
       müsste die gesetzliche Lohnuntergrenze zum 1. Januar 2021 auf rund 9,80
       Euro steigen. Derzeit liegt sie bei 9,35 Euro. (rtr)
       
       ## Britische Arbeitslosen-Anträge auf höchstem Stand seit 1996
       
       10.03 Uhr: In Großbritannien ist die Zahl der Arbeitslosenanträge auf den
       höchsten Stand seit 24 Jahren gestiegen. Von März auf April kletterte sie
       um 856.500 und damit um 69 Prozent auf 2,1 Millionen und so kräftig wie nie
       zuvor, wie das nationale Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Der Sprung
       wäre sogar noch höher ausgefallen, gäbe es nicht das Programm der
       Regierung, 80 Prozent des Gehalts von Beschäftigten zu zahlen, die von
       ihren Arbeitgebern in vorübergehenden Urlaub geschickt wurden. „Obwohl nur
       [14][die ersten Wochen der Beschränkungen] abgedeckt sind, zeigen unsere
       Zahlen, dass Covid-19 einen großen Einfluss auf den Arbeitsmarkt hat“,
       sagte ONS-Experte Jonathan Athow. (rtr)
       
       ## Schleswig-Holstein meldet keine Neuinfektionen
       
       8.57 Uhr: [15][In Schleswig-Holstein] hat sich die Zahl der offiziell
       gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden
       nicht weiter erhöht. Somit beträgt die Gesamtzahl der seit Ausbruch des
       Coronavirus nachgewiesenen Fälle mit Stand Montagabend nach wie vor 3.002,
       wie die Landesregierung auf ihrer Webseite mitteilte. Die Zahl der
       Gestorbenen stieg um 2 auf 128. (dpa)
       
       Maskenpflicht in Israel wegen Hitzewelle gelockert 
       
       8.46 Uhr: Die israelische Regierung hat die im Zuge der Corona-Pandemie
       verhängte Maskenpflicht vorübergehend gelockert. Grund ist eine Hitzewelle
       in dem Land mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius. Bis zum Wochenende
       sei es Schülern gestattet, ihre Masken in Klassenräumen abzusetzen, teilte
       der neue Gesundheitsminister Juli Edelstein am späten Montagabend mit. Auch
       auf öffentlichen Plätzen sei die Maskenpflicht vorerst ausgesetzt,
       ausgenommen bei Versammlungen. Der Kampf gegen das Coronavirus sei wichtig,
       sagte Edelstein, aber auch die Hitzewelle könne gefährlich sein. In Israel
       werden noch bis einschließlich Donnerstag Temperaturen von knapp 40 Grad
       Celsius erwartet. (dpa)
       
       ## Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland sinkt weiter
       
       8.10 Uhr: Das Robert-Koch-Institut meldet 513 Neuinfektionen und damit den
       zehnten Tag in Folge weniger als 1.000 neue Fälle. Damit steigt die
       Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen in Deutschland auf 175.210, wie
       das RKI mitteilt. Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 72 auf
       8.007 zu. Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt dem RKI zufolge bei
       etwa 155.700, rund 1.100 mehr als am Vortag. (rtr)
       
       ## Polen öffnet vermutlich auch am 15. Juni die Grenzen
       
       7.35 Uhr: Die polnische Regierung stellt in Aussicht, die Grenzen am 15.
       Juni wieder zu öffnen. Sie sehe eine Chance dafür, sagt die
       stellvertretende Ministerpräsidentin Jadwiga Emilewicz der Tageszeitung
       Puls Biznesu. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte erst kürzlich an Polen
       appelliert, bald die Grenzen wieder vollständig zu öffnen. Die
       Bundesregierung peilt an, dass ab dem 15. Juni die Reisefreiheit im
       gesamten Schengenraum wieder hergestellt ist. (rtr)
       
       ## Neuseeland bleibt zwei Tage ohne Neuinfektionen
       
       7.21 Uhr: Neuseeland hat den zweiten Tag in Folge keine neuen
       Infektionsfälle registriert. Es sei aber noch verfrüht, das Land auf
       Alarmstufe eins zurückzustufen, sagt der Generaldirektor des
       Gesundheitswesens, Ashley Bloomfield, in Wellington. Erst in der
       vergangenen Woche hatte Neuseeland die Lage in der Coronakrise auf
       Alarmstufe zwei zurückgesetzt, so dass Cafés, Geschäfte und Restaurants
       unter strengen Abstandsregeln wieder öffnen können. Es sei noch ein langer
       Weg, bis das Land die Stufe eins erreicht habe und damit das Virus
       eingedämmt worden sei, sagte Bloomfield. (rtr)
       
       ## Trump droht WHO mit Zahlungsstopp und Austritt
       
       7.01 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat der Weltgesundheitsorganisation im
       Streit über den Umgang mit der Pandemie mit einem endgültigen Zahlungsstopp
       und einem Ausstieg gedroht. „Wenn sich die WHO nicht innerhalb der nächsten
       30 Tage zu wesentlichen substanziellen Verbesserungen verpflichtet, werde
       ich mein vorübergehendes Einfrieren der US-Finanzierung für die WHO zu
       einer permanenten Maßnahme machen und unsere Mitgliedschaft überdenken“,
       schrieb Trump in einem auf Twitter veröffentlichten Brief an WHO-Chef
       Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die WHO müsse ihre Unabhängigkeit von China
       demonstrieren. Die US-Regierung habe bereits Reformdiskussionen mit dem
       WHO-Chef begonnen.
       
       Trump wirft der WHO ein falsches Krisenmanagement und eine zu große Nähe zu
       China vor, wodurch eine Verschleierungstaktik der Führung in Peking über
       den Virus-Ausbruch unterstützt worden sei. Er hatte deswegen bereits
       [16][im vergangenen Monat die US-Zahlungen ausgesetzt]. Die WHO weist die
       Vorwürfe zurück, wie auch China, das wiederholt erklärt hat, transparent
       und offen über den Virus-Ausbruch berichtet zu haben. Am Montag hatte die
       WHO erklärt, dass sie eine [17][unabhängige Überprüfung des Umgangs mit der
       Pandemie] plant und dafür auch Unterstützung aus China bekommt. (rtr)
       
       Klöckner fordert höhere Bußgelder in Fleischindustrie 
       
       6.57 Uhr: Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, CDU, spricht sich
       für ein härteres Vorgehen bei Verstößen gegen den Arbeits- und
       Gesundheitsschutz in der fleischverarbeitenden Industrie aus. Den
       Unternehmen sollten unter anderem höhere Bußgelder angedroht und eine
       verbindliche Verantwortung für die Arbeitskräfte auferlegt werden, sagte
       Klöckner einen Tag vor der Entscheidung im Bundeskabinett über ein
       Maßnahmenpaket. Unterdessen mahnte Bauernpräsident Joachim Rukwied eine
       Stärkung der heimischen Landwirtschaft an und warnte vor einer Verlagerung
       der Fleischindustrie ins Ausland.
       
       [18][Derzeit mehren sich Corona-Ausbrüche in der Fleischindustrie]. Die
       infizierten Mitarbeiter sind meist Werkvertragsarbeiter aus Osteuropa, die
       [19][bei Subunternehmen beschäftigt] und in Sammelunterkünften
       untergebracht sind. (epd)
       
       ## Hunderte Deutsche sitzen immer noch im Ausland fest
       
       5.00 Uhr: Mehr als drei Wochen nach der vorläufigen Einstellung [20][der
       Rückholflüge des Auswärtigen Amts] sitzen immer noch Hunderte Deutsche im
       Ausland fest. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt
       erfuhr, befindet sich allein in Marokko noch eine „hohe dreistellige Zahl“
       rückkehrwilliger deutscher Staatsbürger, die wegen der Kappung der Flug-
       und Fährverbindung in der Coronakrise nicht wegkommen. „In Südafrika gehen
       wir von einer mittleren dreistelligen Zahl von ausreisewilligen Deutschen
       aus, in Argentinien und Pakistan von einer jeweils niedrigen bis mittleren
       dreistelligen Zahl“, heißt es aus dem Ministerium. Die Botschaften
       versuchen weiter in jedem Einzelfall, Rückkehrmöglichkeiten etwa mit den
       vereinzelten kommerziellen Flügen zu finden. (dpa)
       
       ## Ex-Rebellenchef Machar für zwei Wochen in Quarantäne
       
       4.39 Uhr: Der Vizepräsident des Südsudan, Riek Machar, hat sich mit dem
       Coronavirus infiziert. Auch Machars Ehefrau Angelina Teny, die
       Verteidigungsministerin ist, sowie mehrere Mitarbeiter des früheren
       Rebellenchefs wurden positiv auf das Virus getestet, wie ein Sprecher
       Machars am Montag im Onlinenetzwerk Facebook mitteilte. Der Vizepräsident
       werde sich für zwei Wochen in Quarantäne begeben. (afp)
       
       ## Chinas Neuinfektionen bleiben weiter einstellig
       
       03.56 Uhr: Die chinesische Gesundheitsbehörde meldet binnen 24 Stunden
       sechs Coronavirus-Fälle, im Vergleich zu sieben tags zuvor. Drei neue Fälle
       sind nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission durch Einreisen in
       die Innere Mongolei aufgetreten. Von den drei neuen lokalen Übertragungen
       befinden sich laut offiziellen Angaben zwei in der nordöstlichen
       Grenzprovinz Jilin und eine in Hubei, wo das Coronavirus erstmals
       identifiziert wurde. (rtr)
       
       Bamf steckt 40 Millionen Euro in Digitalunterricht 
       
       3.33 Uhr: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) investiert zur
       Förderung der [21][Integration auch in Zeiten der Pandemie] rund 40
       Millionen Euro in die Fortsetzung seiner Kurse in digitaler Form. Derzeit
       nähmen fast 83.000 Zuwanderer an digitalen Integrations- und Sprachkursen
       teil, sagte die zuständige Bamf-Abteilungsleiterin Uta Saumweber-Meyer den
       Zeitungen der Funke Mediengruppe.
       
       Das Bundesamt genehmigte bereits rund 7.000 Online-Tutorien und sogenannte
       virtuelle Klassenzimmer mit Unterricht über Videokonferenzen, wie es diesen
       Blättern mitteilte. Der normale Unterricht ist derzeit nach Angaben des
       Bamf für rund 220.000 Zuwanderer unterbrochen. 140.000 davon lernen demnach
       in allgemeinen Integrationskursen, 80.000 in speziellen Berufssprachkursen.
       „Wenn wir nicht personell und finanziell die Integrationsbemühungen auch in
       Zeiten der Pandemie aufrechterhalten, droht eine große Gruppe von
       Zuwanderern, vor allem Flüchtlinge, beim Ankommen in Deutschland zu
       scheitern“, warnte Saumweber-Meyer.
       
       ## Brasilien hat dritthöchste Zahl an Infektionen weltweit
       
       1.37 Uhr: Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums
       674 neue Todesfälle durch Coronaviren. Insgesamt sind 254.220 Fälle
       bestätigt. Damit ist Brasilien das Land mit der dritthöchsten Anzahl von
       Infektionen hinter den Vereinigten Staaten und Russland. Inzwischen sind
       16.792 Menschen an Covid-19 gestorben, teilt das Ministerium mit. Die Stadt
       São Paulo ist nach offiziellen Angaben mit 63.066 Fällen und 4.823
       Todesfällen nach wie vor am stärksten von dem Ausbruch betroffen. Rio de
       Janeiro liegt mit 26.665 Infektionen und 2.852 Todesfällen an zweiter
       Stelle. (rtr)
       
       ## Trump nimmt präventiv ungeprüftes Malaria-Medikament
       
       0.00 Uhr: US-Präsident Donald Trump nimmt nach eigenen Angaben seit
       eineinhalb Wochen zur Vorbeugung gegen Covid-19 das Medikament
       Hydroxychloroquin ein – täglich eine Tablette. „Was hat man zu verlieren?“,
       sagte er vor Journalisten. Trump pries bereits in der Vergangenheit das
       Anti-Malaria-Mittel an. EU-Experten sehen dagegen keinen Beleg, dass es
       [22][gegen Covid-19 wirkt]. Gegenwärtig laufen mehrere Studie zur Klärung
       der Frage. Hydroxychloroquin hat Nebenwirkungen und kann etwa zu
       Herzproblemen führen. (rtr)
       
       ## US-Behörde plant weitreichende Antikörpertests im Sommer
       
       0.00 Uhr: Die US-Zentren für Seuchenkontrolle (CDC) wollen im Sommer bis zu
       325.00 Bürger aus 25 Ballungsräumen auf Antikörper gegen das Coronavirus
       testen. Die Untersuchung solle im Juni oder Juli beginnen und etwa 18
       Monate andauern, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters von beteiligten
       Wissenschaftlern und einer CDC-Sprecherin. (rtr)
       
       [23][Hier] finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der
       taz zum Thema finden sich in unserem [24][Schwerpunkt Coronavirus].
       
       19 May 2020
       
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