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       # taz.de -- Parteiausschluss von Andreas Kalbitz: Kein Pardon für Kalbitz
       
       > Jörg Meuthen geht davon aus, dass der Rauswurf des brandenburgischen
       > AfD-Chefs rechtlich wasserdicht ist. Die Mehrheit der Partei stehe hinter
       > ihm.
       
   IMG Bild: Ist vom Vorstandsbeschluss überzeugt: Jörg Meuthen
       
       Berlin (dpa) | Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen geht fest davon aus, dass
       der Parteiausschluss des bisherigen Brandenburger Landeschefs Andreas
       Kalbitz einer rechtlichen Überprüfung standhält. „Wir haben hier nach
       juristischen Regeln entschieden“, sagte Meuthen am Montagabend im
       ZDF-„heute-journal“. „Wir sind uns sehr sicher, dass das Bestand haben
       wird.“ Kalbitz habe eine „verfestigte rechtsextreme Vorgeschichte“, die er
       bei seinem Eintritt in die AfD verschwiegen habe. „Da gibt es kein Pardon.
       Und das gibt es auch nicht für Herrn Kalbitz.“
       
       Zuvor hatte die Brandenburger AfD-Landtagsfraktion mit großer Mehrheit
       entschieden, [1][dass Kalbitz trotz des Parteiausschlusses Mitglied der
       Fraktion bleiben soll.] Kalbitz will nun das Votum des Bundesvorstands für
       seinen Rausschmiss juristisch anfechten – entweder vor einem Schieds- oder
       einem Zivilgericht.
       
       Meuthen erklärte, er sehe bei der Entscheidung gegen Kalbitz eine klare
       Mehrheit der Partei hinter sich. Zwar gebe es auch Kritik, aber das sei
       Unruhe, die man in Kauf nehmen müsse. Die Brandenburger AfD werde auch ohne
       Kalbitz erfolgreich sein, beteuerte er. Jeder sei ersetzbar. Auf die Frage,
       ob das auch für ihn gelte, sagte Meuthen: „Wenn ich sage, dass jeder
       ersetzbar ist, gilt das selbstverständlich auch für mich.“ Er glaube aber
       nicht, dass ein Rückzug vonnöten sei, weil das Votum gegen Kalbitz bestehen
       bleiben werde.
       
       Der AfD-Bundesvorstand hatte die [2][Mitgliedschaft von Kalbitz am Freitag
       mit einem Mehrheitsbeschluss wegen Kontakten ins rechtsextreme Milieu für
       nichtig erklärt]. Neben Björn Höcke gilt Kalbitz als wichtigster Vertreter
       des formal aufgelösten rechtsnationalen „Flügels“ der Partei, der vom
       Verfassungsschutz als rechtsextreme Strömung beobachtet wird.
       
       Nach Kalbitz' Rauswurf ist in der AfD ein offener Machtkampf ausgebrochen.
       Thüringens Landes- und Fraktionschef Höcke will den Rausschmiss nicht
       hinnehmen. Zudem halten Meuthens Co-Vorsitzender Tino Chrupalla und die
       Bundestagsfraktionschefs Alexander Gauland und Alice Weidel die
       Mehrheitsentscheidung des Bundesvorstands für falsch.
       
       19 May 2020
       
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