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       # taz.de -- Nach hartem Einsatz gegen Demonstranten: US-Bürgerrechtler verklagen Trump
       
       > Bei einer Räumung vor dem Weißen Haus wurden Tränengas und Gummigeschosse
       > eingesetzt. Die Grundrechte der Protestler seien verletzt worden.
       
   IMG Bild: In Washington erinnert man an die Niederschlagung der Demokratieproteste in Peking vor 31 Jahren
       
       WASHINGTON dpa | US-Bürgerrechtler haben die Regierung von Präsident Donald
       Trump wegen des harten Vorgehens der Polizei gegen Teilnehmer einer
       Kundgebung vor dem Weißen Haus verklagt. Bei der angeordneten Räumung seien
       Tränengas und Gummigeschosse gegen Demonstranten eingesetzt worden, die am
       Montag friedlich gegen [1][den Tod des Afroamerikaners George Floyd] im
       Zuge eines Polizeieinsatzes protestiert hätten, heißt es in der
       Klageschrift, die die Bürgerrechtsorganisation ACLU am Donnerstag
       (Ortszeit) veröffentlichte.
       
       Eingereicht wurde sie von der ACLU sowie einzelnen Teilnehmern des Protests
       vor einem Bundesgericht in Washington. Auch Justizminister William Barr und
       Verteidigungsminister Mark Esper werden Medienberichten zufolge in der
       Klage genannt. Mit dem Einsatz seien die in der Verfassung garantierten
       Grundrechte der Demonstranten verletzt worden, argumentiert die American
       Civil Liberties Union (ACLU).
       
       „Der beschämende, verfassungswidrige, unprovozierte und offen gesagt
       kriminelle Angriff des Präsidenten auf Demonstranten, weil er mit deren
       Ansichten nicht einverstanden war, erschüttert die Grundlage der
       verfassungsmäßigen Ordnung unserer Nation“, sagte ein ACLU-Sprecher dem
       Sender CNN. Die Regierung müsse zur Rechenschaft gezogen werden, heißt es
       in einem Tweet.
       
       Justizminister Barr hatte den Einsatz am Donnerstag verteidigt. Dabei
       hatten Sicherheitskräfte die Demonstranten gewaltsam von dem Platz vor dem
       Weißen Haus weggedrängt. Trump war daraufhin mit einem Gefolge für einen
       Fototermin zu einer nahe gelegenen Kirche gegangen und hatte dort mit einer
       Bibel in der Hand für die Kameras posiert.
       
       ## Trauerfeier für George Floyd
       
       Barr sagte, als US-Präsident sollte Trump in der Lage sein, aus dem Weißen
       Haus zu einem Gotteshaus in der Nähe zu gehen. Die ACLU kündigte auch
       Klagen wegen des [2][Einsatzes von Sicherheitskräften gegen Journalisten]
       während der Demonstrationen an.
       
       Familie, Freunde und Vertreter der Politik haben mit einer emotionalen
       Trauerfeier am Donnerstag (Ortszeit) im US-Bundesstaat Minnesota Abschied
       von George Floyd genommen. Vor Floyds aufgebahrtem Sarg mischten sich
       persönliche Worte mit Appellen. Zum Abschluss der Trauerfeier in
       Minneapolis stand die Gemeinde für fast neun Minuten schweigend – so lange,
       wie ein Polizist sein Knie brutal in Floyds Nacken gedrückt hatte.
       
       Im ganzen Land gingen erneut Tausende Menschen auf die Straßen, um für ein
       Ende von Polizeigewalt, Rassismus und anhaltender Ungleichheit zu
       demonstrieren.
       
       5 Jun 2020
       
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